Moin,
habe heute diese 7cm lange Klinge gefunden (die aber nicht ganz vollständig ist) und kann nicht genau erkennen, ob es sich um eine bzw. zwei Retuschen handeln könnte oder ob es einfach nur dem Lauf der Zeit geschuldet ist ? Der Absatz zwischen den vermeintlichen Retuschen macht mich stutzig.
Gruß
Gabi
Kommt das Stück von der selben Fundstelle, wie die anderen beiden Klingen ?
Gruß
palaeo1
Hi,
Ich möchte eher eine Kollision mit Ackergerät annehmen.
Besonders schön zu sehen bei 8956 und 8957.
Am Anfang leichte 'Retuschen', die schräg weiter hineinlaufen
bis der Widerstand den Retuscheur rauswirft.
LG
Jan
Zitat von: palaeo1 in 19. Januar 2019, 18:13:21
Kommt das Stück von der selben Fundstelle, wie die anderen beiden Klingen ?
Gruß
palaeo1
Moin,
Ist in der Nähe, ca. 100-150 Meter entfernt. In diesem Bereich hier, hatte ich letztes Jahr schon interessante Funde. Es scheint sich Bronzezeit raus zu kristallisieren, obwohl ich von dort auch einen bipolaren Kernstein habe.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,73531.0.html, http://www.sucherforum.de/index.php/topic,73570.0.html,
und wiederum 100 Meter weiter habe ich Paläolithikum/Mesolithikum. Bin dabei diese Fundbereiche besser einzugrenzen.
Gruß
Gabi
Zitat von: Steinkopf in 19. Januar 2019, 18:30:46
Hi,
Ich möchte eher eine Kollision mit Ackergerät.
Besonders schön zu sehen bei 8956 und 8957.
Am Anfang leichte 'Retuschen', die schräg weiter hineinlaufen
bis der Widerstand den Retuscheur rauswirft.
LG
Jan
Moin,
diese verdammten Landwirtschaftsgeräte können einem auch alles versauen. :nono:
Gruß
Gabi
Hallo Gabi,
Wenn man einen solchen Stein aufhebt, ist er ja eine Art von Datenträger.
Die Form als Klinge mit (oder) ohne weitere Bearbeitungsspuren können
uns - wenn wir es denn lesen können - etwas über die Vorgeschichte erzählen.
Auch Pflugretuschen kann man in diesem Zusammenhang sehen.
Auf einer kleinen dänischen Insel tauchte die Frage auf, ob es in historischer
Zeit dort schon Besiedlung mit Ackerbau gegeben hat.
Beschädigungen und vor allem Rostspuren wären dafür ein möglicher Indikator gewesen.
Ich wünsche Dir ein schönes Restwochenende!
Jan
Wie du schon geschrieben hast:
Klifra, nicht ganz vollständig.
Anhängend ein gesichertes Beispiel für eine Pflugretusche, bzw. eines anderen landwirtschaftlichen Geräts.
Nachfolgender Bruch und Anpassung.
Hoffe es hilft.
mfg
p.s.
ventral ist, wie an deinem Stück, wenn ich mich recht erinnere, immer negativ verdächtig.
Also, hinsichtlich einer beabsichtigten Retusche ausgeschlossen.
Moin,
@ hargo,
meine Frage stellt keinen Zweifel an Deiner Aussage dar - wie wurde denn Pflugretusche gesichert?
Wenn Du dazu Publikationen hast interessieren die mich sehr - wäre nett.
Gruß
Jürgen
Moin,
Eure Antworten helfen mir auf jeden Fall weiter. :Danke2:
Ich bin halt nur immer wieder erstaunt, wie Pflug, Grubber und Co. es schaffen eine so feine Retusche hin zu bekommen. Wenn man allerdings den Zeitraum der Bearbeitung des Feldes in Betracht zieht, (auf diesem Feld wahrscheinlich mindestens seit dem 18. Jh. mit/ohne Unterbrechung ?!) kann man es dann schon verstehen.
Rostspuren messe ich nicht immer eine große Bedeutung zu, die sind ganz schnell dran oder brauchen die durch gewisse Einflüsse einen längeren Zeitraum um am Artefakt sichtbar zu werden. :nixweiss:
Gruß
Gabi
Zitat von: StoneMan in 20. Januar 2019, 01:04:57
@ hargo,
....wie wurde denn Pflugretusche gesichert?
....
Moin,
diese Klinge lag in zwei Teile zerbrochen auf einem frisch bearbeiteten Acker.
Einzeln betrachtet hätte man es für ein retuschiertes Klingenfragment halten können. Erst nach der Anpassung war zu erkennen, dass die "Retusche" genau an der Bruchstelle endet bzw. die Einwirkung (welche auch immer) sich nicht in dieser Feinheit auf die Kante des anderen Teilstückes fortgesetzt hat. Sie steht etwas höher. Man sollte in diesem Bereich auf den Fotos auch die Klebestelle erkennen.
In dieser Kombination halte ich es für -gesichert-
mfg
Moin,
@ hargo,
Danke, ich werde die Augen weiterhin aufhalten.
Ich laufe ja oft genug neben oder hinter dem Schredder - wenn er mal wieder zu früh im Jahr losrattert.
Der Landwirt passt auch gut auf seinen/meinen Acker auf, hier sah er mich von weitem und ratterte auf mich zu, "Ach Du bist es", sächt er,
und fuhr nach kurzem Klönschnack wieder davon.
Gruß
Jürgen
Morsche :-)
Danke Hargo für dein eindrucksvolles Beispiel. Irgendwie habe ich das Gefühl, je länger ich das mache, desto weniger echte Retuschen sehe ich. Ist wahrscheinlich nur ne Phase :kopfkratz:
Liebe Grüße Daniel
Zitat von: RockandRole in 21. Januar 2019, 08:15:19
Morsche :-)
Danke Hargo für dein eindrucksvolles Beispiel. Irgendwie habe ich das Gefühl, je länger ich das mache, desto weniger echte Retuschen sehe ich. Ist wahrscheinlich nur ne Phase :kopfkratz:
Liebe Grüße Daniel
Naja, es sind ja immer mehrere Faktoren, die die Entscheidung bringen, ob oder ob nicht - farbliche Patinierung, Glanzgrad und auch Orientierung und Art der Retusche. Man muss das in der Summe beurteilen. Aber auch für mich gibt es immer wieder Fälle (und nicht wenige) , wo ich es nicht zu entscheiden wage.
LG palaeo1
Zitat von: RockandRole in 21. Januar 2019, 08:15:19
Morsche :-)
Danke Hargo für dein eindrucksvolles Beispiel. Irgendwie habe ich das Gefühl, je länger ich das mache, desto weniger echte Retuschen sehe ich. Ist wahrscheinlich nur ne Phase :kopfkratz:
Liebe Grüße Daniel
Moin Daniel,
bei mir ist die Phase noch andersrum. :-D Ich sehe noch zu viel Retuschen und fange jetzt an, immer mehr zu zweifeln. Muss noch einige Jahre gehen.
Gruß
Gabi