Moin,
von einem mesolithisch/neolithischem Fundplatz habe ich hier einen kleinen Trümmer mit einseitiger Retusche.
Doch schon ein Bohrer oder auch eher ein Pfriem/Ahle ?
Gruß
Gabi
Bohrer!
(an Frostscherbe?)
mfg
Moin,
mit Bohrer / Ahle / Vorstecher gehe ich mit.
Grundform: Trümmer...?
Gruß
Jürgen
Moin,
erstmal prima, dass es als Bohrer durchgeht. :super:
Frostsprung oder Trümmerstückchen könnte beides möglich sein. :kopfkratz:
Bild 2 (Konvex) u. 4 (Konkav) haben vielleicht Merkmale für einen Frostsprung.
Bin mir da aber nicht sicher, was passt.
Gruß
Gabi
Hallo zusammen,
für einen Bohrer fehlt mir die Retusche auf der "Ventralfläche". Nach der Definition sind die Spitzen von Bohrern beidflächig retuschiert. Aber eine steinerne Pfrieme oder Ahle ist es. :super:
LG
Holger
Von wem stammt die Definition?
mfg
p.s.
und in welcher Fachliteratur werden steinerne Pfrieme und Ahlen beschrieben?
Außer als ältere Bezeichnung bei z. B. Kozlowski 1979
Zitat von: Danske in 10. April 2020, 15:34:49
Hallo zusammen,
für einen Bohrer fehlt mir die Retusche auf der "Ventralfläche". Nach der Definition sind die Spitzen von Bohrern beidflächig retuschiert.
Falsch ! Die vorhandenen Retuschen zeigen nur die Art der Zurichtung des Bohrdorns, die müssen nicht alternierend sein. Gebrauchsretuschen sollten alternierend nachweisbar sein, müssen dagegen aber nicht makroskopisch sichtbar sein.
LG palaeo1
Ich habe mir nochmal die Ausführungen von L. Fiedler in "Altsteinzeit von A-Z" angeschaut und muss mich wohl dahingehend korrigieren, dass auch einseitig bearbeitete Stücke als Bohrer bezeichnet werden.
Er schreibt u.a. zum Bohrer:
"Es gibt Bohrer, die nur von einer Fläche aus bearbeitet worden sind, also nur dorsale oder ventrale Retuschen tragen. Sie ähneln Zinken und sogenannten Becs. Seit dem Jungpaläolithikum treten Bohrer auf, die wechselseitig retuschiert wurden... Die meisten Bohrer des Alt- und Mittelpaläolithikums weisen die einfache, einflächige Bearbeitung auf. Funktionell lassen sie sich trotz sporadischem Hin-und-her-Drehens eher in die Kategorie steinerner Pfrieme einordnen, da sie mehr einem Durchstechen und Durchschneiden dienten als dem wirklichen Bohren, das doch mit einer dauerhaften Drehbewegung verbunden ist."
Ich denke, dass diese Ausführungen auch für entsprechende Geräte des Meso- und Neolithikums Anwendung finden können, wobei in den späteren Zeitabschnitten, also seit dem JP, die Bohrer eher beidseitiig retuschiert sind.
LG
Holger
Moin Holger,
Danke, für die Zusammenfassung.
Da auch heute immer noch keine guten Sichtbedingungen waren und außer zwei kleinen Klingen nicht viel zu finden war,
bin ich gar nicht mehr so überzeugt davon, dass mehr als die beiden Teile von vor zwei Jahren zum Mesolithikum gehören.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,75196.0.html (http://www.sucherforum.de/index.php/topic,75196.0.html)
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,75180.0.html (http://www.sucherforum.de/index.php/topic,75180.0.html)
Vielleicht ist das Gerät doch eher ins Neolithikum anzusiedeln.
Gruß
Gabi