Von einem LBK Acker in Westhessen. Ein Farbstein mit Schliff aus Hämatit. Gruss..
Wieder mal ein schönes Stück :super:
LG
Moin, Nanoflitter,
da schließe ich mich Holger sehr gerne an: Top! :Danke2:
Ich stelle es mir bei einem solchen Stück relativ schwierig vor, hier eine ungefähre zeitliche Einordnung vorzunehmen. Oder ist es für deine Fundgegend typisch für eine bestimmte Zeitstufe, wie z.B. die LBK, die du im Zusammenhang mit diesem Fundstück erwähnst?
Des Weiteren würde mich interessieren, ob man bereits in deiner Gegend archäologisch nachweisen konnte, wofür diese Farbsteine konkret verwendet wurden. Ist dir in diese Richtung eventuell etwas bekannt? Ich meine ... mal losgelöst von der These, dass es Indianer waren, die von morgens bis abends ihre Umgebung und sich selbst rot angemalt haben, um sich perfekt zu tarnen, wie ja manche Fachleute vermuten. :zwinker:
Viele Grüße
Frank
Dank euch, ich habe hier eine ziemlich ausgedehnte LBK Siedlung, auch von mir zuerst nachgewiesen. Hier begehe ich die Flächen oft mehrmals pro Jahr. Die Funde sind, bis auf ca. 5% Ausnahmen, der Bandkeramik zuzuordnen. MP und Mittelneolithikum, auch BZ sind vorhanden, aber sehr geringfügig. Da ich wirklich sehr viele dieser wirklich eindeutigen Farbsteine auffinde und auch hier veröffentliche, gab es dazu schon vielfältige Hinweise auf mögliche Anwendungen. Vom behandeln von Tierhäuten, Körperbemalung, einfärben von Gegenständen, medizinisch usw. Auch einen ergrabenen Kumpf, gefüllt mit einer Paste aus Hämatit habe ich hier schon gezeigt, aus einem Museum in Chemnitz. Eine wirkliche Ausführung über einen nachgewiesenen Anwendungsfall habe ich noch nicht gefunden. Ausser evtl. gefärbte Keramik. Es sollen jedoch auch noch andere Gesteine wie z.B. Manganerze(schwarz) und weitere Farbgesteine aufgefunden worden sein, bei mir jedoch noch nicht in geschliffener Form. Sicher haben all diese Annahmen auch ihre Berechtigung. Jedenfalls scheint Hämatit im Leben der Bandkeramiker hier eine wichtige Rolle gespielt zu haben. Gruss..
Danke für diese umfassende Erläuterung!
In meinen NordWestDeutschen Suchbereichen habe ich solches Hämatit noch nicht gefunden
oder nicht erkannt.
Deine Abbildungen schau ich mir mit großem Interesse an.
LG
Jan
Zitat von: Steinkopf in 19. Dezember 2019, 23:23:30
Danke für diese umfassende Erläuterung!
In meinen NordWestDeutschen Suchbereichen habe ich solches Hämatit noch nicht gefunden
oder nicht erkannt.
Deine Abbildungen schau ich mir mit großem Interesse an.
LG
Jan
Moin,
dem kann ich mich nur anschließen.
In MV wurde vermutlich was anderes zum färben/einfärben genutzt. (Die Frage hatte ich ja auch schon mal)
Gruß
Gabi
Moin, Nanoflitter,
super, dank dir für deine Ausführungen! :super:
Zitat von: Steinkopf in 19. Dezember 2019, 23:23:30
In meinen NordWestDeutschen Suchbereichen habe ich solches Hämatit noch nicht gefunden
oder nicht erkannt.
Dasselbe gilt für mich und das nördliche Schleswig-Holstein. Aber wer weiß ...
Viele Grüße
Frank
Hallo zusammen,
hier eine Veröffentlichung zu der Thematik. https://www.academia.edu/9740742/Rot_vom_Leben_bis_zum_Tod._Pr%C3%A4historische_R%C3%B6tel-_und_H%C3%A4matitfunde_aus_Mitteldeutschland
Keine Ahnung, ob ich den schon mal hier gebracht habe, wenn ja, doppelt hält besser.
Der Schwerpunkt der Rötelfunde in Mitteldeutschland liegt danach ganz klar im Frühneolithikum. Waren eben alles Indianer, wie Nano schon festgestellt hat. :-D
LG
Holger
Da ist ja mal alles zusammengefasst. Als Feuerzeug kannte ich es jedoch noch nicht, mal testen. Befürchte aber, dafür eignet sich nicht jeder Hämatit. Danke, Holger :super: Gruss..
Ps, habs getestet, weder von dem sandigen noch von dem harten lassen sich Funken lösen. Wohl zu geringer Schwefelgehalt hier.