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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: Fischkopp in 15. Februar 2011, 18:54:04

Titel: fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: Fischkopp in 15. Februar 2011, 18:54:04
Hallo Sucherfreunde,

habe heute ein rundrum retuschiertes "Messerchen"? gefunden. Ein Bulbus ist nicht zu erkennen,
auch sieht es nicht wie ein Klingengerät aus.
Das Fundgebiet ist M-V ( eine Niederung)
Als Beifund gab es vor einiger Zeit, in ca. 30 Meter Entfernung, ein Bruchstück eines Beiles aus der TBK.
Um was für eine Geräteform kann es sich bei diesem Stück handeln?
Könnte man das Fundstück auch in diese Zeit einordnen?

Länge: 3,5 cm
Breite: 1,5cm
Stärke: 2 mm

LG Hannes
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: thovalo in 15. Februar 2011, 19:18:42
 :-)

Ich finde, das kann man auch eine (leider zerdepperte) Pfeilspitze nennen und was für ne schöne das mal gewesen ist!

Ein Karamelprojektil!    :super:
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: queque in 15. Februar 2011, 19:21:59
Ich pflichte Thomas in vollem Maße bei!
:winke:
Bastl
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: Fischkopp in 15. Februar 2011, 19:30:24
ui, na das hätte ich ja nun am wenigsten erwartet.

schön ist sie und hauchdünn, kein Wunder das sie nicht mehr intakt ist.
Bin immer noch fassungslos  :staun:

Danke für die Antworten

LG
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: steinwanderer in 15. Februar 2011, 20:44:26
Moin Hannes,
diese Pfeilspitzen gibt es auch auf meinen Mittel. - Spätneolithischen Plätzen der Trichterbecherkultur.
Hier mal eine Schwester.
Gruß Klaus   
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: StoneMan in 15. Februar 2011, 22:47:12
Moin Hannes,

Gratulation - eine wirklich "Feingearbeitete" hast Du da aufgelesen.

In ihrer Machart erinnert sie mich ein wenig an meine Spitze. (http://www.sucherforum.de/index.php/topic,45227.msg275616.html#msg275616)

Weiterhin viel Erfolg - da kommt sicher noch mehr...  :super:

Groot

Jürgen
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: Sprotte in 16. Februar 2011, 09:16:27
Hallo Hannes,

in M-V (da liegt auch mein Sammelgebiet) werden solche und ähnliche Stücke nicht als Pfeilspitzen, sondern oft als Sicheleinsätze diskutiert (Zeitstellung: etwa Endneolithikum/frühe Bronzezeit). Schau einmal nach, ob du Sichelglanz feststellen kannst (bei den publizierten Stücken war solcher nämlich nachweisbar).

Viele Grüße
Sprotte
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: thovalo in 16. Februar 2011, 10:32:23
 :-)

Wenn die Spitze nicht weg gebrochen wäre (nicht zu ändern) und Sichelglanz vorhanden ist:

........ wäre das auch eine Option !         ...... das ist dann regionalspezifisches Gebrauchsgut .....
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: Sprotte in 16. Februar 2011, 12:25:25
Ich schau einmal nach wegen einer Publikation mit entsprechenden Abbildungen.

Viele Grüße
Sprotte
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: StoneMan in 16. Februar 2011, 15:56:14
Zitat von: Sprotte in 16. Februar 2011, 12:25:25
Ich schau einmal nach wegen einer Publikation mit entsprechenden Abbildungen.

Viele Grüße
Sprotte
:super: :super: :super: ...sonst hätte ich sowieso nachgefragt  :dumdidum:

:winke: Jürgen
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: Fischkopp in 17. Februar 2011, 19:58:38
Hallo Sprotte,
das Stück ist wie poliert, irgendwie "speckig" und glänzt. Es gibt nirgenswo Unterschiede, also nicht parziell.
Ob dies nun Sicherlglanz ist kann ich nicht sagen  :nixweiss:

@ StoneMan und Steinwanderer, danke für eure Vergleichsstücke.

