Hallo wieder Steinzeitler !! :-D
Gestern war ich nochmals sondeln, und das ergab noch ein Steinzeitfund.
Ein kleiner Feuerschlagstein, ergonomisch ... und mit den typischen Kennzeichen eines Feuerschlagsteins.
Die "Zündspitze" ist auf diesem Typ oben leicht zur Seite gedreht, damit man besser den anderen Stein trifft, ohne die Finger zu schlagen.
Die Kerbe darunter kann eigentlich nur als "ergonomische" Fingerstütze gedient haben.
Hergestellt ist er aus einem klingenähnlichen Abschlag.
(http://img223.imageshack.us/img223/344/1007sw4.jpg)
(http://img442.imageshack.us/img442/2316/1008bg8.jpg)
Die "Zündspitze" mit den typischen kleinen fazettierten Absplitterungen (Stichelähnlich), die beim Funkenschlagen entstehen:
(http://img214.imageshack.us/img214/9297/1009cb2.jpg)
:winke:
Servus Agersoe
Hübsches Reisefeuerzeug! Schönes Material. Sowas gibt's ja nur im Norden.
Gratulation :winke:
Gruß
RP
Danke fürs Zeigen , agersoe
Vielleicht kann ich mal so einen Durchreisenden ausfindig machen. Bei uns gibts in der Regel solche Gesellen auch nicht. Hier wurde eher plumper und derber geschlagen. Aber die Aufmerksamkeit ist geschärft..
Bis bald
Edi
Hallo Agersoe :-)
Interessantes Stück!!! Hast du noch mehr von diesen Feuerschlägern?Wäre für mich,und sicher auch für die Gemeinde hier,sehr lehrreich mal verschiedene Typen dieser Feuerzeuge zu sehen.
:winke: Offa
Hallo Offa !! :-)
Seh dir mal diesen Thread an, wenn du runterscrollst, kannst du einige nordische Typen aus meiner Sammlung sehen !!! :winke:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,20663.0.html
Salaam!
@Offa: Natürlich ist klar, was Du mit "Feuerzeuge" meinst, aber erlaube bitte noch folgende Anmerkung zur Terminologie:
Steinzeitliche Feuerzeuge, das "Zeug, mit dem man Feuer macht", bestehen immer aus drei Komponenten, einem Schwefelkiesstück (häufig in Form einer vollständigen oder partiellen Knolle), einem Feuerschlagstein und dem notwendigen Zunder. Der Feuerschlagstein ist eben nur ein - wenn auch unverzichtbarer - Bestandteil des Ensembles "Feuerzeug".
Ach ja, "Feuerschläger": Ich weiss, Flintartefakte, zumeist langgestreckt und mit entsprechenden, von agersoe ja bestens beschriebenen und abgebildeten Gebrauchsspuren, werden auch so genannt. Freilich, auch Feuerstahle werden regelmässig als "Feuerschläger" bezeichnet (z.B. eBay-D lässt grüssen).
Somit befinden wir uns in einem Dilemma, denn zwei von Material und Form grundsätzlich unterschiedliche Objektgruppen können keine einheitliche Bezeichnung tragen. Das wäre genau so, als würde man z.B. nicht nur das Auto, sondern auch den Motor "Auto" nennen. Unter logischen Aspekten schlicht unhaltbar, oder?
Um also nicht der Sprachverwirrung weiter Vorschub zu leisten und zugleich auf der fachlich korrekten Seite zu bleiben: Steinzeitliche Artefakte der gemeinten Art heissen "Feuerschlagsteine".
Übrigens gibt es da in Arch. in Deutschland, Heft Juli-August 2006, einen Schwerpunkt zum Thema Feuer. Lesenswert, wie ich meine, nicht nur im Hinblick auf steinzeitliche Feuerzeuge!
Beste Grüsse KIS
Salaam Wüstensohn!
Zu gerne darfst du zur meiner " Absonderung" etwas anmerken.Ich lerne ja nie aus,und von dir immer was dazu. :belehr:
In der Literatur ist ja öfters zu lesen,das die Feuerschlagsteine zusammen mit Pyrit & Zunder(schwamm) betrieben wurden.Gibt es bei uns im Norden überhaupt zündfähigen Pyrit,oder musste er importiert werden?
Oder kann man auch jeden Stein nehmen,der reich an Glimmerpartikeln ist? Hat mir mal jemand erzählt.
:winke: Offa
Aleikum salaam Offa!
Nur tägliches Lernen bringt uns weiter. Wie schön, einen Adepten dieser Einstellung zu finden!
Pyrit: Ja, es wimmelt in der Archäologie-Literatur nur so von dieser Bezeichnung. Als wesentlich sinnvoller hat sich allerdings - und darauf macht AmV (frag mal RP, wer das ist) in seinem Beitrag in AiD Juli-August 2006 in dankenswerter Weise aufmerksam - der Sammelbegriff "Schwefelkies" erwiesen.
Und den gibt es in der ältesten nachgewiesenen Eigenschaft als Bestandteil eines steinzeitlichen Feuerzeuges seit rd. 32000 Jahren, aus dem frühen Jungpaläolithikum. Gerade in Dänemark und Schleswig-Holstein gibt es einige Hundert Funde aus dem Meso- und Neolithkum.
Literatur in Überfülle bei:
Weiner,J. & Floss,H., Eine Schwefelkiesknolle aus dem Aurignacien vom Vogelherd, Baden-Württemberg. Zu den Anfängen der Feuererzeugung im europäischen Paläolithiikum. Arch. Informationen 27, 1, 2004, 59-78.
Beste Grüsse KIS
Hallo wieder !! :-)
Ergänzend dazu, hier Fotos von einem Grab-Fund der älteren Bronzezeit Dänemarks.
Waffen, Feuerschlagstein aus Flint, Schwefelkies und Holzkohle:
http://www.guderoggrave.dk/wincgi/kultnet.exe?Function=GetGenstande&Anlaegslbnr=102800