Hallo,
leider habe ich von Artefakten als Mineraliensammler quasi keine Ahnung.
Aber mir sind hier im Vorspessart beim Quarze suchen bereits ein paar mal Steine aufgefallen,
bei denen ich das Gefühl hatte, "da hat mal wer dran rum geschnitzt".
Ich hatte diesen Stücken aber bisher keine besondere Beachtung geschenkt.
Jetzt habe ich einen Quarz gefunden bei dem ich die Frage einfach mal in die Runde stellen möchte.
Bearbeitet oder natürlich?
Größe und Gewicht:
54,75 x 31,18 x 15,17 mm
28,75 g
Leider lässt sich der Bergkristall schwer detailliert fotografieren.
Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich aus der Tatsache, dass viele der Quarze im Fundbereich "sandgestrahlt", oder auch, bzw. zusätzlich, noch natürlich angeätzt sind - heißt, ursprüngliche Bearbeitungsspuren, sollten sie je vorhanden gewesen sein, sind zumindest im Detail verloren.
Übrigens, jetzt wo ich erst mal drauf aufmerksam geworden bin (KW 34/2021), scheint es hier auch einige Flint-Fragmente in diesem Fundbereich zu geben (einen Einzelfund in der Vergangenheit hatte ich als Zufall ignoriert).
Ich kann keine Bearbeitung erkennen, Quarze sind jedoch schwer zu lesen, gerade Milchquarz. Aber ein Berkristall sollte doch wenigstens saubere Spaltflächen haben, doch da fehlt mir die Erfahrung mit dem Material. Gruss
.
Hi Spessartkiesel
Leider sind die Fotos viel zu unscharf um konkrete Aussagen treffen zu können.
Quarzit und Quarz ist sowieso schon schwierig nach Fotos zu bestimmen, aber bei schlechter Fotoqualität quasi unmöglich.
archfraser
Zitat von: archfraser in 04. September 2021, 23:07:10
Leider sind die Fotos viel zu unscharf um konkrete Aussagen treffen zu können.
Naja :nono: :kopfkratz:
Ich finde, gut hingesehen auch wenn durch den Glaz auf den Flächen recht deutlich zuerkenen ist, dass dies alles natürlich überprägte Flächen sind.
Quarzartefakte lassen sich meist nur sicher identifizieren, wenn sie in Grabungen in stratifizierten Schichten aufgefunden werden.
liebe Grüße
Thomas
Hallo Spessartkiesel
es ist schon interessant, Steine zu lesen.
Wenns nicht gelingt, das ganze Tei bildlich rüberzubringen,
kann es auch eine vielversprechende Partie sein.
Streiflich von der Seite betont vielleicht die Oberflächenstruktur.
LG
Jan
Nach dem Komprimieren war nicht mehr viel Schärfe übrig :nixweiss:
Ich werde den letzten Tipp beherzigen und versuchen etwas bessere Bilder zu machen.
Schauen wir mal, ob ich das hin bekomme. Den besten Kontrast hatte ich noch fundfrisch
auf dem Acker.
Danke schon mal für Eure Rückmeldungen!
LG Spessartkiesel
Hallo Spessartkiesel,
ein Artefakt aus Quarz zu identifizieren ist so ziemlich das kniffeligste, was man so beim Artefaktbestimmen machen kann. Gerade, wenn es eine Rohstoffquelle zu sein scheint.
Wir haben hier um Aschaffenburg auch Äcker, da wittert der Quarz aus dem Gneis aus. Da wirst du wahnsinnig. Ich könnte da nie ein Artefakt in dem Haufen herausfinden. Außer vielleicht, es ist ein Faustkeil.
Hast du Flächen, wo das nicht natürlich vorkommt, oder wo nie ein Fluss seine Ablagerungen hinterlassen hat, ist das was anderes.
Mittlerweile habe ich auf solchen Flächen einige Kandidaten aufgesammelt. Die waren aber mit Mittelpaläolithikum vergesellschaftet.
