Hallo Forum,
ich zeige ein paar Bilder eines Findlings, den ich bei meinen Rad-Fitness-Runden immer sehe. Er liegt an einer Bushaltstelle in einem Dorf südlich von Kiel und gehört zu einer Familie, deren Vorfahren Schmiede waren. In den vergangenen Jahrhunderten wurde er benutzt, um die Metallschienen für Kutschenräder darauf zu biegen.
Da der Findling aber von den Metallschmieden vom Acker geholt wurde, vermute ich , dass es sich ursprünglich um eine neolithische Beilschleifwanne gehandelt hat und die Mulde den Metallschmieden entgegenkam.
Kann das sein?
HG
neolithi
Da wardoch malwas mit Schleifsteinen aus Froonkreisch....
Zitat von: neolithi in 01. Juli 2014, 18:43:09
Hallo Forum,
ich zeige ein paar Bilder eines Findlings, den ich bei meinen Rad-Fitness-Runden immer sehe. Er liegt an einer Bushaltstelle in einem Dorf südlich von Kiel und gehört zu einer Familie, deren Vorfahren Schmiede waren. In den vergangenen Jahrhunderten wurde er benutzt, um die Metallschienen für Kutschenräder darauf zu biegen.
Da der Findling aber von den Metallschmieden vom Acker geholt wurde, vermute ich , dass es sich ursprünglich um eine neolithische Beilschleifwanne gehandelt hat und die Mulde den Metallschmieden entgegenkam.
Kann das sein?
HG
neolithi
Da hast du die Antwort warscheinlich !
Evtl wurde die Rinne als Führungsschiene benutzt um ein verrutschen zu verhindern .
:kopfkratz:
So kanns auch gewesen sein .
Mfg
moin in die Runde,
im vergangenen Jahr hatte ich so einen Fels mit eingearbeiteter Fläche gesehen, es könnte der gleiche Stein sein. :zwinker:
Der Eigentümer dieses gerillten Kolosses gab einige schlüssige Erklärungen ab.
Er kramte in einer Scheune und kam mit einem etwa 1m langem Eisenteil zurück.
Dieses Eisen war ein Rest einer Bahnschiene und es passte genau in die ausgearbeitete Rille. Nach Aussage des Eigentümers
wurden auf diesen Steinen die Schienen bearbeitet (für was auch immer).
Es gibt auch Felsen die eine hochkant stehende Eisenbahnschiene aufnehmen können. :-D
Mit einem befreundeten Forumskollegen wurde ich zu einem Fels geführt, der ein exakt ausgearbeitetes Loch hatte.
Dieses Loch war etwa 30cm tief und es passte haargenau eine hochkant gestellte Eisenbahnschiene hinein.
Es war ein Fundamentstein von einem Gebäude und die Schiene war ein tragendes Teil.
Das Gebäude wurde etwa 1930 erbaut und nun eingerissen. Nur der Stein blieb übrig.
Früher wurde sicher mehr "gebastelt" und inprovisiert, der Einfallsreichtum war jedenfalls größer wie heute. :dumdidum:
Einen Schleifstein für Steinbeile kann ich mir bei diesem Teil nicht vorstellen, denn noch nie habe ich ein so geformten Schleifstein
gesehen. Aus der Literatur ist mir auch so ein vorgeschichtlicher Schleifstein nicht bekannt.
Mir scheint es auch unmöglich ein Beil in dieser "tiefen" Rille mit beiden Händen drückend hin und her zu schieben.
Wer schon einmal einen Stein mit der Hand auf einem Fels geschliffen hat, weis sicher was ich meine. :dumdidum:
Man würde sich die Fingerchen beim Schleifen in der Steinrille arg ledieren. Zum Schleifen eines Beilkörpers
ist eine größere Fläche nötig. Auch würden die Ecken der Beilschneide ständig an den Rändern der Rille schubbern und dabei
zerstören.
Evtl. hat ja einer eine andere Erklärung, ich bin gespannt. :winke:
HG Manfred
Moin in die Runde,
ich seh es genau so wie Fredi und Manfred.
Zumindest hier im Norden kenne ich keine so großen Schleifsteine, dass sie schon als stationär zu betrachten sind.
Für die Beile des Nordens sind vor allem die gewölbten Flächen charakteristisch. Dafür diese leicht nach innen gewölbten 'Schleifplatten/Wannen.
Die (mir bekannten) französischen Beile sind von der Form her anders konzipiert. Dafür sind diese Schleifrillen charakteristisch.
