Moin Leute. Dieses Stück kam heute vom Acker. Könnte es ein Bohrer sein ?
Gruß
Thomas
Hallo .
was man so auf den Fotos erahnen kann scheint es ein Bohrer zu sein :glotz:
Kannst du evtl bessere fotos von der Bohrerspitze zeigen ( Seitlich und Draufsicht )
Mfg Fredi :winke:
Moin Fredi. Werde ich morgen mal versuchen.
Gruß
Thomas
Man könnte meinen da eine Wechselretusche zu sehen :glotz:
Mfg :winke: :winke:
Moin Hier noch mal andere Bilder. Besser bekomme ich die nicht hin. :besorgt: Ich hoffe mal , das es so geht.
Gruß
Thomas
Schwer zu sgen , der Flint ist schwer zu lesen :glotz:
Würde aber sagen ja es ist ein Bohrer .
Gibt es Beifunde ?
Mfg Fredi :winke:
Dazu gab es noch diverse Abschläge und 5 Neolithische Schaber.
Gruß
Thomas
Sehen :smoke:
Mfg
"Neolithische Schaber" würden mich auch interessieren. SaX
Wenn der vermeintliche Bohrer aus dem Geschiebe kommt, würde ich den Artefakt Charakter insgesamt in Frage stellen.
mfg
wieso?
man sieht doch das er eindeutig bearbeitet wurde.. oder nicht??
Moin Leute. Von den Schabern kann ich erst morgen Fotos machen.
Gruß
Thomas
Die Spitze stammt auch von dort.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,60278.0.html
Gruß
Zitat von: Humboldt in 17. September 2013, 18:12:56
wieso?
man sieht doch das er eindeutig bearbeitet wurde.. oder nicht??
Im Geschiebe sollte man die Messlatte immer sehr hoch setzen.
Was zählt sind Schlagflächenrest, Bulbus, Schlagnarbe und Wallnerlinien.
Je mehr dieser Merkmale vorhanden sind um so besser.
mfg
ok vielen dank :super:
Zitat Hargo:
"Im Geschiebe sollte man die Messlatte immer sehr hoch setzen.
Was zählt sind Schlagflächenrest, Bulbus, Schlagnarbe und Wallnerlinien.
Je mehr dieser Merkmale vorhanden sind um so besser."
Dem kann man prinzipiell nicht widersprechen -
allerdings:
- In der 'Norddeutschen Tiefebene' ist der Rohstoff Flint nun mal Geschiebe -
sofern er nicht importiert wurde, was eher bei großen, prestigeträchtigen Stücken der Fall ist.
- Bohrer wurden oft aus geeigneten Stücken opportunistisch gefertigt.
Das Stück ist nach Bildern hier nicht einfach zu beurteilen.
Ein Artefakt kann auch durch Retusche an der Bohrerspitze entstehen.
Es muss nicht zwingend aus einem Abschlag gefertigt worden sein.
LG
Jan
Moin Leute. Was meint ihr denn mit Geschiebe? Hier noch mal ein schnelles Bild von den Schabern. Mehr Zeit ist im Moment leider nicht. :besorgt: Die Stücke stammen alle von einer Späthneolithischen Fundstelle.
Gruß
Thomas
Hallo Jan,
du bist näher dran am Baltischen Feuerstein als ich und hast selbstverständlich das letzte Wort.
Der einseitig konkave Verlauf der vermeintlichen Bohrerspitze scheint mir aber, soweit die Fotos es erkennen lassen, eher natürlich als bewußt gestaltet. Was nicht ausschließt, dass auch mit solchen Stücken ein Loch, z. B. in Leder, gebohrt wurde. Ob die Retuschen und ggf. Ausbrüche an der "Spitze" dazu passen kann ich nicht beurteilen.
Gerne würde ich von Birk noch erfahren, ob er auf der Ventralseite einen Bulbus und Wallenerlinien erkennen kann?
mfg
Im niedersächsischen Tiefland ist die Sachlage so, dass ab etwa dem mittleren Neolithikum nordischer Terminologie und in den daraufolgenden Zeiten Flintartefakte nicht zwangsläufig auf Basis von Abschlägen/Klingen gefertigt wurden, sondern vielfach aus Trümmerstücken und Frostscherben. Teilweise werden Anteile von über 20 % erreicht.
Die Siedlungen liegen häufig auf Flugsanddecken und im Niederungsbereich auf fluviatil abgelagerten Sedimenten (u.a. Auelehm). Da in diesen Sedimenten Flint natürlich nicht vorkommt, kann man in der Regel von einem artifiziellen Charakter ausgehen. Auf Geestkuppen mit massivem Geschiebe finden sie sich kaum. Da ist dann zweifelsohne der artifizielle Charakter nicht immer eindeutig zu bestimmen. Retuschen durch landwirtschaftliche Geräte lassen sich in der Regel ebenfalls bestimmen.
Bei dem abgebildeten Artefakt sind dorsal mehrere Negative zu sehen. Zudem ist der Bohrdorn wechselseitig retuschiert, also eindeutig artifiziell. Ich würde ihn sicher als Bohrer ansprechen.
Gruß
Klaus
Ok Birk, dann brauchst du bei diesem Stück nicht mehr nach den Merkmalen gucken.
Dank Jan und Klaus alles sehr professionell geklärt und erklärt.
mfg
Moin,
diese kleinen hellen, transluziden Flintteilchen sind schwer zu fotografieren.
Zur Unterstützung habe ich ein wenig an der Farbskala gedreht und die Schärfe modifiziert :glotz:
Wer will da noch an Mutter Natur glauben? Allzuoft muss sie herhalten, nicht immer zu recht :belehr:
Gruß
Jürgen