Moin,
spontan dachte ich, Flintenstein. Ist es einer ?
Maße: 2 x 2,3cm 0,5cm dick.
Gruß
Gabi
Hi, Gabi,
ich gestehe kein ausgewiesener Flintenstein-Experte zu sein (habe erst zwei davon gefunden). Dennoch würde ich sagen, dass dies kein Flintenstein ist, da hier die typischen, steilen Kantenretuschen fehlen.
Was sagen die Flintenstein-Fachleute?
Beste Grüße
Neos
Guten Tag Gabi!
Flintensteine können irritierende Formen annehmen, bishin zu gewölbten reutschierten Bahnen die wie intentionell erstellte Kratzerkappen wirken. Leicht macht es uns im Rheinland, das hier im wesentlichen Importe verwendet worden, nämlich der beigefarbige französische und der dunkelfarbige englische Silex. Das erleichtert die Bestimmung deutlich.
Ich denke, dass es sich bei Deinem Fundbeleg tatsächlich um einen Flintenstein aus regionalen Silex und regionaler Produktion handeln wird.
Ich finde die Kanten äußerst steil! :glotz: Oder sehe ich das falsch?
Meine Anregung ist, das Du Dich um Lieratur zur Frage der Flintensteinherstellung bei Euch im Norden bemühst oder zumindest einmal nach Artikeln dazu zu forschst. Was sollte man von Weither importieren, das man ohnehin direkt vor der Nase liegen hatte?
So ein Steinchen ist mit ein wenig Übung wohl leicht erstellt, der Bedarf war hoch, also warum nicht!
Dazu werden lokale Archäologen und Sammler deutlich besser im Bilde sein als Du Deine Frage über eine Ferndiagnose klären könntest.
lG Thomas :winke:
Moin,
Danke für die Antworten. :Danke2:
@Thomas, drei der vier Kanten sind steil, wenn auch das ganze Stück verrundet wirkt.
Werde mal Deine Anregung aufgreifen.
Gruß
Gabi
Zitat von: Wiesenläufer in 30. Mai 2019, 13:13:09
Moin,
Danke für die Antworten. :Danke2:
@Thomas, drei der vier Kanten sind steil, wenn auch das ganze Stück verrundet wirkt.
Werde mal Deine Anregung aufgreifen.
Gruß
Gabi
Ja, der erste Eindruck der Verrundungen hatte mich zuerst auch etwas verwundert, doch sind beim nähren Betrachten die steilen Kantenumläufe gut erkennbar!
Die Bearbeitung in dieser Form macht für den Gebrauch eines möglichen Flintensteins durchaus Sinn!
lG Thomas
Zitat von: thovalo in 30. Mai 2019, 11:33:08
....Leicht macht es uns im Rheinland, das hier im wesentlichen Importe verwendet worden, nämlich der beigefarbige französische und der dunkelfarbige englische Silex. Das erleichtert die Bestimmung deutlich...
Die Tatsache, dass im wesentlichen Importe verwendet wurden macht es uns nicht nur im Rheinland leicht. Das gilt auch für MV. Die produzierte Stückzahl ging in viele Millionen, die weit gehandelt wurden. Da war überregional kein Platz und im Grunde auch keine Notwendigkeit für Ad hoc Lösungen. Ganz abgesehen von den dänischen Quellen. Aber auch die sind klar zu identifizieren. Überlasst die Beurteilung also den Fachleuten.
Z.B. --> Jürgen Weiner.
mfg
Moin,
Hargo, Du hast ja recht, dass die Stückzahl der importierten in die Mio gingen.
Aber der Blick sollte doch offen bleiben für die Frage, ob es daneben auch lokale
'Lösungen' gab.
Über dänische Flintensteine kann ich auf meine Funde aus Nord-Jütland verweisen:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,59071.0.html
LG
Jan
DK wäre sicherlich eine Option.
mfg
Moin, Thomas,
Zitat von: thovalo in 30. Mai 2019, 11:33:08
Ich finde die Kanten äußerst steil! :glotz: Oder sehe ich das falsch?
keine Frage: Steil sind die Lateralen ohne Zweifel. Nur Retuschen daran sehe - zumindest ich - keine. :nono:
Das sollte sich ein Fachmann vor Ort mal anschauen.
Beste Grüße
Neos
Moin,
da es eine Weile dauern wird bis sich jemand die Sachen anschauen wird, häufen sich die Tüten für Nov. an. :-D
Gruß
Gabi
Hallo Leute,
wahrscheinlich wurden im Zeitraum zwischen 1835 und 1839 vom preußischen Militär Versuche zur Flintensteinherstellung unter Verwendung von Rügenflint auf der Insel durchgeführt. Nachzulesen hier
https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/arch-inf/article/view/33556/27248
tschuldige Jürgen W. dass ich dich nicht richtig zitiert habe und liebe Grüße Daniel
Moin Daniel,
:Danke2:
Werde den Übersetzer bemühen müssen, sonst versteh ich eh nur die Hälfte. Klappt aber ganz gut.
Gruß
Gabi
Zitat von: Wiesenläufer in 01. Juni 2019, 19:04:13
...
Werde den Übersetzer bemühen müssen, sonst versteh ich eh nur die Hälfte. Klappt aber ganz gut.
Moin,
@ Gabi, na dann lies doch erst etwas aus Deinem Umfeld :belehr:
> https://www.academia.edu/26004390/Flintensteine_Bemerkungen_zu_einem_Artefakt_der_Neuzeit._Arch%C3%A4ologische_Berichte_aus_Mecklenburg-Vorpommern_10_2003_309-320
Den Michael kannst Du auch anschreiben, der ist unkomliziert und nett.
Und von Jürgen Weiner gibt es natürlich auch noch etwas für Dich:
https://www.academia.edu/10163806/Flintensteine._In_Steinartefakte_vom_Altpal%C3%A4olithikum_bis_in_die_Neuzeit._T%C3%BCbingen_Publications_in_Prehistory_T%C3%BCbingen_2012_961-972
Gruß
Jürgen W. :zwinker: alias StoneMan
PS der :zwinker: geht an Daniel :-D
Hallo Jürgen W. :winke: :dumdidum: :-D
Dann muss ich das nächste mal Jürgen Weiner schreiben :friede: Kommt Gabi nicht aus dem ehemaligen preußischen Raum?
Liebe Grüße Daniel