Hallo!!
hab jetzt seit ner woche endlich meinen neuen detektor und die funde lassen nicht auf sich warten :jump:
könnt ihr mir bei der bestimmung dieser kette weiter helfen?wer trug dieses stüch wohl und wann ungefähr?
der anhänger ist etwa daumennagel groß, die kette 14cm lang und gedreht.
gefunden hab ich sie in einem waldstück nahe bei einem kloster; lässt das auf nen geistlichen anhänger schliessen?
manuel
[Bearbeitet am 23-3-2005 von zarathustra]
[Bearbeitet am 23-3-2005 von zarathustra]
bild2
bild3
Hy.
Hat die Kette irgendwelche Stempel?
Gruß
Find-Nix
ZitatOriginally posted by Find-Nix
Hat die Kette irgendwelche Stempel?
Du meinst sicher einen Feingehaltstempel ? Glaub ich nicht :winke: denn ich denke das Stück stammt eher aus der ersten Hälfte des 19. Jh.
Diese spezielle Art von Filigran (mir fällt der Name für den gekerbten Draht nicht ein :platt:) war auch beim Tachtenschmuck dieser Zeit sehr beliebt.
"nahe bei einem kloster; lässt das auf nen geistlichen anhänger schliessen?"
Ich sehe eine Glockenblume also eher weltlich.
Zu der Kette kann ich leider nichts sagen und hoffe auf Merowech :engel:
habs mal mit der lupe genauer angeschaut aber kann keine stempel finden.
@rübezahl an nen trachtenschmuck dachte ich auch schon.. hab letztes jahr ein paar meter neben der stelle einen miederhacken gefunden...wenn ich ihn finde kann ich ihn auch noch posten...
[Bearbeitet am 23-3-2005 von zarathustra]
[Bearbeitet am 23-3-2005 von zarathustra]
hier ist er...
ich hoff mal scharf genug
[Bearbeitet am 23-3-2005 von zarathustra]
Ich vermute das es sich um ein Teil eines CHARIVARI`s handelt. Dort sind filigrane Anhänger öfters anzutreffen.
http://www.jagdschmuck-pendl.de/Angebot/Angebot.htm
Hallo Männer :winke: eh ? und Frauen :zwinker:,
@Ruebezahl: -ich hoffe mit dir.
Also gut ! die Kette ist eine Runde Panzerkette,so wird sie heute zumindest genannt.Früher war auch die Bezeichnung einer Gedrehten Ankerkette gebräuchlich,was allerdings irreführend ist,da die Ankerkette andere Zwischenabstände als auch Materialstärke wie die Panzerkette hat.Durch die Drehung allein erzielt man dieses Finish nicht:zwinker:.
Den Draht nennt man kordierter Draht .oder ganz einfach Kordel.
@Thor: Könnte sich um CHARIVARI handeln ! Sind übrigens sehr schöne Stücke dabei - Querbeet alle Stilrichtungen :super:
Was jedoch nicht ausschließt das dieses Stück hat es doch seinen Ursprung in der spanischen Technik des Filigranschmucks nicht in die engere Wahl der CHARIVARI'S kommt.
Die Ausführung ( der Künstler verzeih mir ! ) ist etwas derb und spricht für eine Anlehnung an dieser Technik - nicht mehr und nicht weniger.
Zwar gekonnt in irgendeiner Weise,aber nicht traditionell gut.
Stilistisch würde ich es dem Historismus einordnen
:irre: wenn's den so wäre?
@zarathustra:
wie mir scheint ist der Anhänger zweiteilig ? Ist die Rückseite identisch mit der Vorderseite ? - oder scheint es nur so ?
Au Backe hätt fast was vergessen :irre:
[Bearbeitet am 23-3-2005 von Merowech]
ah verstehe micha. du denkst ich bin ein mädchen :narr: nein nein...zarathustra ist nur in anlehnung an nietzsche und ist soweit ich weiß auch kein mädchenname
mit gedrehter kette hab ich gemeint das sie sich wenn ich sie oben halten von alleine verdreht. der anhänger besteht aus zwei teilen die aber oben und an den seiten fest verbunden sind. beide seiten sind identisch. was meinst du mit historismus micha?
danke euch für eure bemühungen
[Bearbeitet am 23-3-2005 von zarathustra]
Hi zarathustra
nein ich meine nicht das du ein Mädchen bist:narr:
Das Frauen war für die weiblichen Forumsbesucher gedacht.
Wenn du die markierten Stellen meinst ?
Entweder die Kette ist überdreht - oder es ist eine geschlagene Doppelpanzerkette ( flachgefeilt links herum angedreht )so das sich die Kette von oben nach unten dreht.
Da das Stück aus zwei Teilen besteht deudet es auf Gußfertigung hin.( Es gibt bestimmt mehr davon ).
Die zwei Teile wurden zusammengefügt ( Kontercadr'e ).
Historismus ist eine Stilrichtung:
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Der Ausdruck Historismus bezeichnet in der Stilgeschichte eine Stilrichtung des ausgehenden 19. Jahrhunderts, bei der man auf ältere Stilrichtungen zurückgriff und diese nachahmte. Anders als in der vorhergehenden Epoche seit dem 16. Jahrhundert wurde nicht nur versucht, die Architektur der klassischen Antike (wie sie in Rom gefunden wurde) wie im Klassizismus zu kopieren, sondern auch andere Architekturformen, die nunmehr als gleichwertig anerkannt wurden. Einen großen Einfluss übte dabei die Romantik aus, die einen Sinn für das historisch Bedingte entwickeln half.
[Bearbeitet am 31-3-2005 von Merowech]
dann gehts ja nochmal micha:) hab mal NOCH ein bild gemacht das du siehst was ich meine. lässt sich einfach schwer beschreiben... danke für die infos über den historismus man lernt nie aus...wusste auch nicht das silber auch gegossen wurde.
Hallo zusammen,
ist es völlig ausgeschlossen, dass es sich um einen Anhänger aus dem arabischen Raum handelt? Erinnert zumindest
mich an die Hand der Fatima.
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&category=55377&item=4978430982&rd=1
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&category=39192&item=6164492466&rd=1
Gruß
tholos :super:
Also da muß ich auch noch was zu schreiben :engel:
Als erstes ein Bild von einem Brustgehänge (Teil) mit einer sehr ähnlichen Form wie dein Fund. (Schweiz, Mitte 19.Jh.)
Verrätst du uns das Fundgebiet ganz grob ?
Da gab es nähmlich regionale Unterschiede.
So und nun würde ich sagen kein Historismus (obwohl ich sehr gern Funde gerade in diese Epoche stelle :zwinker:) sondern ganz traditioneller Tachtenschmuck.
Das Stück war keine Halskette (sieht man auch an der Befestigung) sonderen Teil eines Brustgehänges, einer Schnürkette oder auch so wie auf dem Bild (rechts) sonstwie "angebammelt" :zwinker:
Ich denke der Fund ist gut bestimmt worden :engel: macht auch Spaß bei so einem schönen Stück, wenn man was rausbekommt. :jump:
Bildquelle: Ritz / bäuerlicher Schmuck
[Bearbeitet am 24-3-2005 von Ruebezahl]
ZitatOriginally posted by tholos
ist es völlig ausgeschlossen, dass es sich um einen Anhänger aus dem arabischen Raum handelt? Erinnert zumindest
mich an die Hand der Fatima.
Ich denke schon :winke: ist ein florales Motiv (Glockenblume)
Dem ist nicht's mehr hinzuzufügen :winke:
und:prost:
wie du an meiner postleitzahl siehst wohne ich im süden deutschlands, ganz grob gesagt in der nähe von ulm an der grenze zu bayern.
die stadt in der ich wohne gehörte auch lange zeit zu bayern, genauer gesagt den grafen öttingen-wallerstein. hier im ort gibt es aber auch ein kloster das im 18 jhd nach 500 jährigem streit mit den grafen reichsunmittelbar (und kurz danach säkularisiert---dumm gelaufen) wurde und viele besitztümer in der gegend hatte.
das stück wurde also von bauern getragen? konnte sich ein bauern den so etwas leisten?
meine letze frage: :winke: seht ihr nen zusammenhang zwischen dem miederhacken und dem schmuck?
[Bearbeitet am 25-3-2005 von zarathustra]
ZitatOriginally posted by zarathustra
das stück wurde also von bauern getragen? konnte sich ein bauern den so etwas leisten?
Aus Silber sicher nicht jeder ! Darum finden sich ja auch immer wieder Trachbestandteile aus Buntmetall.
Zitatseht ihr nen zusammenhang zwischen dem miederhacken und dem schmuck?
Vielleicht ! Es gab funktionelle Miederharken zum Schnüren. Bei der Festtagstracht waren diese unter der Kleidung und an den anderen Harken wurden Schmuckketten usw. befestigt. (Bild) Wenn dein Harken aus Silber wäre ??? ist eine Zusammenhang möglich.
Bildquelle: Ritz / Bäuerlicher Schmuck
ich glaube nicht das der hacken aus silber ist. bin mir aber nicht sicher...
ich danke euch allen für die bestimmung und für eure mühe!
[Bearbeitet am 25-3-2005 von zarathustra]
Hier noch mal neue Bilder zum Thema Miederharken.
Die folgenden Stücke stammen aus Altbayern und zeigen wieder den Schmuckcharakter solcher Harken.
[Bearbeitet am 3-5-2005 von Ruebezahl]
Und noch ein Oberteil der Tracht mit einer einfachen Kette.
interessant...da ist mein hacken ja ziemlich simpel gearbeitet im vergleich zu den teilen