Überprägte Flächen finde ich gut. Da kann man sich sicher sein, dass das nicht der Trecker wär :winke:
Liebe Grüße Daniel
Hallo Daniel,
wenn Interesse besteht ,können wir uns gerne mal direkt kurzschließen.
Ich weiß, dass Thema hier ist selbst schon ein Artefakt, aber wie es immer so ist, die Sonne rast um unsere Erdenscheibe, dass einem ganz schwindelig bei werden kann ... :irre: :kopfkratz:
- naja, oder so ähnlich - heute wissen wir es etwas besser :-D
Wie auch immer, hier noch mal ganz kurz solche Flint-Splitter von der gleichen Fundstelle wie die Quarze.
Flint gehört definitiv nicht zu unserer regionalen Geologie, ist also verfrachtet.
Liebe Grüße
Thomas
Die beiden rechten Flintstücke sind sicher Artefakte, Bearbeitungsabfälle der Klingenproduktion. Das schwarze könnte Kieselschiefer sein, sieht interessant aus, mehr Bilder. Gruss..
Hallo Nanoflitter,
als Mineralien- und Edelsteinsucher kann ich nicht mit weiteren "Artefakten" dienen, denn das sind nur, wie schon mal an anderer Stelle bemerkt, die "lästigen Beifunde", welche immer nur Fragen aufwerfen.
Aber wer bin ich, der nicht dazulernen möchte :zwinker:
So habe ich auch versucht Deinem Wunsch nach mehr Bildern zu entsprechen, und gleichzeitig den Versuch unternommen die oben bemängelte Bildqualität etwas zu verbessern. Was ich aber leider immer noch nicht richtig im Griff habe :nixweiss:
Trotzdem, hier nochmal etwas genauer - aus verschiedenen Richtungen, zwecks Belichtung der Details - zumindest theoretisch :irre:
Ich behaupte mal, der Dunkle ist auch ein Flint.
Liebe Grüße an Alle,
Thomas
Nachtrag: weil ich nicht weiß, wieviel Bilder ich anhängen kann.
:winke:
Bilder kannst glaub max 9-10 anhängen. Dann auf deinen Beitrag selbst antworten dann bis unendlich. Eigentlich meinte ich aber mehr Bilder von dem schwarzen Stück. Das Kristallteil sieht mir sehr nach einer Geschosspitze aus, müsste man mal befummeln, wär ja echt was feines! Gruss..
Zitat von: Nanoflitter in 04. März 2022, 12:25:00
Das Kristallteil sieht mir sehr nach einer Geschosspitze aus, müsste man mal befummeln, wär ja echt was feines! Gruss..
Meinst Du die letzten Bilder ?
Die Basis sieht schon etwas verjüngt aus.
Habe aber von dem Material keine Ahnung ob man es für Werkzeuge benutzt hat.
Ah ja, ...
Also oben die Bilder 3 - 6 sind ja der Dunkle, und meiner Meinung nach auch ein Flint-Splitter.
Der Kristall-Splitter ... :nixweiss: ... wie Daniel schon bemerkte, haben wir in unserer Ecke Äcker mit viel Quarz.
Diese spezielle Fundstelle hat eine so hohe Quarz-Dichte, dass ich schon beim Versuch schleifbares Material zu Finden kirre werde, weil ich vor lauter "Wald die Bäume" nicht sehen kann. Ich habe dort Stunden, zusammengerechnet bereits sicher Tage und Wochen, vielleicht Monate verbraucht. Mag unglaublich klingen, kommt aber im Laufe der Jahre möglicherweise hin. Warum iAnbei mal ein Trommelsteinchen mit einem lustigen Bild, für die mit Phantasie :zwinker:
Aufgrund der Masse der Quarze, könnte es sich deshalb beim Kristall-Splitter natürlich schon auch um ein Zufallsprodukt handeln, wer weiß ...
Bild hat nicht geklappt. Okay, gehört hier eigentlich auch nicht hin.
Ich versuche es trotzdem noch mal- mag der Administrator es löschen.
Ich finde ist auch eine Art Artefakt ... :frech:
Gleiche Fundstelle - musste aber leider gnadenlos auf Ausschnitt gehen, wegen der Dateigröße tut mir wegen der Bildqualität leid
Ach, bevor es Vermutungen gibt ...
