Servus zusammen,
auf einer mittelneolithischen Fundstelle in der Nähe von Regensburg habe ich in den letzten beiden Jahren ingesamt sieben Bohrkerne aufsammeln dürfen.
Nachdem gestern Abend die Ernte der Wintergerste begonnen hatte, war ich heute früh zum ersten Mal in diesem Jahr dort und konnte erneut einen Bohrkern auflesen.
An diesem Siedlungsort muss wohl eine Werkstatt zur Herstellung von Felsgesteinsgeräten bestanden haben, anders kann ich mir diese im Vergleich zu allen anderen Fundstellen geballte Häufigkeit von Bohrkernen nicht erklären. Bisher konnte ich dort aber nur einige wenige Fragmente von gebohrten Geräten aufsammeln.
Kann mir noch jemand erklären, woher die "Schräglage" dieses Bohrkerns herrührt ?
Danke und liebe Grüße
Stefan
Moin Stefan,
das habe ich auch noch nie gesehen. Es macht diesen Kern aber noch wertvoller, denn es
ist wirklich eine Seltenheit.
(der fehlt mir noch in meiner Sammlung :dumdidum: )
Ich möchte wetten, dass der Kern bei der Bohrung zwischenzeitlich "Geknackt" wurde.
Wenn tiefere Löcher Hohlgebohrt werden, ist es ratsam den Kern zwischendurch Abzubrechen.
Der Bohrvorgang geht schneller und der Bohrstab verschleißt weniger. Ich habe einen Kern gesehen,
der zweimal "geknackt" wurde. Aber diese Schräge habe ich noch nie gesehen.
Wenn im Material eine Störung diesen schrägen Bruch entstehen lassen hat, müsste der Rest von dem
Werkstück ja auch eine "Macke" haben.
Merkwürdig.....
Nachträglich scheint der Kern ja nicht bearbeitet zu sein, ist das auszuschließen?
Sollten sich Schleifspuren an der Schräge befinden könnte es eine heiße Spur werden.
Glückwunsch zu dem tollen Fund.
Manfred
Zitat von: osman.herberger in 08. Juli 2011, 21:24:40
...
An diesem Siedlungsort muss wohl eine Werkstatt zur Herstellung von Felsgesteinsgeräten bestanden haben,
...
Bisher konnte ich dort aber nur einige wenige Fragmente von gebohrten Geräten aufsammeln.
Kann mir noch jemand erklären, woher die "Schräglage" dieses Bohrkerns herrührt ?
Moin Stefan,
die Produkte wurden verscherbelt, getauscht, der Abfall blieb liegen... :heul:
Danke für´s zeigen - irgendwann findest Du Tauschgut :super:
Gruß
Jürgen
Vielleicht eine blöde Frage...Könnte die Schräge auch von einem Bohrstab herrühren, der unten, aus welchem Grund auch immer, nicht gleichmäßig lang ist ?
Zitat von: osman.herberger in 08. Juli 2011, 23:46:17
Vielleicht eine blöde Frage...Könnte die Schräge auch von einem Bohrstab herrühren, der unten, aus welchem Grund auch immer, nicht gleichmäßig lang ist ?
:cop: Überdenke das bitte noch einmal :zwinker: der Bohrer dreht sich...
:winke: Jürgen
Denk - Denk - Denk
Wenn nicht der sich drehende Bohrer schuld ist - Was dann?
Vielleicht ist an der Austritt-Seite der Stein so schief gewesen???
Oder ist der ursprüngliche Bohrkern schief durchgebrochen???
Mehr fällt mir nicht mehr ein!
Jan