wenn die letzten begehbaren (Mais)Äcker unter den Simmiguufeln (so sagte mal ein kleiner Nachbarsjunge dazu) knirschen.
Ein größerer ockerfarbener Kern , z.B., mit lamelligen Abschlagsnegativen, seltsamen "Abbauflächen"???
2 Stichel (einer aus gebändertem Arnhofener Plattenhornstein) und ein ganz flaches Klingen(bruch)stück mit einer, weit über den fotografisch dargestellten Bereich hinaus, fein retuschierten Kratzer(?)Bahn.
Aber es wird weniger - an dieser Premiumfundstelle- sei es ein wenig meiner Sammelleidenschaft geschuldet oder den 100 en von Tonnen Fremdhumus die meine großen endpaläolithischen (ehemaligen) Sandhügelfundstellen im ehemaligen Moor verunklären, nivellieren und überdecken.
Aber es ist immer wieder ein Erlebnis wenn nebenan in der Weiherlandschaft der Biber breitschwänzig die wasseroberfläche flatscht und der Eisvogel tropisch im direkt angrenzenden Entwässerungsgraben seine Sturzflüge sticht.
Im Übrigen kann ich inzwischen wirklich eure Beobachtung bestätigen dass tiefer im Moorbereich liegende Silices anscheinend tatsächlich in ockrig/braunrötliche Töne tendieren.
Dies ist bei dieser Fundstelle umsomehr interessant weil sich hier so viele verschiedene Rohmaterialien konzentrieren und die Fundlage , meines Wissens, als sehr untypisch für diese Zeitstellung angesprochen werden darf.
Wenn wer was dazu weiß.... nur zu....
Edi
Servus,
hast ja doch noch mal was schönes gefunden!
Richtig viel Ahnung vom Paläolithikum habe ich nicht, es gibt hier in meinem Dunstkreis auch nicht viele Fundstellen. Aber bei der Feststellung, daß es sich um eine untypische Fundlage handelt, kann ich Dir zustimmen. Ich dachte, die Herrschaften hätten in einer von großwüchsiger Vegetation ungestörten Landschaft auf Hügeln gesessen und und sich dabei Taktiken ausgedacht, um Rentiere, Pferdchen und sonstige leichtfüßige Brotzeiten zu ergattern. Aber vielleicht sind sie nach der Jagd zum Bach hin und hatten dort ihre Kuchenbude aufgebaut.
Das waren ja Wandersleute und da es bei euch keinen Flint gibt, werden die immer genug zur Selbstversorgung oder auch zum Tausch mit sich rumgeschleppt haben. Die klugen Archäologen haben anhand der vorgefundenen paläolithischen Gesteinsmaterialien sogar die Wanderrouten rekonstruieren können.
Obwohl der Naturlandschaft hier übel mitgespielt wird und sich ein Landschaftsbild mit großen Nutzflächen und wenigen Brachen ergeben hat, gibt es doch noch Eisvögel bei uns. Am Ellbach, der durch Tagebauentwässerung eigentlich trocken wäre, nur noch durch Kläranlagen gespeist wird, habe ich welche gesehen. Von vergorenen Köteln kann allerdings auch der genügsamste Vogel nicht leben. Aber in jedem 3. Garten existiert ein Folienteich mit Fischbesatz und daran tut sich der hübsche Gesell gütig. Auch Biber hatte man in der Eifel an einem Nebenbach der Rur angesiedelt. Die hatten sich bis zu uns ins Tiefland vorgekämpft. Bis vor einigen Jahren sah man immer wieder kekappte Bäume längs der Rur. Damit ist aber Schluß. Ich vermute, es hat sich eine konzertierte Aktion von edlen Waid- und Fischersleuten gebildet und den Idealzustand wieder hergestellt.
HG
RP