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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: rolfpeter in 17. Oktober 2005, 17:13:30

Titel: Fetter Brummer (Mahlstein)
Beitrag von: rolfpeter in 17. Oktober 2005, 17:13:30
Hallo, Freunde der Steine und des Regens,

es hat ewig nicht mehr geregnet! Die kleinen Artefakte haben sich unter einer Staubschicht verborgen. Was macht da der Artefaktensammler? Richtig! Er stellt sein Geleucht auf Großgeräte um und findet:
Einen Mahlstein - Unterlieger aus Sandstein. Die Oberfläche zeigt die typisch länglich, konvex- konkave Sattelform. Gleichmäßig gepickt, damit es auch schön raspelt. Keine rezenten Brüche vorhanden, vielleicht sogar vollständig.

Größe: 30*20*15 cm
Material: Sandstein mit einem glitzernden Quarzanteil, Farbe ist etwa terrakottafarbig. Es ist also kein Eschweiler Kohlensandstein.
Aber was ist es? Bei Nideggen in der Nordeifel liegen rötliche Buntsandsteine frei. Könnte das hinkommen. Entfernung zum Fundort: Luftlinie 13km.
Zeitstellung? Neolithisch, Metallzeitlich?

Dank schon mal für das Interesse!
RP
Titel: Re: Fetter Brummer (Mahlstein)
Beitrag von: Yoda in 17. Oktober 2005, 20:52:24
Könnte es nicht auch ein Teil einer Treppenstufe sein? :smoke:
Was meinst du mit "rezenten Brüche"?
MfG
Titel: Re: Fetter Brummer (Mahlstein)
Beitrag von: Silex in 17. Oktober 2005, 21:04:48
Superteil RP. Der hat noch nichtmal ne Pflugschar auf die Mahlfläche bekommen. "Meine" weisen alle diverse Verletzungen an der Oberfläche auf. Deiner müsste also ziemlich tief ausgeackert worden sein.
Und die Pickspuren sind noch schön zu sehn
Titel: Re: Fetter Brummer (Mahlstein)
Beitrag von: rolfpeter in 17. Oktober 2005, 23:04:43
@ Yoda:
eine Treppenstufe sieht anders aus. Die bearbeitete Fläche des Mahlsteines ist symmetrisch geformt und angerauht. Eine Treppenstufe wäre m.E. an der Außenseite abgelatscht, an der Innen- (Backen-) seite aber wenig verschlissen. Die Treppenlauffläche ist in der Regel glatt wie ein Kinderpopo.
Rezent bedeutet in dem Zusammenhang: "in der heutigen Zeit passiert". (von lat. recens = jung)

@ Edi:
Ich hatte den Suchtag schon fast abgeschlossen, da glitzerten mich im Sonnenlicht die Quarzkristalle im Sandstein an. Der Stein lag perspektivisch so, daß man auf einen Blick die sattelförmige Arbeitsfläche erkennen konnte. Supppi!
Das ist für mich auch der erste unbeschädigte Mahlstein.

Grüße
RP
Titel: Re: Fetter Brummer (Mahlstein)
Beitrag von: Khamsin in 27. Oktober 2005, 19:33:47
Moin!
Gratulation! Irgendwann ist es eben mal soweit! Erscheint mir für Buntsandstein nicht rot genug. Aber es gibt durchaus - obgleich selten - auch Mahlsteine aus diesem Material. Am besten ist, Du schlägst mal ´ne Ecke ab, dann weisst Du´s...! Spass beiseite, da muss ja ´ne Siedlung sein.
Beste Grüsse
Titel: Re: Fetter Brummer (Mahlstein)
Beitrag von: rolfpeter in 27. Oktober 2005, 19:54:44
Khamsin, der Stein hat natürlich einige Macken. Diese Macken sind ein wenig heller als die alte Oberfläche. Da ist die Farbe hellbraun, wie heller Milchkaffee.
Gruß RP
Titel: Re: Fetter Brummer (Mahlstein)
Beitrag von: Khamsin in 29. Oktober 2005, 18:37:08
Moin RP!
Je öfter ich mir den Brocken anschaue, desto irritierender ist der Zuckerglanz. Urteilt man von daher, dann käme eigentlich nur Herzogenrather Sandstein in Frage. Das müsste dann aber eine ausgesprochen harte Ausprägung dieser Gesteinsart sein. Denn soweit ich mich erinnern kann, wird sie in der Literatur u.a. als "deutlich abreibend" definiert. Aber ich denke, Du wirst das Ding über kurz oder lang doch mal Deinem Archäologe zeigen. Und dann werden wir vielleicht hier erfahren, was der meint.
Beste Grüsse und ´n fundreiches Wochenende