Kupferschnalle,wie alt?

Begonnen von Spürfuchs, 18. Mai 2007, 15:42:08

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Spürfuchs

Hallo ,die ist mir gestern untergekommen. 6 cm lang, Material wohl Kupfer mit Punktverzierung,der Dorn Eisen.  Hätte gern eine Altersbestimmung.

Gruß Spürfuchs

Albrecht

Diese Gürtelschnalle datiert in die jüngere Merowingerzeit, so 2. Hälfte 6. Jh.. Wahrscheinlich war mal ein triangulärer Laschenbeschlag dran. Schade, kaputtrestauriert.
Ein sehr wichtiges Stück, grad für Deine Suchgegend. Genau diese Zeit ist archäologisch bisher kaum erforscht und höchst interessant.

Spürfuchs

Oh danke, so alt hätt ich nicht gedacht. Der Zustand war schon vorher ziemlich bescheiden, typisch   saurer Boden.

Gruß Spürfuchs

hunter

DAss an dem Stück ein triangulärer Laschenbeschläg befestigt war, halte ich für eine gewagte Behauptung. Genauso gut könnte es ein Nierenförmiger oder langrecheckiger Beschlag gewesen sein. Die Datierung stimmt allerdings.

Albrecht

#4
Hallo Hunter,
Nierenförmig wäre zu dieser Zeit eher ungewöhnlich, die waren gut 100 Jahre zuvor in Mode. Trotzdem hast Du Recht, es bleibt nur eine Vermutung, wenn auch nicht ganz unwahrscheinlich, da der trianguläre Beschlag in der jüngeren Merowingerzeit sehr häufig vorkam. Es gab aber auch andere Formen, kurze rechteckige, langrechteckige (glaube weiter westlich) oder pilzförmige etc..
Würde die Schnalle sogar noch etwas jünger einstufen als zuvor, um 600 herum.

hunter

Hallo Albrecht, vielleicht lässt sich eine genauere Datierung über den Dorn erzielen? So wie ich es sehe, war an der Dornspitze eine Einlage irgendeiner Art vorhanden. Mir sind jedenfalls bisher nur Schnallendorne bekannt, die eine (Almandin-) Einlage an der BAsis besitzen.
Grüße
Hunter

Albrecht

#6
Hallo Hunter,
Die Vertiefung ist auf Ober- und Unterseite zu sehen, weshalb ich das eher für eine Bildung der Korrosion und der kürzlichen Behandlung halte. Einlagen auf dem Dorn (nicht der Basis) wären wohl auch etwas älter zu datieren. Es gibt aber Dorne bei Schnallen besserer Qualität, welche Einlagen besitzen, nicht nur an der Basis. Irgendwo hab ich derartiges schon gesehen. Aber es stimmt schon, Einlagen (Cloisonné) finden sich eher in der rechteckigen oder pilzförmigen Basis. Eine feinchronologische und -typologische Ansprache muß ich Fachleuten überlassen, dazu habe ich zu wenig dies Fundgut betreffende Literatur.
Sieh mal zu :zwinker: