Hallo,
ich möchte mein einziges komplettes geschliffenes Beil zeigen.
Es stammt aus SH, nähe Kiel, und ich habe es ca. 500m entfernt von einer neolith. Fundstelle gefunden.
Schöne Grüße
neolithi
Ein ordentliches Trum mit ausgeschlagener Schneidenpartie.
Sieht zumindest nach einem "Ausschlag" im Bereich der Schneide aus.
glG thomas :winke:
Super Fundstück :super:
Felsgesteinbeile sind im Norden ja nicht so häufig, Feuerstein gab es hier in Massen. Weshalb dennoch dieses Material benutzt wurde finde ich rätselhaft. Dein Stück ist ein absoluter Traumfund und dazu noch ein ziemliches Kaliber. Wie groß ist es denn?
Viele Grüße
Ralf :winke:
Hallo Ralf,
das Beil ist knapp 15 cm lang und 7,5 cm an der breitesten Stelle der Schneide.
Die "Massen von Flintbeilen" suche ich immer noch, Scheiben- undKernbeile habe ich etliche gefunden, aber noch kein ganzes geschliffenes,nur Bruchstücke.
HG
neolithi
Zitat neolithi: "Die "Massen von Flintbeilen" suche ich immer noch..."
Die größte Anzahl der polierten neolithischen Flintbeile dürfte wohl bereits
schon geborgen sein - von Landwirten, die noch hinter dem Pflug herliefen
und sehen konnten, was aus der Erde hoch kam. Zumal neolithische Beile
auch eher als Artefakte auffallen als abgearbeitete Kern- oder Scheibenbeile.
Mir geht es nicht anders. Ich freu mich schon wenn Abschläge mit Beilschliff
mir Beil-Funde in 'homöopathischer Dosis' bescheren.
Dennoch es gibt immer wieder Funde - immer dranbleiben. Dies war doch
schon ein toller Fund!
LG
Jan
Hallo,
in der Tat sind neolithische Felsgesteinbeile im Norden deutlich seltener als solche aus Flint. Das trifft auch auf meine eigenen Funde zu. Neben zahlreichen geschliffenen und ungeschliffenen neolithischen Flintbeilen und Bruchstücken davon habe ich bisher nur ein einziges Felsgesteinbeil dieser Zeitstellung aufgelesen. Dieses besteht aus Dolerit (Diabas), einem basaltischen, hoch zähem Ganggestein.
Viele Grüße
Sprotte
Zitat von: Siebenpapagei in 04. Februar 2013, 19:46:58
Felsgesteinbeile sind im Norden ja nicht so häufig, Feuerstein gab es hier in Massen. Weshalb dennoch dieses Material benutzt wurde finde ich rätselhaft.
Zur Herstellung von Flintbeilen ausreichender Größe und Qualität bedarf es bergfrischen Feuersteins, der eben nicht überall verfügbar war. Die Flintbeilrohlinge (Planken) waren daher ein gängiges Handelsobjekt. Bei Nichtverfügbarkeit wurde wohl auf Moränenflint (aus dem sich jedoch nur wenig qualitative, partiell geschliffene Beile und Scheibenbeile herstellen ließen [1]) oder Felsgestein zurückgegriffen.
Viele Grüße
Sprotte
[1] C.M. Schirren: Studien zur Trichterbecherkultur in Südostholstein. Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie Nr. 42, Habelt, Bonn (1997)
Hallo neolithi,
mich würde auch das Material interessieren. Entsprechend der Aufnahmen würde ich auf Basalt oder Dolerit tippen. Vielleicht kannst du eine vergrößerte Aufnahme der Beiloberfläche zeigen.
Viele Grüße
Sprotte
Hallo Sprotte,
mit den Felsgesteinssorten kenne ich mich nicht aus. Ich finde das Gestein nicht ungewöhnlich für unsere Gegend. Meine Klopfsteine sind, glaube ich, auch daraus.Vielleicht helfen dir die Fotos weiter.
Schöne Grüße
neolithi
Dere ist Amphebolith :glotz:
Kommt das bei Euch überhaupt natürlich vor ??
Mfg Fredi :winke: :winke:
Hallo neolithi,
vielen Dank für die Bilder. Es ist - wie ich es mir bereits gedacht habe (siehe oben) - ein feinkörniger Dolerit (Diabas). Die kleinen weißen, wirr angeordneten, leistenförmigen Feldspatkristalle (Plagioklaskristalle) mit dazwischen liegenden dunklen Mineralen erzeugen eine Struktur, die als "ophitisch" bezeichnet wird und eine hohe Zähigkeit bewirkt, eine ideale Voraussetzung als Werkstoff für Beile und Äxte. Dolerite sind im Geschiebe allgegenwärtig, wurden jedoch aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften gezielt ausgewählt.
Viele Grüße
Sprotte
Zitat von: Kelten111 in 05. Februar 2013, 16:29:56
Amphibolith - Kommt das bei Euch überhaupt natürlich vor?
Hallo Fredi,
ein Amphibolith ist das nicht, obwohl Amphibolithe (inkl. granatführende und Granat-Amphibolithe) insbesondere in Schweden an vielen Orten anstehend vorkommen und daher auch im Geschiebe häufig sind (siehe z.B.: http://www.kristallin.de/Metamorphite/Amphibolite.htm#Anker1).
Viele Grüße
Spotte