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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: Feldforscher in 16. September 2018, 18:32:54

Titel: Feldbegehung- staubtrocken und dennoch fündig
Beitrag von: Feldforscher in 16. September 2018, 18:32:54
Hallo,

nachdem ich mir gestern mal die aktuelle Situation auf meinen "Hausfundstellen" angeschaut habe waren die ersten Eindrücke ziemlich ernüchternd. Ein Acker kpl. grün und ein weiterer frisch gepflügt und staubtrocken. Im Grunde denkbar schlechte Fundaussichten aber Hartnäckigkeit und Ausdauer zahlten sich aus. Aufsammeln konnte ich eine (leider sehr beschädigte) schmalhohe Dechsel, einen perfekten Schlagstein, mehrere Abschlagknollen und einige Silexbelege sowie einige wenige Scherben, teilweise mit Stichbandmuster.
Als Besonderheit bin ich auch über 2 Zahnfragmente (definitiv tierischer Ursprung) gestolpert. Dergleichen ist mir bisher nicht untergekommen und ich war der Annahme, dass sich Knochen oder Zahnsubstanz im Lössboden nicht über die Jahrtausende erhält. Ist es möglich das die Stücke aus einer überpflügten Abfallgrube stammen oder sind sie aus neuerer Zeit?

Gruß Heiko
Titel: Re:Feldbegehung- staubtrocken und dennoch fündig
Beitrag von: RockandRole in 16. September 2018, 18:55:27
Hallo Feldforscher,

ja, Ausdauer scheint sich auszuzahlen  :zwinker:  ich finde die Knochenerhaltung gerade auf Lössböden sehr gut. Habe schon zu verschiedensten Zeitstellungen Knochen finden können. Der älteste Beldeg stammt wohl aus der LBK und ist eine Spitze einer Knochenahle.

liebe Grüße Daniel
Titel: Re:Feldbegehung- staubtrocken und dennoch fündig
Beitrag von: Wiesenläufer in 17. September 2018, 05:27:50
Moin,

ist da auch eine Reibekugel dabei ? (rechts, etwas unterhalb von der hellbraunen Steinkugel)
Ob es eine überpflügte Abfallgrube ist, wirst Du wahrscheinlich erst nach dem Regen  und bei bewölktem  Himmel sehen können. (Verfärbung)

Gruß
Gabi
Titel: Re:Feldbegehung- staubtrocken und dennoch fündig
Beitrag von: Feldforscher in 17. September 2018, 16:58:24
Hallo Gabi,

gut erkannt, in der Tat könnte es sich bei dem Stück um eine Reibkugel handeln. Ich tue mich nur immer etwas schwer solche Artefakte sicher in Reib-, Klopf- oder Schlagstein zu unterscheiden. Ich gehe meist davon aus das Reibsteine sichtbare Facetten aufweisen sollten, wobei Schlagsteine die typische Schlagnarben haben. Was dieses spezielle Stück angeht, denke ich eher an ein Universalgerät, die Form ist ganz klar würfelig, es gibt Flächen und Kanten mit Schlagnarben sowie auch von Schleifarbeiten geglättete Flächen.
Was die Fundstelle angeht sind wohl noch einige kräftige Regenschauer nötig um den Acker "sauber zu waschen", aber ohne Funde bin ich dort auch bei absoluter Trockenheit noch nie nach Hause gegangen.

Gruß Heiko