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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: thovalo in 15. April 2017, 21:56:27

Titel: Eine geköpftes Projektil
Beitrag von: thovalo in 15. April 2017, 21:56:27
 


        :-)


Dieses leicht anpatinierte Projektil fand sich gestern kurz nach der Pfeilschneide.

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,72035.0.html

Die gestreckt dreieckige Form ist aus der Grundform einer Klinge aus qualitätsvollen Rijckholtfeuerstein entstanden. Das Projektil ist charakteristisch flächendeckend, im Querschnitt dünn und mit gewellt schneidenden Kanten zuretuschiert worden.

Im näheren Umfeld fanden sich bereits etliche vollständig erhaltene Exemplare dieser Machart aus demselben hoch qualitätsvollen Silexvarietät aus Süd-Limburg.


Länge noch 2.4 cm


FO: rechter Niederrhein
Titel: Re:Eine geköpftes Projektil
Beitrag von: Birk in 16. April 2017, 06:59:27
Moin Thomas. Ein sehr schönes Stück auch wenn leider die Spitze fehlt. Das Material ist echt der Hammer. :staun:

  Gruß
  Thomas
Titel: Re:Eine geköpftes Projektil
Beitrag von: Danske in 16. April 2017, 09:50:26
Hallo Thomas,

ein wirklich sehr schönes Stück mit feinen Retuschen.

Ist die flächendeckende Retuschierung der Pfeilspitzen ein Charakteristikum des Spät- bzw. Endneolithikums?

Gruß
Holger
Titel: Re:Eine geköpftes Projektil
Beitrag von: StoneMan in 16. April 2017, 16:48:40
Moin,

zwar geköpft, aber damit das wichtigere Merkmal erhalten - die wie ich den Bildern entnehmen
kann, dorsoventrale Basiszurichtung.

@ Thomas, hast Du inzwischen den Artikel von Erwin Cziesla (https://www.academia.edu/31223041/Vier_Jahrtausende_Se-Sa-Rhe-Traditionsraum_8900-4900_calBC_in_Mitteleuropa._Arch%C3%A4ologische_Berichte_des_Landkreises_Rotenburg_W%C3%BCmme_20_2016_37-68) gelesen?

Demgemäß müssten sich in Deinem Fundus ausschließlich dorsoventral-basisretuschierte Pfeilspitzen befinden.
Wirst Du, kannst Du das noch einmal sichten und ggf. verifizieren?

Gruß

Jürgen
Titel: Re:Eine geköpftes Projektil
Beitrag von: thovalo in 16. April 2017, 20:48:13
Zitat von: Danske in 16. April 2017, 09:50:26
Hallo Thomas,

ein wirklich sehr schönes Stück mit feinen Retuschen.

Ist die flächendeckende Retuschierung der Pfeilspitzen ein Charakteristikum des Spät- bzw. Endneolithikums?

Gruß
Holger


In der Region kommen diese größeren flächenretuschierten Pfeilspitzen aus Rijckholtfeuerstein bereits häufiger in jungneolithischen Fundzusammenhängen vor. Der Fundplatz befindet sich im Bereich eines Michelsberger Zentralortes über den der Austausch von teils
bemerkenswert großen Grundformen aus Rijckholtfeuerstein entlang der Hellwegzone verlief.

lG Thomas