Dieser Beleg einer Beilklinge aus Felsgestein von Gestern ist entweder durch die Landwirtschaft beschädigt worden oder sie war vor mehreren Tausend Jahren bereits in der Schäftung im Gebrauch gebrochen.
Die ursprüngliche Länge betrug, durch die eine vollständig erhaltene Seitenpartie überliefert, 11 cm.
Der Schneidenverlauf ist bemerkenswert scharfkantig. Solche Beilklingen scheinen recht effektiv gewesen zu sein. Auch scheint das Gestein in der Relation zwischen Bearbeitung und Funktionalität im Gebrauch eine ideale Balance besessen zu haben. Es wurden bevorzugt Gerölle mit bereits der Beilform angenäherter Form verwendet. Oft sind, wie auch bei diesem Fundbeleg, Teilpartien der Gerölloberfläche belassen worden, wenn sie der Formgebung entsprachen.
Es gibt in 5-6 Kilometer Entfernung einen zentralen Produktionsplatz dieser Beilklingen, auf dem sich Vorarbeiten, Halbfabrikate, Klopfsteine und Schleifwannen sowie etliche vollständige Stücke gefunden haben, die gleichfalls meist nur im Bereich der Schneidenpartie überschliffen worden sind. Der rau belassene Korpus wird den Halt innerhalb der Schäftung gestärkt haben.
lG Thomas :winke:
Vielen Dank fürs zeigen, siltstein habe ich noch nie gehört .... :nixweiss:
Zitat von: dappeler in 21. Mai 2015, 19:30:33
Vielen Dank fürs zeigen, siltstein habe ich noch nie gehört .... :nixweiss:
Schluffstein (auch
Siltstein) ist ein Sedimentgestein, das in seiner Korngröße zwischen Tonstein und Feinsandstein liegt.
Die Ansprache des für die Herstellung von Steinbeilklingen auf dem Werkplatz am Rhein verwendeten Gesteins wurde am geologischen Landesamt getroffen. Ich werde bei Gelegenheit Neufunde zu einer erneuten Überprüfung der Ansprache vorlegen.
Schön! Wurden die genau so (auf gleiche Weise) geschliffen wie Flint Beilklingen?
Alles Gute und LG, S.
Zitat von: Steinereihe in 21. Mai 2015, 22:01:57
Schön! Wurden die genau so (auf gleiche Weise) geschliffen wie Flint Beilklingen?
Alles Gute und LG, S.
Ja, auf Schleifwannen aus hoch verdichteten Quarzit.
Vielen Dank fuer die Info,
Gruß vom dappeler