Hallo,
dieses Flintgerät mit bifazial gearbeiteter Spitze stammt aus dem Ostseeraum.
Endmesolithisch, wohl der Erteböllekultur zuzurechnen.
Gearbeitet aus einer flachen Flintplatte, die seitlich abgebochen ist.
Die Fotos sind etwas dunkel gehalten, um die Abschlagbahnen auf den
hellen Spaltflächen hervorzuheben.
Maße: 121 x 61 x 22 mm;
LG
Jan
Hallo Jan,
schöne Handspitze, sozusagen ein Faustkeil des Nordens.
Der seitliche Abbruch scheint erst später entstanden zu sein, vielleicht durch Umlagerung.
Oder täuscht die Aufnahme hinsichtlich der nicht durchgehenden Patina an der seitlichen Bruchkante?
Viele Grüße
Michael
Moin Jan,
tolles Teil. Ein Meinungsbildner seiner Zeit.
Hallo Jan,
schönes Stück. Wie wurden diese Werkzeug denn verwendet? Kann man da tatsächlich Parallelen zu den Faustkeilen ziehen?
liebe Grüße Daniel
Moin Michael, Pipin und Daniel,
der seitliche Bruch ist ziemlich verrundet - er scheint älter zu sein.
Das Flintstück war für diese 'Spitze' eine passende Grundform.
Diese 'Faustkeile des Nordens' (Michael) kommen nur an wenigen Plätzen vor.
Die Besonderheit ist die zweiseitige Bearbeitung, die auf eine scharfe Kante hinläuft.
Funktional sind sie handlich und haben eine Scharfe Kante, die auch rau sein kann.
Über die Verwendung kann nur spekuliert werden. Typisch für die Ertebölleleute
sind Siedlungen an der Küste, die mit ihren Abfällen in die Höhe wuchsen:
Austernschalen, Herzmuschelschalen, Flintabfall, Knochen von Meeressäugern und Fischen,
sowie Knochen von Landsäugern wie Reh, Hirsch, Marder etc.
Ein handlicher scharfer Stein kann hilfreich sein beim Ablösen von Muscheln,
die am Untergrund haften. Besonders Miesmuscheln haften fest mit Fäden am Gestein.
Diese Möglichkeit wird erwogen.
Faustkeile sind von der Zeitstellung, der Verbreitung und der Bearbeitung eine andere Liga.
Dank Euch fürs Hinschauen!
LG
Jan
Moin Jan,
ein wirklich interessantes Werkzeug und aufgrund des verbliebenen Kortex verletzungsfrei zu handhaben. Danke für's Zeigen.
LG
Holger