Hallo Zusammen,
ich habe heute auf einem Acker diesen, meiner Vermutung nach, Bronze Ring gefunden. Da ich neu in der Sondelszene bin wende ich mich hier an die Experten unter Euch.
Der Außendurchmesser beträgt 19,8mm, der Innendurchmesser 17,2mm und die Stärke 2,55mm.
Ist der Ring wie vermutet aus Bronze?
Und wie kann man ihn zeitlich ein ordnen?
Danke schon mal im voraus.
Grüße Martin :-)
Bronze ist eine spezielle Legierung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bronze
Sicher besteht Dein Fund aus "Buntmetall" mit Anteilen von Kupfer, das grünlich oxydiert. Aufgrund der geringen Patinierung hat Den Fundbeleg wohl einen recht modernen Entstehungshintergrund. Solche Ringe sind keiner bestimmten Funktion sicher zuzuschreiben.
lG Thomas :winke:
Innenleben von einem Stoffknopf, Mitte 18 Jh./19.Jh.
Diese Ringe werden häufig gefunden und sind meist (nicht immer) neuzeitliche Dichtungsringe, oft von Landmaschinen, Hydraulikleitungen u.s.w.. 5 Jahre Regen, Kalkamonsalpeter, Gülle und Kalk im Wechsel, dann sehen sie aus als lägen sie schon Ewigkeiten dort.
z.B. http://www.sausewind-shop.com/dichtring-kupfer-8x12.html?utm_source=google&utm_medium=Product_Search&utm_campaign=google_base&gclid=Cj0KEQjw27etBRDA3-ux4p3c58EBEiQAkJzTAPPga7YfmkqN1XbFiMzBWm0yrhpBOITe-rInRx-s9D8aAtKA8P8HAQ
Dichtringe sind aber rund, im Querschnitt gesehen.
Der Ring hier ist aber auf der Innenseite glatt. Von daher würde ich eigentlich einen Dichtring ausschließen.
Das mit dem Stoffknopf finde ich sehr interessant! Danke!
Sehe ich auch so. Wenn ein Dichtring - dann ein unbenutzter.
Die Ringe in der Grösse kommen öfter mal in den Fundkomplexen vor.
Ich zweifle ja immer an gewissen Fundbestimmungen, aber bei den Stücken bin ich nah beim Insurgent.
Für Dichtungsringe kommen die einfach zu häufig vor.
Zitat von: Heroma in 21. Juli 2015, 18:26:50
Dichtringe sind aber rund, im Querschnitt gesehen.
gibt es in allen Größen und Querschnittformen, siehe hier:
https://www.bing.com/images/search?q=dichtungsring+kupfer&FORM=HDRSC2https://www.bing.com/images/search?q=dichtungsring+kupfer&FORM=HDRSC2 (https://www.bing.com/images/search?q=dichtungsring+kupfer&FORM=HDRSC2https://www.bing.com/images/search?q=dichtungsring+kupfer&FORM=HDRSC2)
von denen in meinem Foto habe ich schon selber welche verbaut
- Hydraulikkupplung.
Wenn der Schlauch platzt oder die Kupplung ausgenuddelt ist fliegen die durch die Gegend. Nicht nur auf dem Feld, auch im stall und landen so in der Gülle oder dem Dung. Bei denen auf meinem Foto bin ich mir sicher, dass die kleineren Dichtungsringe sind, die größeren nicht. Die Ringe die vom Profil innen abgeplattet sind, stammen u.A. aus Simmerringen.
Natürlich schließe ich nicht aus, dass es auch Knopfumrandungen sein könnten, aber die halte ich für die Ausnahme.
Stoffknöpfe gab es früher genau so häufig wie "normale" Knöpfe.
Auch die ein oder andere abgenutzte Kupfermünze wird so ihr Gnadenbrot bekommen haben.
Wenn es Dichtungsringe sind die benutzt worden sind müßten sich die Quetschungen abzeichnen.
Zitat von: insurgent in 21. Juli 2015, 21:44:13
Wenn es Dichtungsringe sind die benutzt worden sind müßten sich die Quetschungen abzeichnen.
Ja, ganz minimal, aber für das Auge nicht oder kaum sichtbar, wenn sie richtig eingebaut wurden, da diese Stauchung dann gleichmäßig erfolgt. Wie man das nachweisen könnte kann ich aber auch nicht sagen, eine Schieblehre dürfte nicht genau genug sein. Der Zweck dieser Kupferdichtungen ist ja, dass sie sich durch Druck dem Stahllager, dass auf 1/100mm genau gedreht ist, anpassen. 30 bar normal unter Leistung oft deutlich höhere Drücke sind standzuhalten.
Relativ sicher, dass es keine Dichtung ist, kann man sich sein, wenn es kein Kupfer ist. Messing oder andere Legierungen sind meines Wissens nicht geeignet, da zu hart oder spröde.