Moin,
irgendwie scheine ich einen Lauf zu haben. :-D
Egal, wo ich lang gehe, welche Ecke ich mir aussuche, irgendetwas liegt dort. :dumdidum:
Dieses Beil lag mit der kaputten Seite nach oben, daher kein in Situ Bild. :besorgt:
Es ist 10,5cm lang und 5cm breit. Eine Seite ist noch sehr gut erhalten, die andere Seite nur noch ein Schatten seiner selbst.
Die Schneide ist fein geschliffen, der Beilkörper überschliffen. Bei den Schmalseiten kann ich nicht mehr erkennen oder fühlen,
ob es mal geschliffen war.
Gruß
Gabi
Ist wohl zeitgenössisch repariert worden, schön. :super: Gruss..
Die Beilklinge ist sehr interessant "filettiert" worden! :glotz:
Sieht nach EGK aus - zumindest die heile Seite.
Die Topographie der anderen Seite spricht nicht zu mir.
LG
Jan
Eine Breitseite wurde regelrecht abgesprengt. Danach vielleicht noch ein paar Korrekturschläge, und fertig war das Scheibenbeil.
Als Ursprung kommt ein Retøkse af enkeltgravstype gut hin.
LG
Holger
Moin,
interessant, hätte jetzt nicht gedacht, dass die eine Seite schon zur damaligen Zeit so aussah.
Aufgrund der Rostspuren nahm ich an, dass der Grubber immer wieder im Laufe der Jahre dran hängengeblieben ist
und diese Spuren hinterlassen hat und erst jetzt beim pflügen das Beil rausgeholt hat.
Gruß
Gabi
Zitat von: Danske in 21. September 2019, 23:35:51
Eine Breitseite wurde regelrecht abgesprengt. Danach vielleicht noch ein paar Korrekturschläge, und fertig war das Scheibenbeil.
Als Ursprung kommt ein Retøkse af enkeltgravstype gut hin.
LG
Holger
Moin Holger,
irgendwie sieht die Übersetzung nicht ganz so aus wie ich es mir vorstelle. :kopfkratz:
> hier (https://translate.google.de/?hl=de&sl=da&tl=de#view=home&op=translate&sl=da&tl=de&text=Ret%C3%B8kse%20af%20enkeltgravstype%0AI%20jyske%20enkeltgrave%20fra%20tidlig%20og%20mellemste%20enkeltgravstid%20findes%20svaere%2C%20tyk%20nakkede%20retokser%2C%20der%20i%20form%20minder%20om%20B-okser%2C%20men%20teknisk%20set%20er%20betydeligt%20ringere.%20Mange%20har%20haengende%20aeg.%20Enkeltgravokser%20er%2C%20i%20modsaetning%20til%20B-okserne%2C%20ofte%20lavet%20af%20grov%20danienflint.%20Tilhugningen%20virker%20kluntet%2C%20og%20storre%20afknuste%20partier%20ses%20ofte.%20Tit%20ses%20en%20let%20slibning%20af%20sidekanterne.%20Oksa%20smalsiderne%20er%20ofte%20slebet%2C%20men%20generelet%20er%20slibningen%20temmelig%20overfladisk.) <
Warum aus einem "guten Beil" ein Scheibenbeil machen ? oder verstehe ich es falsch. :kopfkratz:
Gruß
Gabi
Moin Gabi,
so wie Jan bin ich der Meinung, dass es ursprünglich ein Beil der Einzelgrabkultur gewesen sein könnte. Käme, wenn man sich die intakte Seite betrachtet, ganz gut hin.
Die andere Seite sieht so aus, als ob eine Breitseite durch einen Unfall (also unbeabsichtigt) der Länge nach abgebrochen wäre. Übrig bleibt der Form nach eine scheibenbeilähnliche Klinge, die, ggf. nach ein paar Korrekturschlägen, durchaus noch als Scheibenbeil gebrauchsfähig war.
LG
Holger
Hallo in die Runde,
nachdem sich Gabis Fundstück als dicknackige (tyknakkede) Beilklinge der Einzelgrabkultur
herausgestellt hat, bleibt noch eine lustige Übersetzung mit künstlicher Intelligenz,
die Gabi in ihrem letzten Beitrag mit einem Link hier zugänglich gemacht hat.
Von Steinbeilen wird dort übersetzt:
"Viele haben herabhängende Eier". Das haben Steinbeile sicher nicht.
Da liegt eine Verwechselung zwischen 'Ei' und 'Schneide' in der dänischen Sprache vor.
Man kann die Ausführung von PVP zusammenfassen:
Dieser Beiltyp der EGK wurde technisch nur grob zugerichtet.
Es wurde zumeist nur die Schneidenpartie (funktionsgerecht) überschliffen.
Der restliche Beilkörper wurde nur flüchtig überschliffen - wenn überhaupt.
Die Schneide war manchmal unsymmetrisch (...hängende Schneide) und
auch sonst wurde auf Winkel und Feinheit kein Wert gelegt.
Dieser 'luschige' Eindruck wird noch durch die Bevorzugung von grobkörnigen, grauen
und undurchsichtigem Flint (hier als Danien bezeichnet) verstärkt.