An manchen Orten in Frankreich gibt es diese 'Felsen' mit den charakteritischen Schleifrillen.
Zu sehe sind einige unter Polissoir bei Google (Bilder)
hier: https://www.google.de/search?q=polissoir&rlz=1C1GGGE_deDE403DE403&espv=2&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=iyezU6W4KqG9ygO14IGIBQ&ved=0CB8QsAQ&biw=1600&bih=791
LG
Jan
:-)
In der Ausprägung der Negativbahnen unterscheiden sich die "Polissiors" zudem deutlich von dem hier vorgestellten Stein mit breiter Bahn!
Die Erklärung der Entstehung wurde doch bereits bei der Vorstellung des Stücks klar und deutlich mit gegeben:
Es wurden die Metallschienen der Holzräder für Kutschen und Wagen darauf gebogen und genau danach sieht es auch aus!
Wir stehen jetzt schon hoffnungslos erfahrungsfern vor gerade erstmal etwa hundert Jahre alten handwerklichen Tätigkeiten!
Holzwagen mit Eisenbeschlägen der Räder kenne selbst ich noch als alte Fahrzeuge auf dem Land aus Scheunen und von alten Höfen!
Schaut Euch mal Bilder von Flüchtlingstrecks zum Ende des WK II an ......
So wie der Stein sonst aussieht, ist er gebrochen oder gebrochen worden und wurde nicht durch das Schleifen von Beilklingen abgeschliffen und auch nicht als Mahlstein/Unterlieger verwendet.
Schlicht und einfach: ein gebrochener Lesestein.
lG Thomas :winke:
Ich weis nicht. Der Stein bzw. die Schleifspuren haben eine konkave Form. Also zum Schienenschleifen kann ich mir nicht vorstellen. Und um die Eisenreifen zu biegen eigentlich auch nicht. Also bei unserem alten Dorfschmied ging das anders. Mass nehmen am Holzrad , mit Flachstal einen Reif formen in einem großen Blech über der normalen Esse lag eine Schicht mit Holzkohle, so groß das der ganze Reif hineinpasste. In kaltem Zustand war der durchmesser etwas knapp, dann glühend machen und noch heiß übers Holzradf schlagen und ab ins Wasserbad. Zieht sich dann schnell zusammen und sitzt bombenfest
Dass der Stein zum Biegen von Eisen (die Umrandungen von Wagen-/Kutschenräder) verwendet wurde, ist gesichert überliefert, da er in der Familie geblieben ist und dies von den Vorfahren bekannt ist.
Mein Gedanke war nur, ob der Stein schon vorher zu "Stein-Zeiten" verwendet wurde. Aber das hat marienbad einleuchtend widerlegt. Vielen Dank.
HG
neolithi
Zitat von: neolithi in 02. Juli 2014, 15:51:31
Dass der Stein zum Biegen von Eisen (die Umrandungen von Wagen-/Kutschenräder) verwendet wurde, ist gesichert überliefert, da er in der Familie geblieben ist und dies von den Vorfahren bekannt ist.
Mein Gedanke war nur, ob der Stein schon vorher zu "Stein-Zeiten" verwendet wurde. Aber das hat marienbad einleuchtend widerlegt. Vielen Dank.
HG
neolithi
allerdings wäre dann interessant zu wissen,
weshalb der Stein keinerlei Kontaktrostspuren aufweist!
Bei intensivem, immer wieder stattfindenden Kontakt mit Eisen wäre unweigerlich Rost entstanden!
Rost auf Naturstein lässt sich auch kaum durch Dampfstrahlen entfernen :nono: :-D
Ich kann keine Roststellen entdecken, ergo wurde auf diesem Stein mit Sicherheit kein Eisen bearbeitet!
Gruß
Peter
ach da fand sich doch noch ein schöner, passender Beitrag!
Dient doch hervorragend zum Vergleiche anstellen.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38531.0.html
:winke:
Zitat von: Furchenhäschen in 02. Juli 2014, 16:24:25
allerdings wäre dann interessant zu wissen,
weshalb der Stein keinerlei Kontaktrostspuren aufweist!
Bei intensivem, immer wieder stattfindenden Kontakt mit Eisen wäre unweigerlich Rost entstanden!
Rost auf Naturstein lässt sich auch kaum durch Dampfstrahlen entfernen :nono: :-D
Ich kann keine Roststellen entdecken, ergo wurde auf diesem Stein mit Sicherheit kein Eisen bearbeitet!
