Hallo Steinzeitler,
ich habe eine Frage, die mir das Internet nicht beantworten will, also wende ich mich an Euch Fachkundige. Ich sah vor einigen Tagen in einer Sammlung Rügener Artefakte das Fragment eines sehr großen Beiles (wohl ursprünglich an die 30 cm) aus Felsgestein, vermutlich Diabas, da dunkelgrau mit Grünstich.
Nun ist es ja schon merkwürdig, das die nordischen Neolithiker überhaupt auf solches Material zurückgreifen, da ja hiermassenhaft Flint vorkommt. Ich habe mich aber vor allem gefragt, ob solche Geräte hier vor Ort hergestellt wurden, möglicherweise aus entsprechenden Geschieben, oder ob es sich dabei um fertig importierte Ware handelt. Gibt es dazu Erkenntnisse?
MfG stereocidaris
Es gibt einges an Importwaren im Mesolithikum und Neolithikum im Norden.
Im Mesolithikum vor allen die Schuhleistenkeile und im Neolithikum die langen gelben Klingen aus Frankreich und die geschliffenen grünen Beile aus dem Alpenraum.
Gibt dazu auch ein Forschungsprojekt an der CAU = Uni Kiel
Sehr
interessante Frage...
Hallo,
ach das ganze Netz ist voll mit den Berichten der Jadeitbeile im Norden usw.
http://www.3landesmuseen.de/Jadeitbeil.766.0.html
Auch hier im Forum war dies schon des Öfteren ein Thema
Gruß
Peter
Einige Forscher vermuten, dass es sich bei den zur Zeit der Ertebøllekultur importierten Äxten und Beilen der LBK und Rössener Kultur um Prestigeobjekte handelt.
Gruß Holger
Zitat von: Furchenhäschen in 20. September 2017, 18:57:11
Hallo,
ach das ganze Netz ist voll mit den Berichten der Jadeitbeile im Norden usw.
http://www.3landesmuseen.de/Jadeitbeil.766.0.html
Auch hier im Forum war dies schon des Öfteren ein Thema
Gruß
Peter
Hallo,
Die Aussage des Braunschweigischem Landesmuseums verwundert mich sehr!
Echte Jadeite gehören zu den zähesten Materialien und die daraus hergestellten Beilklingen waren nicht umsonst so kostbar. Sie waren ein Prestigeobjekt. Die Bearbeitung ist sehr aufwendig.
Als Beilklingenmaterial ist Jade sicher eines der geeignetsten Materialien. In Papua Neuguinea sind solche Beile bis in die Neuzeit verwendet worden. Sie halten die stärksten Belastungen aus und sind beinahe unverwüstlich.
Sehr ähnlich können Serpentine aussehen die aber weich und bruchanfällig sind.
LG Augustin