Dieser Einschluss ist echt!
Das ist Hämatit in Bergkristall.
Stammt von der gleichen Fundstelle wie die Stücke oben. Wurde von mir aber im Zuge der regulären Edelsteinbearbeitung (B-Ware = Trommelsteine) getrommelt. Den Einschluss hatte ich dann nur durch Zufall beim Auszeichnen der Steine entdeckt.
Jetzt ist er in der Sammlung :-D
Ja, @wiesenläufer, das Kristall aus den letzten Bildern. Ist halt schwer, Bearbeitung anhand der Bilder nachzuvollziehen, sieht aber vielversprechend aus. Wo ich halt nicht viel erkenne, ist das schwarze Stück, was evtl. auch Kieselschiefer sein könnte. Ein Hämatiteinschluss gehört eher zu Geologie, Mineralien. Gruss..
Hallo,
interessanter Beitrag!
Artefakte aus Feuerstein (z.B. das Klingenfragment) inmitten einer hohen Quarz/ Bergkristallkonzentration.
Wuerden sich die vermuteten Quarzartefakte bewahrheiten, waere es eine Sensation.
Wie schon geschrieben, sind Quarzartefakte das schwierigste Thema ueberhaubt.
Von daher wuerde ich den Fundplatz an deiner Stelle noch ein paar Jahre (5-10) aufsuchen.
Du brauchst mehr Material um es nachzuweisen.
@Nano
KS sehe ich nicht :glotz:
mfg
p.s. Als Hinweis fuer einen Mineraliensammler sei es erlaubt: Gelegentlich Kontakt zum zustaendigen Amt fuer Bodendenkmalpflege suchen. Nicht gemeldete Funde dieser Art sind moeglicherweise fuer alle Zeit verloren.
Hallo,
trotz der dunklen Farbe handelt es sich bei dem einen Splitter nicht um Kieselschiefer, sondern um Flint.
Die Bestimmung wurde unter dem Mikroskop vorgenommen.
Kieselschiefer kommt in unserer Ecke zwar auch vor, aber nicht im Fundgebiet selbst. Dieser (z.T. bis mehrere Kilogramm schwer) wurde, mit anderen Gesteinen und Mineralien, vom Main aus dem Fichtelgebirge bis an den Untermain verfrachtet [Lorenz, J. & Weis, T. (2008) Gediegen Gold aus den Mainschottern am Untermain. - Der Aufschluss 59, VFMG Heidelberg].
Die Oberflächenfunde wurden als solche inklusive GPS dokumentiert.
Liebe Grüße und ein schönes erfolgreiches Wochenende,
Thomas
Noch eine Frage in die Runde:
Wie schwer ist eure groesste Pfeilspitze?
Das hier besprochene Objekt aus Bergkristall wiegt 28,75 gr.
mfg
Die oben gezeigten Fragmente:
> der dunkle Flint: 3,146 g
> der Rauchquarz: 3,136 g
Ach ja, natürlich suche ich den Fundbereich weiterhin auf, denn er liefert mir ja interessantes Schleifmaterial.
Der Knackpunkt ist ehr, dass ich meine Optik und "Radar" auf eben diese schleifbaren Quarze eingestellt habe. Bei der Masse an herumliegenden Quarzen kann ich es mir aber quasi nicht leisten den Suchparameter zu erweitern, da ich mich sonst verzettel.
Die bisherigen Funde sind, wie oben schon erwähnt, ehr Ausrutscher, bzw. der Rauchquarz-Splitter erregte meine Aufmerksamkeit eben weil er relativ klar ist - erst zweitrangig ist mir dann diese Form aufgefallen.
So ist das mit den Prioritäten ...
Natürlich, jetzt wo ich erst mal bewusst darauf aufmerksam geworden bin, achte ich schon ein bisschen mehr darauf, aber trotzdem nur nebenbei. Ist halt leider immer wieder der Faktor Zeit, der einen einschränkt :nixweiss: