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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: thovalo in 31. August 2015, 18:57:41

Titel: Die als Kernstein abgebaute Nackenpartie einer Beilklinge
Beitrag von: thovalo in 31. August 2015, 18:57:41


Diese Nackenpartie einer Beilklinge ist als Rohmaterialstück weiter abgebaut worden. Sie stammt von einem Platz auf dem die Fragmente von inzwischen weit über 100 Beilklingen so weiter genutzt worden sind. Es fanden sich dazu viele Abschläge wie auch Artefakte mit Schliffresten. Ein gutes Materialrecycling des in solchen Formaten stets eingetauschten weithin nachgefragten Silex.

Es handelt sich um den Rest einer Beilklinge aus "Hellgrau-Belgischen" Feuerstein, der Maasregion. Wie viele Beilklingenbelege des Fundgeländes weist auch diese den Überrest einer schmal angeschliffenen Langseite auf.


lG Thomas  :winke:
Titel: Re:Die als Kernstein abgebaute Nackenpartie einer Beilklinge
Beitrag von: stonehunter in 01. September 2015, 20:09:45
Sieht eher nach Rijckholt aus. :glotz:
Titel: Re:Die als Kernstein abgebaute Nackenpartie einer Beilklinge
Beitrag von: thovalo in 01. September 2015, 20:27:46


Ist mir auch aufgefallen  :besorgt: .........  doch denke ich, das dieser Eindruck den dunkeln Schräglichtbildern geschuldet ist. Am Wochenende werde ich mir das nochmal genau ansehen und ggf. klare Tageslichtibilder dazu geben!


Die zur Herstellung von Beilklingen verwendeten Silices des Fundgeländes stammen (bislang) aus:

Aachen - Lousberg (D)

Rijckholt (NL)
Valkenburg (NL)

Lüttich - Hellgrau-Belgisch (B)
Hesbaye (B)
Spiennes (B)

St. Mihiel (F)

sonstige (NL)
sonstige (B)
sonstige (F)

baltischer Feuerstein (D)


Es fehlen Beilklingen aus Silex der Varietät Romigny-Lhéry sog. "silex rubanée" (F)



dazu treten die ebenfalls zahlreichen Belege von Beilklingen aus Felsgesteinvarietäten (Schluffstein/Siltstein, Quarzit, Basalt, Tonschiefer, Diabas, Amphibolit, sonstige)

durchbohrten Großgeräte/Breitkeile/Äxte (Amphibolith, Basalt, Deckdiabas, "Gabbro")

und eine Geröllkeule (Quarzit)


lG Thomas    :winke: