Moin!
Auf dem großen neolithischen Fundgelände am rechten Ni4derrhein fanden sich immer gelegentlich kleine Trümmerstücke mit Schliffpartie die auf die vormalige Existenz von Schleifwannen für das Schleifen von vorgeschlagenen Beilklingenhinweisen.
Getern konnte ich nun ein größeres Medialfragment einer solchen Schleifwanne mit zwei Nutzungsflächen auflesen. Leider hat auch an dem Stücke die Landwirtschaft bereits ganze Arbeit geleistet. Immerhin ist dies das nun größte Fragment eines "polissoirs" vom Gesamtfundareal.
Leider ist hier kein Hochladen eines Videos möglich, denn darauf konnte ich auch die hohe Glanzbildung auf einer der beiden Schlifflächen darstellen. Verwendet worden ist der, für diesen Gebrauch häufig belegte, rötliche Quarzit.
Aus Belgien, England und Frankreich und sicher auch noch anderen Ländern, sind auch Felswände und momolithische Blöcke mit solchen solchen "polissoirs" bekannt.
Die helleren Aufnahmen sind in direkten Sonnenlicht entstanden. Der authenitsche farbliche Eindruck des Gesteins findet sich bei den dunkleren Bildern.
lG Thomas :winke:
Moin,
sehr cool, zweiseitig habe ich noch nicht gesehen!
mfg
Das Stück ist aber in der Mitte bereits recht dünn und vielleicht deshalb gebrochen :glotz:
LG
Zweiseitige Läufer, die ein ähnliches Ende fanden, kann ich anbieten, Schleifwannen für Beile eher nicht. Gruss..
Zitat von: Nanoflitter in 23. November 2023, 10:37:16Zweiseitige Läufer, die ein ähnliches Ende fanden, kann ich anbieten, Schleifwannen für Beile eher nicht. Gruss..
Wobei die Handhabung zweiseitiger Läufer sich schwierig gestalten dürfte, der Stein sollte auf der Oberseite griffig und nicht glatt sein :kopfkratz:
LG...
Hier hatte ich es mal gezeigt, ob das nun ein Läufer oder ne Schleifwanne war :nixweiss: die Flächen gehen gerade, quer zum Stück. Gruss..
https://sucherforum.de/index.php?msg=492016
Hi,
Ein schönes Fundstück berichtet über Arbeit und Arbeitsmaterial unserer Vorfahren.
Wie viele Arbeitsstunden sind hier dokumentiert?
Fein ins Bild gesetzt.
Ähnliche Bruchstücke ebenfalls in rotem Quarzit durfte ich im Elbe-Weser-Dreieck einsammeln.
Unglaublich, wie glänzend glatt die Quarzitoberfläche werden kann.
LG
Jan
Jan
Woran kann man den Unterschied zwischen einer Schleifwanne und einem Läufer festmachen? Am Material ja nicht.
Und wie, bzw. warum hat man dieses/solch ein Stück zweiseitig genutzt? Das ist ja kein Gewinn für die Handhabung?
:winke: Persephone
Zitat von: Persephone in 23. November 2023, 19:59:03Woran kann man den Unterschied zwischen einer Schleifwanne und einem Läufer festmachen? Am Material ja nicht.
Und wie, bzw. warum hat man dieses/solch ein Stück zweiseitig genutzt? Das ist ja kein Gewinn für die Handhabung?
:winke: Persephone
Ein Läuferstein sollte mahlen und benötigte ein groberes körniges Gestein , das stark verbunden gewesen ist. Wenn die Flächen eines Läufersteins glatt wurden mussten sie mithilfe von Schlagsteinen aus Flint wieder aufgeraut werden.
Die Schleifwannen bestanden aus feineren feinkrönigen und schafkantigen Gesteine, hier Quarzit, womit dann die Feuerseinbeilklingen beschliffen werden konnten.
lG Thomas :winke:
Danke für die Auskunft. Das ist nachvollziehbar.
Und beidseitig wohl, weil der feinkörnigere Quartz nicht en mas verfügbar war.
Schönen Abend,
Persephone
@ Thomas: toller Fund, kenne ich so bisher nur aus dem Norden
@ Persephone: Es gibt sogar welche, da wurden nach Abnutzung der Ober- und Unterseite auch noch die Seiten zu Schleifen weitergenutzt, so dass im Endstadium etwas übrig blieb, was einem 'versteinerten Knochen' ähnelte (fazettierter Schleifstein).
Viele Grüße
Michael
Moin, Thomas,
ein schönes Fundstück präsentierst du uns heute. Danke dafür! :Danke2:
Ich würde meinen, dass ich aus exakt demselben roten Quarzit einige Schleifwannen-Fragmente habe. Einige wenige davon sind ebenfalls beidseitig glatt geschliffen und echte Handschmeichler.
Und wenn Jan schreibt ...
Zitat von: Steinkopf in 23. November 2023, 18:42:16Unglaublich, wie glänzend glatt die Quarzitoberfläche werden kann.
... dann kann ich dem nur absolut beipflichten, denn das ist in der Tat unglaublich glänzend und glatt!
Viele Grüße
Frank
Zitat von: Danske in 23. November 2023, 09:05:21Das Stück ist aber in der Mitte bereits recht dünn und vielleicht deshalb gebrochen :glotz:
LG
Moin!
Ja, die Schleifseiten hatten sich bereits starkangenähert, der Abnutzungsvorgang war weit fortgeschritten. Alerdings ist das Stück erst durch die landwirtschaftlichen Tätigkeiten zertrümmert worden. Das Schiksal so vieler großer Gebrauchsstücke, aus urgeschichtlichen, stationären Siedlungsgeschehen.
lG Thomas