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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: rolfpeter in 23. Februar 2008, 20:00:06

Titel: Abspliß vom Maasei
Beitrag von: rolfpeter in 23. Februar 2008, 20:00:06
Servus Freunde,

gleiche Stelle wie
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,28903.0.html
Es handelt sich um einen kleinen Abspliß von einem Maasei, also einer Flintknolle, die in der Brandung des Tertiärozeans gerundelt wurde. Ursprünglich handelt es sich um Flint aus der Kreide, der irgendwie über Bach, Fluß und Strom letztendlich im Meer gelandet ist. BTW - damals war es hier noch wärmer als heute, das Rheinland lag im Tertiär auf der Breite des heutigen Mittelmeeres.
Nun zum Fund: Ein Abspliß vom Maasei, dünn, noch Rinde dran aber eine Seite ist fein retuschiert. Was ist das? Maaseier sind als Rohstoff zur Geräteherstellung eigentlich denkbar ungeeignet, da sie nur sehr schwer in die gewünschte Form gebracht werden können.
Ad Hoc - Kratzerchen? Verworfene Pfeilspitzen-Vorarbeit? Vielleicht hat jemand aus dem Forum eine Idee?

(http://img337.imageshack.us/img337/9927/hocsi9.jpg) (http://imageshack.us)

Herzliche Grüße
RP
Titel: Re: Abspliß vom Maasei
Beitrag von: Silex in 23. Februar 2008, 21:06:23
Da liegt die Antwort wohl schon in Deiner Frage  und Einschätzung,  bescheiden wie immer, eingebettet.
Der Rindenabschlag gab eine Flachform leichter  und flächiger frei (als das schwer zu bearbeitende Innere- welches wohl zu sehr konkav-konvexen Abschlagsformen führte).
Ein Vorprodukt würde ich bei diesem Rindenrücken ausschließen wollen.
Ungewöhnlich scheint  die breite  durchgehende Schaber/Kratzerkante mit feiner Retuschschierung- die auch nicht abgearbeitet wirkt.
Für mich ein schaberartiges Gerät zum planen Gebrauch an weichem Material.
Und die Rinde gewährleistete optimalen Fingerhalt.
Schätz ich mal

Edi

Titel: Re: Abspliß vom Maasei
Beitrag von: wühlmaus in 24. Februar 2008, 00:03:53
Hi RP  :winke:

Solche Maaseier-Kratzerchen-Krüppellinchen sind in meinen, etwas nördlichern, Breiten, die nicht so LBK und Michelsberg verseucht sind ... schon keine Ausnahme mehr  :narr:

Da gibt es in der Tat bei mir eine ziemliche Bandbreite von Stücken mit Dorsalseiten, die komplett bzw. größtenteils noch die Rinde aufweisen ... lassen sich aber verteufelt schwer ordentlich fotographieren, diese Biester  :wuetend:

Das sich Maaseier nicht zur Werkzeug Herstellung eignen ist aber nur ein Gerücht, dass die Rijckholt-Exporteure massiv zur Umsatzsteigerung streuten ...  :narr:

Unsere Mesolithiker dachten da zB ganz anders ...

:winke:
Gerd