Hallo, ich möchte euch dieses Beil vorstellen. Es ist der Altfund eines Freundes. Da das Rheinland nicht mein Suchgebiet ist, könntet Ihr mir vielleicht bei der Altersbestimmung helfen.
Gruß Steinwanderer
Leider sind die vergrößerten Bilder zu einer näheren Meinungsbildung zu unscharf! :glotz:
Bitte einen neuen Versuch starten! Das Material ist bei solchen Fragen stets von besonderem Interesse, da bestimmte Silices zu bestimmten Zeiten mehr oder eben weniger bevorzugt verwendet worden sind!
Dann sind Beilklingen, das von Dir gezeigte ist ein Fragment mit verlorener Nackenpartie, als Einzelfunden wenig aussagefähig: gab´s ggf. Beifunden?
Und dazu: das RHEINLAND ist groß: rechts oder links des Rheins, oder Aldenhovener Platte, oder Köln/Bonner Raum, bei Aachen .....
LG thomas
Hallo Thomas, es gibt keine Beifunde zu dem Beil. Mein Freund hat Es bei Erkrath , oberhalb der Düssel gefunden.
Gruß Steinwanderer
Also ganz ehrlich kann ich damit nicht viel in Bezug auf eine neolithische Beilklinge anfangen, außer zu staunen ..... das ist auf jeden Fall ein Artefakt, doch was ist das für ein merkwürdiges Material?
Quarzit ? ? ?
Und die Schlagmale sind enorm verrundet und sehen eher nach Wüstenschliff aus ....... :glotz:
ungewöhnlich ...... :kopfkratz:
...... wenn das keine Gipsnachahmung und auch sonst kein Scherz sein sollte ..... ist das nicht eher ein paläolithisches Artefakt, eher ein zu einer alt abgebrochenen Spitze hin zulaufendes "Kerngerät", also eine mögliche Hinterlassenschaft von dem bekannten Herrn und seinen nur in kleinen Teilen mit erhaltenen Mitbewohnern, die da in den Höhlen rumgekraucht und teils verblichen sind ?
:-) Die ersten Bilder sind im kleinen Format klar, in der Vergrößerung zu unscharf, das Letzte ist besser und erstaunt ... ich kenne die Erhaltungsbedingungen für Silex dort sehr gut.... doch so ein Zustand an einem neolithischen oder mesolithischen Artefakt ist mir nicht unter gekommen ...
... das Stück doch besser mal im Original vorlegen .... im Neandertalmuseum anrufen und einen Termin vereinbaren. Auch das Neolithikum wäre dort nicht fremd, daher kannst Du da nix falsch machen!
Geh staunend schlafen! GlG thomas
:-)
schick ihm doch mal per mail einige Bilder (allerdings scharfe Aufnahmen)
http://www.neanderthal.de/kontakte/mitarbeiter/mitarbeiter/index.html?tx_redemployees%5Bred_employee%5D=8&cHash=57efa88f27
.... wenn er nicht mal wieder quer durch die Welt turnt! :winke:
Hallo miteinander,
das ist doch keine Beilklinge. Schliff scheint nicht vorhanden zu sein, den Bildern nach scheint es sich wohl um Kortex zu handeln, dann wäre es wohl ein Plattenflint. Die vermutete Schneide scheint auch nicht geschliffen zu sein. Außerdem erscheinen die beidseitig retuschierten Lateralkanten auch nicht gerade typisch für ein Beil zu sein. Auch der starke Windschliff spricht für ein Artefakt aus einer Zeit, in der Beile noch nicht "erfunden" waren.
Ob die randliche Retusche die Bezeichnung Kerngerät zulässt?
Neandertalmuseum scheint angebracht, wird wohl eher Paläolithikum sein.
Merkwürdiges Teil.
Weiter im Süden könnte ich alpinen Lydit -Farbe (ist es denn so grün? - "Cremigkeit des Materials") aus den Donauschottern nicht ausschliessen.
Dies würde auch die braune Ober- und Unterseite erklären (Rinde/Verrollung)....aber irgendwie passt es dann doch nicht.
Von der Form her ist viel drin, im Süden aus Plattenhornstein könnte es gerne ein Messer/Dolch-Ding sein, aber der Fuchs kann auch Recht haben, vor Allem wenn es sich um Radiolarit handeln würde....
Gratuliere zu dem feinen Fund, bin sehr gespannt.
Bitte halte uns auf dem Laufenden.
Michi
Hallo,
vielen Dank für die Tips. Habe eben dem Neandertalmuseum geschrieben.
Gruß Steinwanderer
Haste Bilder angehängt?
Michi
Hallo Michi,
natürlich hab ich Bilder mitgeschickt. Außerdem eine Karte, von Googel Ea.rth, wo ich mit Hilfe des Finders den genauen Fundort eingetragen habe. Ich hatte mich mit Ihm zusammengesetzt,nachdem Ihr so euphorisch reagiert habt. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten.
Gruß Steinwanderer
Was mich vollkommen irritiert ist:
..... die merkwürdige Darstellung des Materials ......
..... und da bitte ich Dich, trotz der bereits getätigten Anfrage an das Museum, noch einmal um scharfe Bilder bei TAGESLICHT!
Wenn das Quarzit ist.... dann passt der Fund perfekt in die angegebene Region.... :super:
.... wenn das ein Silex ist..... dann stammt das Stück nicht von dem angegebenen Ort sondern aus Süddeutschland und damit stimmt die Dir erzählte Story Vorne und Hinten nicht!
..... dann wurde Dir was vom :ritter2: erzählt !
Hab mir Bilder von Plattenhornstein angesehen. Der fällt definitiv aus. Durch den Windschliff, ist die Struktur des Steines, auch unter der Lupe, schwer zu erkennen. Es ist wohl graugrüner Quarzit. Der durch die Erosion seine olivgrüne, glänzende Farbe erhielt.
Für Thomas noch 2 Bilder, bessere krieg ich nicht hin. Er sieht nun mal so aus.
Gruß Steinwanderer
Plattenhornstein stand auch nie zur Debatte, ich meinte nur diese Bearbeitung an ebenjenem Rohstoff.......
Weiterhin äußerst interessiert.
Beidseitige Kantenretuschen sind einfach happig...................
Michi
Danke für die neuen Bilder und der grüne Farbton bestätigt sich!
Da bin ich auf die Rückmeldung aus dem Neandertal mal sehr gespannt !!!! :super:
Die lassen sich aber viel Zeit, im Neandertal.
Wahrscheinlich müssen die erst Vergleichstücke aus Afrika sichten. :winke:
Thovalo hat den Wüstenschliff angedeutet und zum Schluss wurde Afrika genannt.
Dabei kommen mir Berichte eines (Paläonthologen) Paul Serano in den Sinn, der im Téneré (Niger) Bestattungen von zwei Kulturen ausgegraben hat.
Da wurde ein Material als 'green Jasper' bezeichnet.
Ich weiss nicht mehr ob es ein Geo-Heft war oder aber ein Bericht mit einer slide-show (sicherlich lassen sich Bilder googeln), da hab ich ein grünes Material gesehen. http://www.nytimes.com/slideshow/2008/08/14/science/408-sahara_7.html
http://www.projectexploration.org/nytimes/index.htm
Aber es ist immer gewagt anhand von Fotos Material zu beurteilen.
Deshalb füge ich diese Bemerkung mit aller gebotenen Zurückhaltung an.
mfg
Hm, spricht ja manches für eine "Kontinentalverschiebung"! :-D
Zitat von: thovalo in 21. März 2011, 21:11:38
Hm, spricht ja manches für eine "Kontinentalverschiebung"! :-D
:narr:
:amen:
Eine Höflichkeitsantwort des Themenerstellers zum Stand der Dinge sollte schon noch drin sein. :winke:
Moin Moin,
ich habe bisher nicht geantwortet, da ich der Fundangabe meines Freundes Glauben schenke und deshalb mit dem Ergebnis nicht zu frieden bin. Von den Archäologen kam auch nur die Antwort, daß sie sich nicht vorstellen können das es aus dem Neandertal stammt.
