Hallo Leute :winke:
auf einer überwiegend spätpaläolithischen, mesolithischen Fundstelle im Maindreieck konnte ich gestern, unter anderem, diesen netten Klingenkern finden. Ich denke man kann hier schon bipolar sagen und der Kern ist mal von der einen, mal von der anderen Seite abgebaut worden.
Ich glaube nicht, dass man noch eine bessere Qualität an Lydit bei uns finden konnte. Die Quarzadern beeinflussen hier die Schlageigenschaften nicht. Im Verhältnis sind qualitativ hochwertige Werkzeuge sind auffallend oft aus Lydit gefertigt, nicht aus Kieselschiefer. Ich würde den Rohmaterialanteil bei vielleicht 5% gegenüber dem Kieselschiefer ansetzen.
Liebe Grüße Daniel
Hi Daniel,
da hast Du einen interessanten Kern in gut erhaltenem Zustand gefunden.
Für bipolar spricht auch die schlanke zylindrische Form.
LG
Jan
Hallo Jan,
danke. Ja genau, so ein Zylinder ist schon auffällig. Normalerweise sind die ja eher Kegel, wenn sie unipolar abgebaut wurden, auch wenn sie nur mal gedreht wurden.
Liebe Grüße Daniel
Er ist offensichtlich nicht nur bipolar abgebaut, sondern bidirektional, er weist zwei gegenüberliegende Schlagflächen mit einer Abbaufront auf! Ich würde den auch auf jung-/spätpaläolithisch bis frühmesolithisch (Präboreal) einstufen.
Gruß
palaeo1
Hallo paleo1,
danke für deine Ansprache. Also gibt es da drei Abstufungen. Bidirektional, bipolar und ein Abbau von 2 Schlagflächen aus? Weil ja nicht jeder Kern, der 2 gegenüber liegende Schlagflächen hat auch bipolar ist. :-)
Liebe Grüße Daniel
Servus Daniel,
einen interessanten Klingenkern aus einem schönen Material, den du gefunden hast.
Wenn ich es richtig verstanden habe, bedeutet bidirektional den Abbau auf einer Abbaufläche von 2 Schlagflächen aus. Ist das richtig so, paleo1?
Die Abbautechnik ist, glaube ich, bereits seit dem Mittelpaläolithikum belegt.
LG
Holger
Hallo Holger,
Dankeschön :-) aus diesem Material ist das einer der schönsten bisher.
Ich greife jetzt einfach mal frech vor. Bipolarer Abbau bedeutet, von 2 Schlagflächen aus, aber immer mal wieder im Wechsel. Nicht ein Abbau erst von Schlagfläche 1 und danach von Schlagfläche 2 und fertig.
Bidirektional anscheinend bipolar von 2 gegenüberliegenden Schlagflächen :-)
Liebe Grüße Daniel
bidirektionaler Abbau erfolgt, indem von zwei gegenüber liegenden Schlagflächen, d.h. gegenläufig, abgebaut wird. Bipolarer Abbau unidirektional beinhaltet den Abbau von zwei Schlagflächen aus, aber nicht gleichzeitig wechselnd.
Hier ein Beispiel eines bipolaren Federmesser-Kerns, der bidirektional abgebaut wurde.
Zitat von: palaeo1 in 16. April 2019, 18:36:43
Er ist offensichtlich nicht nur bipolar abgebaut, sondern bidirektional, er weist zwei gegenüberliegende Schlagflächen mit einer Abbaufront auf! Ich würde den auch auf jung-/spätpaläolithisch bis frühmesolithisch (Präboreal) einstufen.
Gruß
palaeo1
ja,
ein sehr schöner conscionalbidirektionaler Abbau aber in Bezug und unter Berücksichtigung des Fundortes doch vermutlich eher ins Präboreal IV zu stellen.
Gruß
Peter :winke:
Dank an alle für die Erläuterungen. Wieder was dazugelernt. :Danke2:
LG