Gruß
Peter
dann müßten ja alle alten Schleifsteine "Rostspuren" aufweisen. :kopfkratz:
Hier im Norden ist es jedenfalls nicht so. :zwinker:
:winke: Manfred
Zitat von: Furchenhäschen in 02. Juli 2014, 16:47:47
ach da fand sich doch noch ein schöner, passender Beitrag!
Dient doch hervorragend zum Vergleiche anstellen.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,38531.0.html
:winke:
was haben denn die Rillen auf den Fotos von dem Link mit den von Neolithi gezeigten Fund gemeinsam ?
Zitat von: Marienbad in 02. Juli 2014, 16:51:51
dann müßten ja alle alten Schleifsteine "Rostspuren" aufweisen. :kopfkratz:
Hier im Norden ist es jedenfalls nicht so. :zwinker:
:winke: Manfred
wer lesen kann ist klar im Vorteil,
im Süden jedenfalls! :zwinker:
Ich habe meinen Beitrag mit Verweis bzw. Zitat auf diesen Beitrag bezogen!!!
Dass der Stein zum Biegen von Eisen (die Umrandungen von Wagen-/Kutschenräder) verwendet wurde, ist gesichert überliefert, da er in der Familie geblieben ist und dies von den Vorfahren bekannt ist.
Mein Gedanke war nur, ob der Stein schon vorher zu "Stein-Zeiten" verwendet wurde. Aber das hat marienbad einleuchtend widerlegt. Vielen Dank.
HG
neolithi
:winke:
Peter
Zitat von: Marienbad in 02. Juli 2014, 16:55:44
was haben denn die Rillen auf den Fotos von dem Link mit den von Neolithi gezeigten Fund gemeinsam ?
oh Mann,
lies die Beiträge von davor,
speziell von Thomas,
dann weisst Du auch weshalb ich den Link angehängt habe, ich glaube genau erläutern brauche ich das jetzt nicht wirklich!!
Ich habe Dir hier aber noch einen Ausschnitt aus dem Beitrag von Thomas kopiert:
In der Ausprägung der Negativbahnen unterscheiden sich die "Polissiors" zudem deutlich von dem hier vorgestellten Stein mit breiter Bahn!
:winke:
Ich finde deinen Ton unangemessen.
Und inhaltlich kann ich die Bestimmtheit, mit der du den Kontakt mit Eisen ausschließt, auch nicht nachvollziehen. Der Stein liegt schon Jahrzehnte, wenn nicht sogar über hundert Jahre draußen und bei Regen steht immer eine Pfütze Wasser darin. Warum sollten sich Rostspuren da nicht auflösen können?
neolithi
Zitat von: neolithi in 02. Juli 2014, 18:32:57
Ich finde deinen Ton unangemessen.
Und inhaltlich kann ich die Bestimmtheit, mit der du den Kontakt mit Eisen ausschließt, auch nicht nachvollziehen. Der Stein liegt schon Jahrzehnte, wenn nicht sogar über hundert Jahre draußen und bei Regen steht immer eine Pfütze Wasser darin. Warum sollten sich Rostspuren da nicht auflösen können?
neolithi
ja und diese Bemerkungen wohl ebenso:
Zitat Marienbad:
dann müßten ja alle alten Schleifsteine "Rostspuren" aufweisen.
Hier im Norden ist es jedenfalls nicht so.
Zitat Ende:
völlig unsachlich, unqualifiziert und daneben!
Die persönlichen Animositäten, die Marienbad gegenüber mir hegt lassen sich nicht so leicht ablegen aber das ist Dir nicht bekannt und daher nebensächlich
:winke:
An Silexartefakten, die beispielsweise mit dem Pflug kontakt hatten bildet sich ebenfalls Rost,
deser ist auch nicht nur mit Wasser zu entfernen!
mein lieber Jolly, Du scheinst mich ja gefressen zu haben!
Aber auch wenn ich nicht lesen kann und völlig unsachlich, unqualifiziert und daneben bin, ich komme hier im Forum klar,
Du scheinbar nicht.
Fast in jedem Thema wo Du Dich einmischst entsteht Stress, Zoff und Missverständniss.
Ich denke da mal nur einige Tage zurück als Du die Daten und Zeiten von Fotos als getürkt benannt hattest, naja das bist
Du eben.
Einen schönen Abend noch,
:winke: Manfred
Hallo in die Runde!
Wenn wir mal den 'Stunkmodus' auf 'OFF' lassen. dann sind wir hier doch auf eine interessante Beobachtung gestoßen:
Welche Spuren hinterlassen Begegnungen zwischen Stein und Eisen/Stahl eigentlich immer, manchmal, wenn ja, warum oder warum nicht?
