Möglichkeiten und Grenzen von typologischer Betrachtungen?
Auf einer von uns entdeckten kleinen, begrenzten Fundstelle im Norden der Kimbrischen Halbinsel konnten wir im Verlauf einiger Jahre mehrere
Exemplare von querschneidigen Pfeilspitzen sowie die dabei entstandenen Produktionsabfälle wie Kerne, Abschläge und Bruch mit Retuschen auflesen.
Der Ausgräber war die Winderosion, der die Oberfläche mit 'Wüstenlack' veredelt hat. Finden konnten wir nur, was gerade sichtbar war.
Dies geschah in Übereinstimmung mit den lokal zuständigen Stellen, die hier Spuren eines kurzfristigen Aufenthaltes zur Herstellung
dieser Projektilspitzen konstatierten, wahrscheinlich endmesolithisch. Dort im Archiv liegen weitere Funde des gleichen Spektrums.
Alle Querschneider sind beidseitig retuschiert bis auf die beiden in der unten Reihe rechts. Hier ist nur jeweils eine Kante retuschiert.
Interessant ist der Große in der Mitte mit etwa 32 mm Kantenlänge und 25 mm Schneidenbreite.
Wenngleich es Oberflächenfunde sind, kann man es doch mit Einschränkungen wie einen 'geschlossenen Fund' betrachten.
Was erzählt uns dieses Formenspektrum, der vielleicht in einem Arbeitsgang hergestellt wurde, über die Herstellung
dieser Artefakte?
LG
Jan
Vielleicht das Funktionalitaet wichtiger war als Einformigkeit?
S.