Moin,
dieses Teilchen liegt neben einigen Abschlägen schon eine ganze Weile auf meinem Küchentisch und stammt von einem mesolithischen bzw. in der Nähe eines Endmesolithischen Fundplatzes.
22mm lang
2mm dick
7mm breit
Handelt es sich hierbei auch um eine "Spitze" bzw. um eine Feine Spitze?
In den Göttinger Typentafeln (Mesolithikum) befindet sich auch Inventar aus der Oldesloe-Gruppe.
Dort ist eventuell eine ähnliche abgebildet.
Allerdings steige ich noch nicht wirklich durch die einzelnen Kulturstufen durch.
Ob Maglemose-, Duvensee- oder Oldesloe-Gruppe? :nixweiss:
Kann es auch eine Zonhovenspitze (Mikrospitze mit Schrägretusche) sein?
Die Wallnerlinien verlaufen von der Spitze aus.
Lieben Gruß
Gabi
hier der Textausschnitt aus der Typentafel.
Hallo Gabi
Zur Spitze kann ich nichts beitragen.
Durfte ja erst ein einziges Mal so was finden.
Aber deine Augen (zumindest für die Funde) möchte ich gerne haben. :narr:
Bin immer erstaunt was ihr alles seht.
Klasse. Und toll fotografisch umgesetzt.
Hallo Gabi,
also zunächst meinen Glückwunsch zu diesem wunderschön gearbeitete Fundstück, welches aus
besonders feinen Material zu sein scheint.
Die eingestellten Bilder bringen die Feinheit des Artefakts sehr gut rüber.
Zur Bestimmung bin ich mal auf die Beiträge von erfahrenen Experten gespannt.
LG
Jan
Moin,
bei "einfacher" Spitze gehe ich mit.
Auf ...Projek1.jpg scheinbar konkave Basis??
Trotzalledem irgendwie anders als im mesolithischen Westen.
Auch zur regonalen Kulturstufe :nixweiss: (nixweiss!)
mfg
Moin Signalturm,
:Danke2: für die Blumen.
Die Augen sind eigentlich auch das Einzige was zur Zeit gut funktioniert. :zwinker:
Details sehe ich bei diesen kleinen Sachen meistens erst zu Hause.
Lieben Gruß
Gabi
Moin hargo,
die Basis ist nicht wirklich konkav, eher gerade abgebrochen.
Ein ganz kleines Stück fehlt da noch.
Zur Kulturstufe ist es auch für mich nicht so ganz einfach.
U.a. steht drin: [Das Mesolithikum zwischen Nord- und Ostsee einerseits und der Elbe andererseits sowie auf Jütland und in England
wird von der Oldesloe-Gudenaa-Stufe gebildet, die sich je nach Region aus der Maglemose- oder der Duvensee-Gruppe entwickelt hat.
Beide Ausprägungen sind zeit- und inventargleich. .....]
In diesen Typentafeln sind auch die anderen Kulturstufen erwähnt und Zeichnungen zu finden.
Zum Beispiel der Nordwestkreis, Jühnsdorfer, Boberger, Haltener usw.
Lieben Gruß
Gabi
Moin Jan,
ja, es sieht schon sehr fein aus.
Wenn die Rinde nicht wäre, könnte man fast durchschauen.
Die Funde liegen ebenfalls an einem ehemaligen Moor.
Leider sind die Ackerbohnen jetzt schon zu hoch, hatte schon an dem Tag meine Probleme.
Lieben Gruß
Gabi
Moin Gabi,
Du möctest es gerne datiert haben, das kann ich verstehen. Bei manchen Artefakte können
bestimmten Zeitstufen zugeordnet werden.
Die von Dir benannte 'Oldeslohe' oder 'Gudenaa' sind heute überholt, da sie eher Oberflächenfunde aus
den Regionenzusammenfassen.
Maglemose (dt: großes Moor) ist ein Zeitabschnitt den auch Peter Vang Petersen in Flint... beschreibt und
zeitlich einordnet. Hier wurden archäologische Ausgrabungen durchgeführt.
Die in situ gefundenen Stücke datiert werden.
Manchmal muss man es auch hinnehmen, dass der ' Typ' kein Herstelliungsdatum hergibt.
Da haben Briefmarkensammler es leichter.
LG
Jan
Moin Jan,
das stimmt, Briefmarkensammler haben es leichter. :zwinker:
Hätte ja sein können, dass der Norddeutsche Sammlerkreis es genauer einordnen kann.
Diese Art Funde faszinieren mich und wenn es schon regionale "Typen" gibt, möchte man/Frau natürlich auch wissen wo sie nu hingehören.
Lieben Dank für die Antwort
Gabi
ZitatZur Kulturstufe ist es auch für mich nicht so ganz einfach.
Wohl mesolithisch, sicher aber eine Gruppe, die 'mit leichtem Gepäck' unterwegs war. Hier bei mir (am Nordrande des Ruhrgebietes) würde man wohl vom 'Tardenoisien' sprechen, aber auch das ist die Bezeichnung einer Kulturgruppe aus der älteren Literatur (1940).
Interessanter finde ich die Frage, wozu solche feinen Klingen (Lamellen) verwendet wurden.
Auf jedem Fall ein toller Fund !
Viele Grüße
Michael
Moin Michael,
stimmt, der Begriff "Tardenoisien" wird hier auch erwähnt als ein Teil des Chronologie-System welches bis nach 1940 benutzt wurde.
Was Du als Klinge (Lamelle) bezeichnest, sehe ich als Projektil für die Jagd auf Kleingetier.
Zum Gerätegebrauch wird hier erwähnt:
[So vielfältig das feingegliederte Typenspektrum mesolithischer Geräte auch sein mag, lassen sie sich doch einigen wenigen Verwendungszwecken zuordnen,
.......... Unter den Artefakten fallen vor allem jene auf, die als Einsätze in Pfeilen, Harpunen oder Fischspeeren dienten:
Knochenspitzen, Rückenmesser sowie Mikrolithen aller Art. Letztere wurden möglicherweise auch als Angelhaken-Bewehrung verwendet.
........Klingen mit gerader Endretusche wurden in der Holz- und Geweihverarbeitung verwendet, solche mit konvexer Endretusche bei der Leder-,
Knochen- und Geweihzurichtung und diejenigen mit Lateralretusche ausschließlich zum Schaben von Holz.]
Gut, ich war nicht dabei und ob ich das noch in einem halben Jahr weiß, ist ne ganz andere Sache. :zwinker:
Lieben Gruß
Gabi
Liebe Gabi,
wie so oft zeigst Du wieder mal ein beneidenswert schönes Fundstück.
Mit neolithischen Objekten bin ich noch so gar nicht vertraut, d.h. ich kann dazu nur sagen: Glückwunsch!
Liebe Grüße
Anita
Zitat von: Fabulas in 05. Juli 2023, 08:51:05
Liebe Gabi,
wie so oft zeigst Du wieder mal ein beneidenswert schönes Fundstück.
Mit neolithischen Objekten bin ich noch so gar nicht vertraut, d.h. ich kann dazu nur sagen: Glückwunsch!
Liebe Grüße
Anita
Liebe Anita,
Dankeschön für den Glückwunsch.
Über diese mesolithischen Fundplätze freue ich mich immer besonders, denn das ganze kleine Material aufzuheben,
anzuschauen und zu Hause nochmal durchzusehen macht richtig viel Spaß.
Lieben Gruß
Gabi