Sie finden sich vereinzelt von den Niederlanden über den Niederrhein bis in die Soester Börde.
Kleinstformen von Feuersteinbeilklingen.
Es handelt sich wohl meist um reaktivierte Schneidenbruchstücke von größeren Formen.
Wie es sich bei diesem Stück verhält ist nicht abschließend zu klären.
Die Retuschen der spitznackigen Miniatur sind formgebend ausgeführt worden.
Der Schliff betrifft insbesondere die Partie der Schneide.
Er erreichte zudem alle vorstehenden Grate.
Die Negative sind nicht in die Schliffpartien eingedrückt, sondern der Schliff über die Grate der Negative ausgeführt worden.
Vom Fundgelände stammen noch zwei solcher Kleinbeilklingen und eine Miniaturdechselklinge.
Sie stehen in Beziehung mit der Michelsberger Kultur oder deren Nachfolgeerscheinung.
Die Zeit nach Michelsberg ist im Rheinland bislang noch nicht näher bekannt und erforscht.
Dieser Fundbeleg ist unbeschädigt erhalten und ist mit nur 4.3 cm Länge ein Exemplar am Ende des untersten Bereichs.
Gewohnter sind die älteren Kleinstformen von Dechselklingen aus Felsgesteinvarietäten.
Daher einmal hier diese Besonderheit vom vergangenen Sonntag.
lG Thomas :winke:
Spielzeug? :kopfkratz: damals.. Ich hatte früher auch mal einen kleinen Hammer und eine kleine Säge... :-)
Gruss..
Moin Thomas,
das ist ein Fundstück einer selten gezeigten Kategorie.
Dem 'Spielzeug-Gedanken' ist im SH Landesmuseum in Schleswig eine Vitrine gewidmet.
LG
Jan
Zitat von: Steinkopf in 25. September 2014, 23:26:46
Moin Thomas,
das ist ein Fundstück einer selten gezeigten Kategorie.
Dem 'Spielzeug-Gedanken' ist im SH Landesmuseum in Schleswig eine Vitrine gewidmet.
LG
Jan
An dem Ort fanden sich auf ca 70 Hektar Grundfläche die Überreste hunderter Beilklingen aus Feuerstein und Felsgestein. Meist handelt es sich bei den Silxbeilklingen um sekundär als Rohstoffquelle genutzte Bruchreste (Nacken, Medialbruchstücke und Schneiden). Darunter vereinzelt auch diese ungewohnten Kleinformen. Der Gedanke, daß solche Kleinstformen Spielzeuge sein könnten, hat seinen Charme!
Im Bereich des Fundpunktes konzentrieren sich besonders viele Belege.
Vielleicht dienten die kleinen Einsatzbeilklingen auch der Bearbeitung von Holzgefäßen .......
Ist schon eine interessante Überlegung das die kleinsten Beil- und Dechselklingen auch Spielzeuge sein könnten! :winke:
Merci
Sehr interessantes Stück, um welchen Feuerstein handelt es sich?
Gruß Heino
Das ist Feuerstein der Varietät "Rijckholt", wie die anderen Kleinstformen von "Hiebgeräteeinsätzen" auch!
Hallo Thomas, hallo Forum,
die Teile habe ich auch schon kennen gelernt. Geben einem Anlass zum Nachdenken.
Ich glaube nicht, dass man ihnen unbedingt Beil-ähnliche Funktionen zuweisen sollte. Wir wissen ja heute gar nicht mehr, welche Funktionen damals von einem Werzeug verlangt wurden, bzw welche Aufgaben gefragt waren. Zudem sind es ja höchstwarscheinlich Teile eines Kompositwerkzeugs, wie immer das aussah. Mir kamen da so Gedanken (Vorsicht: Meine Frau behauptet ich sei nicht mehr ganz dicht) wie: Nussknacker, Fleischzartklopfer, Schädelspalter und noch mehr so Kram. Spielzeug glaube ich eher nicht. Wir würden heute unseren Kindern im zarten Alter von vielleicht 9 oder 10 Jahren so etwas zum spielen geben. Zu der Zeit haben die aber in dem Alter, glaube ich, nicht mehr gespielt. :irre:
Ich würde es ganz einfach als "Einsatz" eines Kompositwerkzeugs bezeichnen.
Gruß aus Heinsberg,
Fritz
Das klingt sehr annehmbar, angemessen klar und neutral! :super:
Danke Thomas :winke: