Moin,
in einer dreistündigen Regenpause war heute u.a. diese Klinge dabei. Immer noch das große Feld und wieder an einer anderen Stelle.
Von einem großen Kern abgeschlagene Klinge mit Negativ-Merkmal. Kein Bulbus vorhanden und aus dem grauen, stumpfen (Dan) Flint. Etwas über 11cm lang und fast 4cm breit. Begleitfunde: 2 Abschläge, geglühter Flint. Langsam wird mir das Feld unheimlich, denn nur auf diesem Teilbereich haben sie anscheinend überall gesessen. Da sie keinerlei Retusche besitzt, weiß ich nicht, in welche Zeit ich sie ansiedeln kann. Gefühlsmäßig würde ich sie ins Endneolithikum/Bronzezeit einordnen. Fundort: Mecklenburg
Gruß
Gabi
PS: Ich weiß, dass ich "Mecker" :zwinker: vom StoneMan bekomme, die Klinge ist natürlich in allen Seitenansichten gleich groß.
Zitat von: Wiesenläufer in 15. Januar 2019, 15:19:17
...
PS: Ich weiß, dass ich "Mecker" :zwinker: vom StoneMan bekomme, die Klinge ist natürlich in allen Seitenansichten gleich groß.
Ach wat, merkt ja sonst niemand... :zwinker:
Moin,
fettes Teil :super:
Gruß
Jürgen
Moin Gabi,
ist auf dem 2. Bild bei der Seitenansicht oben, sowie an der oberen Seitenkante, nicht eine Verrundung zu erkennen? Ich tippe auf einen Feuerschlagstein.
Gruß Klaus
Moin,
die Enden sind verrundet, die Lateralkanten haben zwar leichte Scharten (unter der Lupe), sind aber noch scharf. Wenn ein Feuerschlagstein, dann kann er aber nicht lange genutzt worden sein.
Gruß
Gabi
Die Morphologie, insbes. auch die Klingendicke und Technologie sprechen m. E. für ein spätglaziales Alter (Ahrensburger Kultur, Hamburger Kultur). Bin gespannt auf mehr von der Fundstelle.
Gruß
palaeo1
PS. Bromme Kultur käme auch noch in Frage
Zitat von: palaeo1 in 15. Januar 2019, 21:49:26
Die Morphologie, insbes. auch die Klingendicke und Technologie sprechen m. E. für ein spätglaziales Alter (Ahrensburger Kultur, Hamburger Kultur). Bin gespannt auf mehr von der Fundstelle.
Gruß
palaeo1
Moin,
da bin ich jetzt überrascht. :staun:
Mit der gefühlsmäßig zeitlichen Einordnung lag ich ja voll daneben. Habe mir meine damalig gefundene angeschaut und verglichen, die hatte einen anderen Querschnitt und war retuschiert.
Gruß
Gabi
Moin,
habe im Netz eine Abbildung von einer Klinge gefunden, die meiner recht ähnlich sieht und zur Ahrensburger Kulturstufe gehört. (Riesenklingen als Anzeiger von Fernhandelskontakten) Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie.
http://www.zbsa.eu/forschung/projekte/projekte-mensch-und-artefakt/riesenklingen/riesenklingen
Passt sie ?
Gruß
Gabi
Moin Gabi,
ein an Deiner Klinge fest gemachtes Ahrensburg, finde ich schon sehr gewagt.
Gruß Klaus
Moin Klaus,
Mag vielleicht gewagt sein, zumal die großen Klingen wohl bis in die Bronzezeitliche vorkommen. Die ich hier mal vorgestellt hatte, datierte in die Zeit und war aus dem gleichen Flint. Wie ich schon erwähnt hatte, anderer Querschnitt und steile Längsretusche. Aber durchaus möglich.
Gruß
Gabi
Zitat von: steinwanderer in 17. Januar 2019, 07:01:33
Moin Gabi,
ein an Deiner Klinge fest gemachtes Ahrensburg, finde ich schon sehr gewagt.
Gruß Klaus
Moin,
@ Klaus, wenn ich an Deinen riesigen Bromme-Kern :boh: (TDA2018) denke, kann ich mir Bromme-Kultur schon vorstellen.
Heißt aber nix, wenn ich das vorstellen kann... :dumdidum:
Gruß
Jürgen
Hier ist der Beitrag zur anderen Klinge, die sehr wahrscheinlich aus dem gleichen Material besteht aber in eine andere Zeit gehört. (BZ)
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,73134.0.html
Besser beurteilen kann man sie wohl erst, wenn man sie in der Hand hält. IST LEIDER IMMER SO.
Gruß
Gabi
Die beiden Klingenpassen perfekt zusammen. Dass auf dem Platz bronzezeitliche und neolithische Artefakte vorkommen, heißt aber nicht dass das ganze zusammengehört. Wie gesagt technologisch und morphologisch haben wir mit den Klingen etwas ganz anderes vorliegen.
LG palaeo1
Zitat von: palaeo1 in 17. Januar 2019, 15:20:38
Die beiden Klingenpassen perfekt zusammen. Dass auf dem Platz bronzezeitliche und neolithische Artefakte vorkommen, heißt aber nicht dass das ganze zusammengehört. Wie gesagt technologisch und morphologisch haben wir mit den Klingen etwas ganz anderes vorliegen.
LG palaeo1
Moin Klaus,
wenn ich mal meine fingerförmigen Feuerschlagsteine als Beispiel nehme sind diese auch aus sehr großen und dicken Klingen hergestellt worden.
Gruß Klaus
Klaus, ich habe mir beide Klingen noch einmal angeschaut.
Vielleicht hast Du doch recht. Beide Klingen sind hart geschlagen, haben einen unregelmäßigen Verlauf und weisen Patina auf.
Reicht das als Kriterium aus?
LG Klaus
Schauen wir einfach mal, was Gabi da sonst noch so vom Acker holt. Vielleicht wird es dann deutlicher.
Moin,
bei dieser opaken Flintart ist es auch recht schwierig die Patina zu erkennen - selbst wenn man sie vor Augen hat.
Gruß
Jürgen
Moin,
in dem Bereich leider bisher nichts. :besorgt:
Wenn der Frost nicht zu heftig wird, geht es am Wochenende wieder rauf. Auf dieser Feldhälfte habe ich paläolithisch/mesolithisch, neolithisch, Endneolithisch/Dolchzeit, Bronzezeit. Also, alles vertreten!
Gruß
Gabi
Wie es aussieht, habe ich mit meiner Einschätzung falsch gelegen, weil in unserem Großraum diese Art an Klingen nur in dem besagten Kontext anzutreffen sind. Ich hatte den südskandinavischen Raum nicht im Auge. So kann man sich täuschen und da stehe ich zu.
Aber da wird Gabi bitte noch genaueres zu sagen. Danke Gabi für Deine Nachricht.
Gruß
palaeo1
Hallo in die Runde,
Nach der Terminologie von Taute spricht man von Großklingen bei 12 bis 15 cm Länge.
Darüber liegen Riesenklingen.
Wolfgang Taute, DIE STIELSPITZEN-GRUPPEN IM NÖRDLICHEN MITTELEUROPA,
Köln Graz 1968, definiert:
"Als Groß und Riesenklingen gelten nur solche, deren Dorsalflächen durch mehrere
mehr oder weniger parallele Schlagbahnen gekennzeichnet sind..."
LG
Jan
Moin,
nach Aussage von zwei unserer Archäologen ist diese und auch die andere (http://www.sucherforum.de/index.php/topic,73134.0.html) der BZ zuzusprechen.
Der Wortlaut war: " technologische Merkmale einer jungbronzeitlichen Klinge...vor der Retuscherierung...als verworfenes Stück...als einfaches Messer " und die andere Antwort: "typisch BZ, sog. Stenild-Klinge, noch ohne die Rückenretusche eines fertige Stücks. Diese Klingen sind fast wie genormt, die Länge immer ca. 10 cm und recht dick."
Da ich nur eine von dieser ähnlichen Art bisher hatte, habe ich mich ein bisschen verunsichern lassen und natürlich war auch ein bisschen Wunschdenken dabei. Gerade aus dieser Zeit würde ich gerne einen Fundplatz haben.
Gruß
Gabi
Die geschäftete Sichel von Stenild ist in einem KUML 2006 Artikel beschrieben und abgebildet.
Es ist als PDF verfügbar (mit Abbildung)
Ich schaff es leider nicht, eine funktionierende Link-Adresse zu übermitteln.
Die Abbildung zeigt eine Klinge, die im rechten Winkel aus einem Holzschaft hervorsteht.
Abbildung auch bei Peter Vang Petersen Flint: S. 66.
LG Jan
Moin Jan,
da ich das Buch nicht habe und eh kein dänisch kann, könntest Du mir ein Bild davon machen ?
Gruß
Gabi
Hier
http://www.dybdalgaard.com/historie/obm_3796.pdf
Seite 2
LG
:Danke2: :Danke2: Jan,
für die Zukunft weiß ich es jetzt, wenn natürlich nicht mal wieder eine Varität auftaucht. Interessant, wie die Schäftung ist.
Gruß
Gabi
Hallo in die Runde,
Gabi postete in diesem interessanten Thread die Ansprache der Archäologen mit:
'jungbronzezeitlich, ...typisch BZ, sog. Stenild-Klinge'.
Ein solches Stück durfte ich vor einigen Jahren auf Seeland aufheben.
Es ist Rücken-gestumpft, mit Glanz überzogen und leider leicht rezent beschädigt.
Länge: 13 cm, Breite: 4 cm, an der stärksten Stelle 1,5 cm.
LG
Jan
Zitat von: Steinkopf in 22. Januar 2019, 21:41:54
...
Gabi postete in diesem interessanten Thread die Ansprache der Archäologen mit:
'jungbronzezeitlich, ...typisch BZ, sog. Stenild-Klinge'.
Ein solches Stück durfte ich vor einigen Jahren auf Seeland aufheben.
...
Moin Jan,
deckt sich denn die Zeitstellung mit Deinem Fund und ist sie durch Beifunde gestützt?
Gruß
Jürgen
PS @ Gabi, den Peter Vang Petersen,
Flint fra Danmarks oldtid, hast Du aber.
Moin Jan,
prima, dass Du die zeigst. :super:
Den Glanz kann ich auch an einigen Stellen erkennen. Ist gar nicht so einfach, den aufs Bild zu bannen. :zwinker:
Die Maße finde ich interessant, denn sie scheinen wirklich genormt zu sein.
@Jürgen, ich habe ihn gefunden. :schaem: Bin halt...
Gruß
Gabi
Wen es interessiert und wenn der Link klappt, eine Zusammenfassung in englisch :
Flint knives from Late Bronze Age -
Flintknive fra yngre bronzealder:
https://tidsskrift.dk/kuml/article/view/24691
LG
Jan
Moin Jan,
der Link hat prima geklappt und ich konnte sogar einiges entziffern/enträtseln. Jetzt merkt man erst, wie wichtig ne Fremdsprache ist. Hätte besser in der Schule aufpassen müssen. :dumdidum:
Gruß
Gabi