Gruß Klaus
Zitat von: steinwanderer in 26. März 2011, 16:41:03
Moin Moin,
ich habe bisher nicht geantwortet, da ich der Fundangabe meines Freundes Glauben schenke und deshalb mit dem Ergebnis nicht zu frieden bin. Von den Archäologen kam auch nur die Antwort, daß sie sich nicht vorstellen können das es aus dem Neandertal stammt.
Gruß Klaus
Ist verständlich. Aber nachdem Du in einem anderen Forum die Fundstelle gezeigt hast, lag die wohl da, wo im 19ten Jahrhundert Kalkabbau betrieben wurde. Da ist alles etwas unsicher. Dazu kommt dieses hier nicht heimische Material (?lasse mich da gerne belehren). Ich kann den Bedenken wohl folgen.
Ein Steinsucher.
Hallo Steinwanderer,
dein Freund wird das Stück genau an der beschriebenen Stelle gefunden haben.
Warum sollte man daran zweifeln? Jedoch bleibt die Frage offen, wie und wann es dorthin gekommen ist.
Obwohl wir in Erkrath oberoligozäne Sande finden und das Artefakt teilweise wirkt, als hätte es einen einseitigen Wind-/Sandschliff, kann sich auch der von mir befragte Fachmann nicht vorstellen, dass es aus dem Neandertal kommt. Mit Sicherheit kann jeder Archäologe aber mehr darüber sagen, wenn er es in der Hand hat.
mfg
fyi
"Das wissenschaftliche Interesse gilt nicht mehr den Steinwerkzeugen an sich, darüber wissen wir alles, ..." (Zitat Pastors)
Was sagt man denn wohl dazu?
FG Marc.
:boh: Bewundernswert! :zwinker:
Glaube mir, auch er wird mit zunehmenden Alter weiser ...... laß den jungen Adler fliegen und seh ihm lächelnd nach!
Noch hat er Wind unter den Flügeln.....
Doch die nächsten Eier werden auch schon ausgebrütet!
lG :winke:
Hallo Thomas,
das hast Du wirklich schön gesagt.
In diesem Sinne - alles Beste. Marc.
Ist ein Zeitungsartikel, das würde ich nicht überbewerten. Da muss nur einer der Archäologen die Erwartungshaltung etwas gedämpft haben und schon kommt am Schluss so ein Artikel raus.
William Tecumseh Sherman
Zitat"I hate newspapermen. They come into camp and pick up their camp rumors and print them as facts. I regard them as spies, which, in truth, they are. If I killed them all there would be news from Hell before breakfast."
:winke:
Da hast Du natürlich auch wieder recht. Andererseits haben manche Bezirks- und Kreisdenkmalpfleger mir solche Sätze auch schon ins Gesicht gesagt - fast identisch. Von den Großmeistern hingegen hab ich das noch nie gehört.
FG Marc.
Die Beschäftigung mit den Relikten unserer Vooooooorfahren hat doch viele Facetten.
Die amtlich bestallten Archäologen haben ihren vorgegebenen Auftrag.
Die im Wissenschaftsbetrieb tätigen arbeiten und forschen auch nicht ohne Zwänge.
Da lob ich mir ein Dasein als (freier, unabhängiger) Amateur.
Ich melde meine Funde und profitiere von den bestehenden Strukturen (die ich nicht gering schätze).
Darüberhinaus befinde ich selbst ob wir denn schon alles über die gefundenen Silices wissen.
Die Unabhängigkeit ist doch eine Trumpfkarte.
Trotzdem wüsste ich gern wie es mit dem Beil denn nun weitergeht!!!