Diese Flintvarietät ist sicher wegen der zäheren Eigenschaft bevorzugt worden.
Soweit zur Übersetzung hinter dem Link von Gabis letzten Beitrag.
Interessant wäre es, zu wissen, was sich hinter diesem Paradigmenwechsel verbirgt.
Für über tausend Jahre waren die Großsteingräber der Trichterbecherleute zentrale Monumente.
Die Steinbeile waren mit größter Sorgfalt und Präzision hergestellt - sogar als überlange Prunkstücke.
Und irgendwann war das Vergangenheit. Einfachste Bearbeitung der Geräte genügte.
Auch die Friedhofskultur änderte sich. Es war wohl keine 'Weiterentwicklung' sondern ein Bruch.
Waren es andere Menschen oder eine neue Sicht der Dinge?
Für mich ist dieser Übergang von TBK zu EGK ein Rätsel.
LG
Jan
Moin,
:Danke2: für eine gute und verständliche Übersetzung. :super:
Ein anderer Übersetzer hatte den Text sogar als "niederländisch" erkannt und die Übersetzung war sowas von daneben. :irre:
Vielleicht wurde und musste man einfach mehr Zeit in die Landwirtschaft investieren und hatte für alltägliche Werkzeuge nicht mehr
die Notwendigkeit gesehen, sie sorgfältiger und feiner auszuführen. :kopfkratz:
Die sorgfältig hergestellten Äxte sind ja doch eine Meisterleistung und bestimmt genauso zeitaufwändig.
Gruß
Gabi
Zitat von: Steinkopf in 22. September 2019, 18:11:41
Interessant wäre es, zu wissen, was sich hinter diesem Paradigmenwechsel verbirgt.
Für über tausend Jahre waren die Großsteingräber der Trichterbecherleute zentrale Monumente.
Die Steinbeile waren mit größter Sorgfalt und Präzision hergestellt - sogar als überlange Prunkstücke.
Und irgendwann war das Vergangenheit. Einfachste Bearbeitung der Geräte genügte.
Auch die Friedhofskultur änderte sich. Es war wohl keine 'Weiterentwicklung' sondern ein Bruch.
Waren es andere Menschen oder eine neue Sicht der Dinge?
Für mich ist dieser Übergang von TBK zu EGK ein Rätsel.
LG
Jan
Hallo Jan,
anbei der Link zu einem Buch zur Einzelgrabkultur, welches ich sehr interessant finde. Darin wird auch auf den Bezug beider Kulturen zueinander eingegangen. https://www.grin.com/document/111774
Ich habe mir das mal irgendwann auf academia.edu heruntergeladen, zum Versenden ist die Datei allerdings zu groß.
Was die Bearbeitung der Steingeräte in der EGK angeht, war diese, wenn ich mir die Streitäxte anschaue, gar nicht so einfach. Die Beile waren in dieser Kultur, im Gegensatz zur TBK, wohl reine Arbeitsgeräte und entsprechend zweckgerichtet einfach.
LG
Holger
Zitat von: Danske in 23. September 2019, 13:17:30
...
Ich habe mir das mal irgendwann auf academia.edu heruntergeladen, zum Versenden ist die Datei allerdings zu groß.
...
Moin,
sprichst Du von den 42 Seiten von Hilthart Pedersen (?), das sind nur 2,4 MB in Textversion (OCR).
Gruß
Jürgen
Zitat von: StoneMan in 23. September 2019, 17:42:26
Moin,
sprichst Du von den 42 Seiten von Hilthart Pedersen (?), das sind nur 2,4 MB in Textversion (OCR).
Gruß
Jürgen
Bei mir als PDF-Datei 8,5 MB groß. Könnte man wahrscheinlich doch verschicken.
LG
Holger
Zitat von: Danske in 23. September 2019, 18:03:51
Bei mir als PDF-Datei 8,5 MB groß. Könnte man wahrscheinlich doch verschicken.
LG
Holger
Dann hast Du keine Textversion aus der Du mittels copy&paste Textteile entnehmen kannst (?).
Ja, kannst Du locker versenden.
:dumdidum:
:back2:
Hallo Wiesenläufer,
wie immer freue ich mich über deine Funde.
Ein wundervolles Beil!
@ Jan
als ich mein erstes Beil aus der EGK finden durfte und erkannt habe das es jünger ist als die perfekten Beile der
TBK habe ich auch gedacht was ist denn hier los.
Migration brachte damals wohl auch Innovation und der Fokus lag in der EGK einfach woanders. Am erstaunlichsten für mich ist die lange Stabilität der einzelnen Kulturen. Wo sich in der TBK über Jahrhunderte
scheinbar nur der Nacken der Beile geändert haben soll?
Konfrontiert mit Migranten der EGK und Seite an Seite lebend auf dem selben Raum? Auch über aus unserer Sicht einem Elend langen Zeitraum. Für mich nur so zu Erklären das Informationen und Nachrichten in einer damals schon absolut vernetzten Gesellschaft einfach unendlich lange gebraucht haben um ausgetauscht werden zu können und einer Einstellung zum Leben die uns fremd geworden ist.
LG Fischkopp