Also die alten Flintartefakte tragen ihre typischen Rost-Schrammen - soweit bekannt.
Bei moderneren Funden ist sicher das Ackergerät eher aus Niro/Edelstahl/V??? und die Schrammen sind zwar sichtbar,
jedoch nicht oder noch nicht rostig. Sind die 'Pflugretuschen' dann auch rostfrei? Werde gelegentlich mal Fotos davon machen.
Bei Sandstein, der sowohl für Feuerstein als auch für Eisen/Stahl bevorzugt als Schleifstein benutzt wird, tragen die alten
Schleifsteine tatsächlich kein Rost.
Vielleicht lohnt es sich, einmal gezielt Beobachtungen zu diesem Phänomen zusammenzutragen.
In diesem Sinne
Jan
@ neolithi:
Um welche Gesteinsart handelt es sich denn bei dem Findling?
Oder wurde dass schon irgendwo erwähnt?
Jan
Nein, die Gesteinsart wurde auch nicht erwähnt. Ich kenne die vielen Gesteinsarten hier im norddeutschen Geschiebe nicht so sicher, aber ich kann Sedimentgestein wie Kalk oder Sandstein ausschließen. Die kenne ich gut vom Fossiliensammeln.
Aber ob dieser Findling jetzt eine Gneisart oder ein Granit ist, weiß ich nicht sicher. Aber sehr, sehr hart mit kristallinen Anteilen.
LG
neolithi
hallo neolithi,
Wenn der Stein "...hart mit kristallinen Anteilen..." ist, dann tippe ich mal auf Granit im weitesten Sinne
und sag mal er ist als Schleifstein eher ungeeignet.
Die meisten Schleifplatten der Stein- bzw Bronzezeit die ich kenne, sind aus Quarzit oder Sandstein.
Danach sieht der 'Findling mit der Furche' eher nicht aus.
Dennoch ein bemerkenswertes Monument.
LG
Jan
Huhu,
schaut mir aus wie ein Quarzit. :glotz:
Zitat von: Levante in 03. Juli 2014, 06:18:49
Huhu,
schaut mir aus wie ein Quarzit. :glotz:
Dere das denke ich auch :super:
mfg :winke:
Ich fahre heute noch mal dahin und mache Fotos vom Gestein. Vielleicht hilft das ja weiter.
Wäre Quarzit denn auch so extrem witterungsbeständig?
Der Grund, warum ich die Bewohner dort mal angesprochen habe, war nämlich meine Sorge um Erosion durch das Wasser, das dort rund ums Jahr in der Kuhle steht (ich hielt das Ding ja für ein Bodendenkmal). Aber die "Besitzer" meinten, der Stein würde ja nun schon ewig, mindestens 100 Jahre, dort draußen stehen und es würde ihm nicht geschadet haben.
HG
neolithi
Hi neolithi,
die Quarzite haben schon den Eistransport von der Hardangervidda bis nach Ostholstein
und die Jahre danach überstanden. das wird wohl gut gehen.
LG
Jan
Hier habe ich neue Bilder von dem Stein. Ich würde es als Granit sehen.
HG
neolithi
Granit würde ich auch sagen, es könnte gneisartig sein.
LG Augustin
Auf jeden Fall Feldspat Quarz & Glimmer...
LG
Zitat von: Steinkopf in 03. Juli 2014, 17:22:09
Auf jeden Fall Feldspat Quarz & Glimmer...
LG
die drei vergess ich nimma :-D
Granit also .
Mfg :winke:
Granit aus nordischen Geschiebe! :super:
Hallo,
da ich mich auch intensiv mit nordischen Geschieben beschäftigte, kann ich nur bestätigen, dass es sich um Granit handelt (möglichweise geringfügig tektonisch überprägt - aber das lässt sich anhand der Bilder nicht entscheiden). Weiterhin möchte ich zu bedenken geben, dass Granit nie in dieser Art und Weise natürlich bricht; die Mulde also eine künstlicher Ursache hat, welche im Einzelnen auch immer. Und drittens ist Granit in Ermangelung besseren Materials im Norden durchaus zu Schleif- und Mahlsteinen verarbeitet worden. Als Eigenfund möchte ich einen, aus einem Granitfindling gertigten Oberläufer (mittig gebrochenes Bruckstück) einer "germanischen" Handmühle anführen.
Viele Grüße
Sprotte