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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: Nanoflitter in 03. Oktober 2017, 13:33:15

Titel: Dechsel Nacken
Beitrag von: Nanoflitter in 03. Oktober 2017, 13:33:15
Dieser Fund stammt von einem vorwiegend bandkeramischen Flurstück im Rhein-Main-Gebiet.
Ein ziemlich großes Nackenfragment eines Dechsels, am Nackenende sind auch wieder Klopfspuren. Wurde wohl noch etwas gehämmert damit. Gruss..
Titel: Re:Dechsel Nacken
Beitrag von: StoneMan in 03. Oktober 2017, 19:13:56
Moin,

:Danke2: vermutlich könntest Du inzwischen damit Handel betreiben  :irre:

Eignet sich sicher gut zum Klopfen, ist ja schön zäh das Material.

Gruß

Jürgen
Titel: Re:Dechsel Nacken
Beitrag von: Nanoflitter in 03. Oktober 2017, 20:24:25
Dank dir, viele der größeren Hiebgerätefragmente wurden am Ende ihrer Hauptverwendung hier noch weiter als Klopfer genutzt. Obwohl es genügend anderes brauchbares Material dafür natürlich aufzufinden gab. Entweder hingen die Leute an ihren kaputten Gerätschaften(sind ja schöne Handschmeichler) oder man nutzte einfach, was so an Müll hinterm Haus rumlag und gerade greifbar war. Einen materialtechnischen Vorteil von Amphibolit zum Klopfen kann ich mir nicht vorstellen. Gruss..
Titel: Re:Dechsel Nacken
Beitrag von: Herlitz in 04. Oktober 2017, 17:43:37
Hallo,
ich denke, dass in den bandkeramischen Siedlungsgebieten gar nicht so viele Steine herumlagen. Da war ja alles mit einer dicken Schicht aus Löß und Schwarzerde bedeckt. Die Äcker, wie wir sie heute kennen, mit den vielen Steinen an der Oberfläche, gab es damals wohl noch nicht. Die haben ja noch nicht tief-gepflügt!
Und weit hergebrachtes Material, wie Amphibolit hatte sicher einen gewissen Wert. Davon abgesehen weist es ja wirklich viele, für die Neolithiker wichtige Eigenschaften auf. Da ist es naheliegend, es weiter zu verwenden, wenn das Gerät aus diesem Gestein kaputt war.
:winke: Sven
Titel: Re:Dechsel Nacken
Beitrag von: Nanoflitter in 04. Oktober 2017, 18:47:23
Das mit den Lößschichten ist nicht von der Hand zu weisen, doch wurden viele Gruben geschachtet, Hausbau etc. und der Bach/Fluss war auch nicht weit, zur Materialgewinnung. Auch sind viele Klopfsteine aus dem selben Gestein, wie auch so auf meinen Gerölläckern rumliegt. Wie dick und geschlossen die Lößschicht war, ist schwer zu sagen. Sicher ist, das um die Häuser viel Gras/Gestrüpp wuchs, da war ein verworfenes Beil doch der erste Handgriff, eh ich an den Bach oder auf den Acker gehe und mir was zum Klopfen suche. Aber alles schöne Theorie... :zwinker: Gruss und dank dir!