LG Hannes
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: a.k.a. rentner in 18. Februar 2011, 17:11:23
Kurze Frage: da nur eine Lateralkante retuschiert scheint, könnte es sich doch auch um einen Sicheleinsatz handeln?
michi
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: Harkonen in 18. Februar 2011, 18:50:13
Hallo,
ich denke auch, dass es sich um einen Sicheleinsatz handelt, vom ganzen Habitus spricht das Stück eigentlich gegen eine Pfeilspitze.

Grüße
Harkonen
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: Sprotte in 22. Februar 2011, 11:09:51
Hallo Jürgen,

nun - wie versprochen - eine Publikation zu deratigen Einsatzstücken: R. Konczak: Einsatzstücke aus Silexabschlägen - ein Gerätetyp des Spätneolithikums. in: Archäologische Berichte aus Mecklenburg-Vorpommern, Band 5, Archäologische Gesellschaft für Mecklenburg und Vorpommern, Waren (1998), S. 30-40.

Viele Grüße  :winke:
Sprotte
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: StoneMan in 22. Februar 2011, 12:24:35
Moin Sprotte,

vielen Dank - ich denke, ich werde dort mal eine größere Bestellung vornehmen müssen,
Du hast mir ja schon einmal einen schönen Hinweis (http://=http://www.sucherforum.de/index.php/topic,36382.msg215940.html#msg215940) gegeben  :super:

Gruß

Jürgen
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: Fischkopp in 25. Februar 2011, 19:32:19
Hallo,
habe noch was gefunden,  was für den Sicheleinsatz spricht (?), quasie den grossen Bruder.
Könnte dies eine Art Sichel gewesen sein?
Die Retuschen sind leider nicht gut zu sehen, aber das Stück ist beidseitig rundrum retuschiert.

LG Hannes
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: steinadler in 25. Februar 2011, 19:34:24
Schönes teil .
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: Fischkopp in 26. Februar 2011, 01:38:46
Jup, finde ich auch.
Leider ist es zerbrochen  :besorgt:
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: thovalo in 26. Februar 2011, 11:06:46
Ja, ich würde sagen, das Dein zweiter Fundbeleg in allen Aspekten auf die Herkunft von einer zerbrochenen Sichelklinge hindeutet. Bemerkenswert wäre, wenn diese Stücke Beide Möglichkeiten der Sicheleinsatztechnologie repräsentieren würden. Ein einteiliges großformatigen Stück und ein kleinformatiges Belegstück, von dem dann wohl mehrere hintereinender gesessen haben müssten.

Ich würde gerade angesichts dieses recht klar ansprechbaren Fragments einer einteiligen großen Sichelklinge bei Deinem ersten Fundbeleg weiterhin eher an die ursprüngliche Funktion einer Pfeilspitze denken!

Lg  thomas
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: Aardvarkhunter in 26. Februar 2011, 19:18:28
Zitat von: thovalo in 26. Februar 2011, 11:06:46
Ja, ich würde sagen, das Dein zweiter Fundbeleg in allen Aspekten auf die Herkunft von einer zerbrochenen Sichelklinge hindeutet. Bemerkenswert wäre, wenn diese Stücke Beide Möglichkeiten der Sicheleinsatztechnologie repräsentieren würden. Ein einteiliges großformatigen Stück und ein kleinformatiges Belegstück, von dem dann wohl mehrere hintereinender gesessen haben müssten.

Ich würde gerade angesichts dieses recht klar ansprechbaren Fragments einer einteiligen großen Sichelklinge bei Deinem ersten Fundbeleg weiterhin eher an die ursprüngliche Funktion einer Pfeilspitze denken!Lg  thomas

Moinsen,
mit meinem bescheidenen Wissen kann ich mir das aber schon gut vorstellen
LG  :winke:
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: worstjes in 21. Mai 2011, 21:45:01
Zitat von: Aardvarkhunter in 26. Februar 2011, 19:18:28
Moinsen,
mit meinem bescheidenen Wissen kann ich mir das aber schon gut vorstellen
LG  :winke:

N.P. alle wir fange mal an.  :friede: :winke:
Titel: Re:fein gearbeitetes Fragezeichen
Beitrag von: Kelten111 in 21. Mai 2011, 22:50:01
Jup würde auch Sicheleinsatz sagen  :glotz: