Servus Freunde,
es gibt eine recht seltene Geräteklasse, J. Weiner hat sie, ich glaube, 1999 erstmals beschrieben, die nennt sich "Neolithische Dechselklingen aus Feuersteingrundformen". Es handelt sich also um quergeschäftete Beile aus Klingen oder klingenförmigen Abschlägen mit der für geschlagene Klingen typischen Wölbung.
Bei diesem arg malträtierten Steinchen könnte es sich um die Reste einer solchen handeln. Auf dem 1. Foto ist die Dorsalseite dargestellt. Die Schneide ist abgebrochen. Das große Negativ oben und die beiden auffälligen Negative rechts sind modern, der Rest ist original, nur leicht überschliffen. Die Seitenansicht läßt erahnen, daß die Grundform tatsächlich eine Klinge ist.
ODER??
Das Ding hat übrigens eine bewegtes Leben hinter sich, ist total abgegriffen und abgelutscht.
Was sagen die Experten zu meiner These?
Beste Grüße
RP
Hi rolfpeter
ist das gute Stück aus Lousberg-Flint? Wenn ja, dann ist die Dechselform eher abhängig vom plattenartigen Ausgangsmaterial ...
ciao
das Wühlmäusle
.. und bist du Dir sicher dass diese schönen Abschlagsnegative neuzeitlicher Herkunft sind,RP?
Im Übrigen würde ich auf ein Beil tippen. Der Umriss scheint mir dechseluntüpisch...
Ich hab hier die längste Phase von Fundleere seitdem ich mir diese Tortur als Leidenschaft verordnet habe
Viel Spaß weiterhin
Edi
Wieso denn Fundleere, mein Freund Edi ???? :besorgt:
@Hmm Edi, ich meine, es am Übergang von den geschliffenen Partien zum Negativ zu sehen. Könnte mich allerdings auch täuschen, eine Untersuchung mit der Lupe wird aber Klärung bringen.
Hier ist ein Bild (mein 1. Versuch einer Zeichnung für eine Veröffentlichung) eines Dechsels, den ich gefunden habe - oder einer Dechsel, die ich gefunden habe. (oder kann man's schreiben, wie man lustig ist?) Ähnlicher Querschnitt, nur die Wölbung ist noch ein wenig ausgeprägter.
@agersoe: vermutlich regnet es in der Oberpfalz z.Zt. ähnlich wenig wie im Rheinland. :heul:
@Wühlmaus: obwohl das Stück braun gefärbt ist, glaube ich nicht an Lousberg! Mir kommt das Material vor, wie ein braun patinierter (keine Feuchtbodenpatina, stammt von der Hochebene) leicht zonierter Rijckholt.
Grüße
RP