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Lesefunde => Steinartefakte => Thema gestartet von: Steinkopf in 28. September 2018, 20:43:44

Titel: Abschlag mit Kratzerretusche
Beitrag von: Steinkopf in 28. September 2018, 20:43:44
Hi,

Einen Kratzer von einer Fundplatz mit Funden seit der Ahrensburger Stufe
im Elbe-Weser-Dreieck kann ich noch präsentieren.
Größe ca. 27 x 33 mm.
Es handelt sich um einen eher unförmigem Abschlag mit einem Steckenbleiber.

LG

Jan
Titel: Re:Abschlag mit Kratzerretusche
Beitrag von: StoneMan in 28. September 2018, 20:47:24
Zitat von: Steinkopf in 28. September 2018, 20:43:44
...
Einen Kratzer von einer Fundplatz mit Funden seit der Ahrensburger Stufe
...

Moin,

jo - aus dieser Kulturstufe sammelt man jedes Fizzelchen  :glotz: :super:

Gruß

Jürgen
Titel: Re:Abschlag mit Kratzerretusche
Beitrag von: RockandRole in 29. September 2018, 07:46:17
Hallo Jan,

der hat auch fast schon Daumennagelkratzer Charakter  :super:

Liebe Grüße Daniel
Titel: Re:Abschlag mit Kratzerretusche
Beitrag von: thovalo in 29. September 2018, 11:22:45
Zitat von: RockandRole in 29. September 2018, 07:46:17
Hallo Jan,

der hat auch fast schon Daumennagelkratzer Charakter  :super:

Liebe Grüße Daniel


Das ist ein für diese Zeitstufe charakteristisches und in der Literatur als "kurzer Kratzer" angesprochenes Artefakt. Obschon es dort wohl ausreichend gute Materialvorkommen gibt, ist die Bearbeitungstechnologie in dieser Zeitstufe technologisch wenig ausdifferenziert.

Diese Stücke können auch nur in einem umfangreicheren Fundinventar mit signifikanten Spitzentypen einer Kulturstufe näher zugeordnet werden. Für sich selber betrachtet sind sie "zeitlos". Die jeweiligen Aufenthalte waren oft nur kurzzeitig und die Artefakte wurden bedarfsorientiert kurzzeitig verwendet. Das Wichtigste aus dem Geräteinventar kam wieder mit auf den Weg, die schlichten Werkstücke blieben zurück. Im Übrigen ist das eine Zeit mit einer sich weiterhin ausprägenden Mikrolithik und dem intensiven Gebrauch von Kompositgerätschaften, für die ein höherer Bedarf an kleinformatigen Einsätzen (Spitzen und Rückenmesser) bestanden hat.

Nördlich spielten Klingen als Grundformen noch eine umfangreichere Rolle, im Rheinland reduziert sich das Spektrum der Gebrauch von Grundformen weitgehend auf die Gewinnung von Abschlägen. Es gibt daher entsprechend variierende Unterschiede auch in Bezug auf die Verfügbarketi qualitätsvoller Rohsilexstücke.

lG Thomas   :winke: