Hallo zusammen
Ich hab hier einen seltsamen Ring. Aussehen tut er ja ganz nett, aber er besteht aus einem total weichen Metall, evtl Zinn? Lässt sich mit dem Fingernagel ritzen, zum tragen also eigentlich viel zu weich! :platt: Die Masse: Innendurchmesser: 20 mm; Aussendurchmesser:25 mm; Gewicht 4.15 g
Ist das eine Gurke???
Grüsse :winke:
Flinc
Hallo!
Der Ring sieht mir durch seine Form und Verzierung sehr nach römischen Silberring aus. Als bitte nicht mehr mit dem Fingernagel rumkratzen. Silber kann nämlich
sehr weich sein, hängt von der Legierung ab (z.B wenn Zinn; Blei dabei ist). Ich schau aber heute noch im Henkel (Die römischen Fingerringe der Rheinlande und der benachbarten Gebiete ) nach, dann kann ich vielleicht genaueres sagen. Ein Bild von der Rückseite der Kopfplatte wär noch interessant, die kommt mir verältnismäßig dünn vor.
Gruß und Gut Fund
Nepumuk
Hallo Flinc
sehr schöner Ring, sieht mir römisch aus, hat mir Sultan in's Ohr gebellt... :engel: :smoke:
Gruss
Romulus
Römisch... :staun: :staun: :staun: :cop: :cop: :cop: :smoke: So sieht er ja zwar aus, aber wie kann es sein, dass ein Fingerring aus so weichem Material gemacht wird??? Bei mir wäre der Ring nach zwei Wochen durchgewetzt... :platt:
Hier übrigens noch ein Bild der Rückseite. Es sieht so aus, als wäre der Ring gefaltet. Die Kopfplatte ist in der Tat recht dünn (ca. 1 mm).
Grüsse
Flinc
@ Romulus: Sultan :platt: :prost:
Grüß dich Flinc,
sieht mir auch römisch aus.
In der Regel ist dem Silber nicht soviel anderes Metall zulegiert,das es so weich werden könnte. :nono:
Meine Vermutung geht dahin das es sich um eine Zinnlegierung ( und zwar ziemlich hoch ) handelt,auch diese ist relativ stabil in
ihrer Farbe und ähnelt Silber.
Natürlich auch billiger als Silber war es durchaus üblich Schmuck in Zinnlegierungen anzufertigen,auch schon zu Zeiten der Römer. :zwinker:
Die Ornamentik wurde mitgegossen und anschließend nachpunziert mit einem Korneisen wie es scheint.
Die Schrift wurde eindeutig Handgraviert - die Schärfe spricht dafür.
Schönes Stück.
Hallo Merowech
Ich hab' das Ding mal analysiert:
Ag 81%
Zn 7%
Cu 5%
Sn 3%
Fe 2%
Pb 1.2%
Au 0.8%
etc.
Dass das dann so weich ist (leichtes streichen mit dem Fingernagel genügt um einen Kratzer zu machen :staun:) liegt dann wohl an wenigen % "Verunreinigungen"...
Kennt jemand vergleichbares???
Gruss
Flinc
Hi Flinc,
ergibt eigentlich keine Sinn diese Legierung. :staun:
Wir haben hier einen Anteil von knapp uber 80% Silber .
Würde einer 800 er Legierung entsprechen - und die wäre sehr hart !- läuft aber auch schnell an! ( Besteck/Gebrauchssilber )
Ich kenne sowas aus dem Schmuckbereich nicht.
hm, aber bei 800er Silber ist doch bloss Kupfer zulegiert, oder? Hier sind's ja hauptsächlich "weiche" Metalle wie Zn, Sn, Pb... Es sieht irgendwie nicht so aus, als wäre das eine absichtliche Legierung...
:winke:
Ja da hast du schon recht,aber wieso ist sie so weich - kann mir keinen Reim darauf machen.
@ Flinc und Merowech,
Also die Metallanalyse sieht aus als ob das einfach gewonnenes Silber ist - noch verunreinigt aber so rein wies eben möglich war
Die beimischungen würde ich als " verunreinigung " einstufen
Besonders das FE passt ja gar nicht rein beim Silber - oder ?
Also würde ne alte Zeitstellung passen MA oder älter
Römisch natürlich auch
Gruß Matze :-)
@ Matze,
richtig Fe passt überhaupt nicht rein.
Wenn wir von einem Silber ausgehen das so in dieser Zusammenstellung eher zufällig enstand - könnte aber nur ( könnte ) die Weichheit des Materials erklärt werden.
Ich will es aber einfach nicht glauben :irre: Aber Sachen gibts / die gibts garnicht.
Bin total hin von Deinem Ring-Thing...
Römisch eindeutig ömisch die spinnen doch die ömer...
Also es gibt Leute, die versuchen auf dem Flohmarkt einem Wurstzipfelringketten zu "verkaufen" welche sie in Bombentrichtern gefunden haben wollen....Zwinker... Einfach genial.
Gratuliere Dir zu diesem Ring.
Gruss
Pompeijus
@ Flinc,
Was mich etwas verwundert ist daß bei der Analyse genau 100,0 % rauskommen wenn man die anteile zusammenzählt ...
Von der Logik her stimmts ja ...
Eigentlich müßte in der Praxis
(duch messungenauigkeiten und nicht aufgeführte Spurenanteile )
eine gewisse Abweichung vorhanden sein also nicht exakt 100,0 %
Haste die Zahlen bissi geschönt oder ist das Zufall ?
Und wie haste das denn analysiert
Gaschromatograph ?
Gruß Matze :-)
Hallo Leute
Ich bin ganz Eurer Meinung: das Silber ist wohl direkt ab Bergwerk zum Ring verarbeitet worden. Ich hätte den Römern ja eigentlich schon zugetraut Edelmetalle zu raffinieren, deshalb kam mir der Gedanke, das Silber könnte als gediegen Silber abgebaut worden sein.
Die Analyse kommt deshalb auf 100% heraus, weil ich die Daten normiert habe. Bei der Methode (LA-ICPMS) wird mit einem Laserstrahl ein 0.02 mm grosses Loch in die Probe geschossen. Das dabei "verdampfte" Material kommt via Gasstrom in einen Massenspektrometer, der am Ende Isotopen-Verhältnisse ausspuckt. Da ich gleichzeiting für 26 Metall-Elemente analysiert habe, kann ich davon ausgehen, dass ich alle im Ring enthaltenen Elemente erwischt habe. Damit rechtfertigt sich die 100%-Annahme. Dass die sieben Hauptelemente hier zusammen 100% ergeben, liegt am Runden der Werte. Die Spurenelemente kommen zusammen auf 0.42%. ... Gibts eigentlich irgendwelche Vergleichs-Analysen an antikem Silber?
Hier noch ein besseres Bild der Rückseite, wo man links und rechts so Rillen sieht, wie wenn der Ring zusammengefaltet oder geschmiedet wurde...
Was die Inschrift bedeuten könnte ist wohl zu viel gefragt... Lateiner?
Grüsse
Flinc
PS: @ Pompeiijus: Jaja, die Wurstzipfelkette... bin noch kräftig am Sammeln! :sondi:
Glückwunsch
Also ich sag definitiv römisch.
Schau mal hier und scroll mal etwas nach unten.
http://www.geschichte.uni-osnabrueck.de/ausstell/sektion7/sektion7.html
Dort sind zwei Ringe die Deinem sehr ähneln
DieRitzinschrift könnte für den Gott Mars stehen
Hallo Mgrafzahn
Ist ein super Link, danke!
Grüsse :winke:
Flinc
Hoi Flinc,
wirklich interessantes Stück, gratuliere :super:
Gruss
Alfred
Zitat von: Flinc in 20. Juni 2005, 19:16:32
Dass das dann so weich ist (leichtes streichen mit dem Fingernagel genügt um einen Kratzer zu machen :staun:) liegt dann wohl an wenigen % "Verunreinigungen"...
Hallo,
ob etwas durch Zulegieren oder auch durch Verunreinigungen härter oder weicher wird,
läßt sich nicht so einfach generalisieren:
Reines Gold ist weicher als ein Gold, dem man z.B. 20 % Silber zulegiert.
So gibt es Legierungen, die nur einen "Gefügebestandteil" haben, wie z.B. das eben zitierte Gold / Silber,
und andere, bei denen sich mehrere Gefügebestandteile bilden, die jeder für sich unterschiedlich hart sind.
Da dieser Ring offensichtlich dermassen weich ist, dass er sich mit dem Fingernagel ritzen lässt,
möchte ich von einem "selektiven Korrosionsangriff" über die vielen Jahrhunderte ausgehen,
der die harten Gefügebestandteile gelöst hat, und die weichen Bestandteile sind geblieben.
Kann sein, muß aber nicht sein.
Gruß :hacker: :belehr: :winke:
sher sehr sehr schöner ring,das MAR Steht bestimmt für MARCUS.
schöner ring*neid* :prost:
Hallo Stratocaster
Das mit dem selektiven Herauslösen von Legierungsbestandteilen kennt man ja von Silbermünzen, wo sich das Kupfer verabschiedet. Das kann schon sein... würde auch den eher stumpfen Glanz erklären, da die Oberfläche ja dann porös wäre... :belehr:
@Patricius: MARCUS wäre auch möglich, allerdings tendiere ich eher zu MARS, dem Kriegsgott. Auf der Seite, die Mgrafzahn hier verlinkt hat, gibt's ähnliche Ringe mit den Namen anderer Götter und auch mit den ersten drei Buchstaben abgekürzt... aber vielleicht hiess die Frau des Trägers auch MAR(YLIN)... :frech:
Grüsse an alle und danke für's miträtseln :winke:
Flinc
Hallo Flinc, hallo Alfred, hallo Pompeijus
Nun, nach dem Durchsuchen des gesamten Schrotts habe ich genau 12 Wurstzipfel. Dies reicht nun allerdings nicht, um meiner Angebeteten die versprochene Kette zu basteln. Es ergeht an euch nun der Hilferuf, mir möglichst bald noch hunderte dieser Zipfel zuzustellen. Ansonsten müssen wir uns zum gemeinsamen Zipfelsuchen verabreden!
Aber, aber, Flinc: Welch toller Ring, gratuliere!
Mit liebem Sondlergruss
Grabix
Zitat von: Flinc in 21. Juni 2005, 09:01:11
wo man links und rechts so Rillen sieht, wie wenn der Ring zusammengefaltet oder geschmiedet wurde...
Das ist eine klassische Gussnaht.Wenn sie nach dem Gießen nicht gut verschliffen und poliert wird,erweckt dies den Eindruck als ob es geschmiedet oder gefaltet wäre.
Ich habe dies bei eigenen Gussarbeiten in Sepia,vorallem bei dünnem Material erlebt.
Aber dies schmälert die Schönheit dieses Ringes in keinster Art.
@ Grabix: Kann ich Dir auch die letzten Sonntag gesammelten Zecken schicken? :frech:
Liebe Grüsse
Fredy
@ Romulus
Welcher Sultan hat dir das in`s Ohr gebellt...?????? War das am Ende ein uns bekannter Hund???? Wie viele Sultane gibt es hier im Forum????
Mit freundlichem Sondlergruss
Grabix
Hallo Merowech
Es ist keine Gussnaht, sondern eine Art Ritze... Sie zieht sich auf beiden Seiten der Platte parallel zur Kante und verliert sich dann allmählich wo der Ring einen runden Querschnitt bekommt. Es sieht aus, als wäre die gravierte Platte um den Ring gewickelt worden und angelötet(?), oder so... Kann es übrigens sein, dass der Ring hohl ist...??? Er kommt mir im Vergleich mit ähnlich grossen Silberringen irgendwie zu leicht vor...
Grüsse
Flinc (Sultan von Obergermanien)
Hi Flinc,
das nennt man eine Bördelung in dem Fall wäre ein Faltz zu sehen und deine Vermutung wäre richtig.
Einen hohlen Ring ? glaube kaum das die Römer gießtechnisch schon so weit waren. Mir ist in dieser Richtung bei der Schmuchverarbeitung nichts bekannt.
Bördelung... :super: In dem Fall müsste der Ring ja nicht unbedingt gegossen worden sein. Man nehme ein Silber-Blech, mache ein Rohr draus und daraus einen Ring. Dann bördelt man die Platte drauf und fertig :belehr: :zwinker:
@nepumuck: Hast Du mal in Deinem Buch nachschauen können? Wäre echt super!
Ich habe es in Online-Antiquariaten zum Kaufen gefunden: kostet schlappe 1400€ :platt:
Wink :winke:
Flinc
Zitat von: Flinc in 24. Juni 2005, 16:30:37
Bördelung... :super: In dem Fall müsste der Ring ja nicht unbedingt gegossen worden sein. Man nehme ein Silber-Blech, mache ein Rohr draus und daraus einen Ring. Dann bördelt man die Platte drauf und fertig :belehr: :zwinker:
Wink :winke:
Flinc
Hallo Flinc,
ja oder so ähnlich :zwinker:. Jetzt lösen wir es mal auf - das Rätsel ! :engel:
Der Ring wurde aus einem Runddraht gefertigt - und zwar in klassischer Schmiedearbeit.( Grundkenntniss )
Die Gravurplatte ( die Bezeichnung Ritzschrift ist eine Erfindung :narr:) wurde nicht nachträglich angebracht,sondern mit ausgeschmiedet.
Sollte die Gravurplatte anschließend angebracht worden sein,kann man davon ausgehen das die Ringschiene beim schmieden zu dünn wurde und der Gold/Silberschmied den Fehler durch die Platte kaschierte.Möglich wäre auch das dieser Ring erst später diese Schrift bekam,und in der Erstanfertigung nicht Bestandteil dieses Ringes war. ( Aufwertung/Geschenk etc.)
Die Herstellung eines solchen Ringes siehst du unten. Grundmaterial Runddraht .
Ausgangsform ist immer ein Runddraht/Stab:
Ein Rundstab oder Stab wird mit dem flachen gewölbten Bahnhammer einseitig in der Mitte ( 1 ) ausgeschmiedet.
danach wird der Stab in die runde Ringform gebracht mittels einem Blei(2) oder einem Ringriegel.
Danach werden die schräg gefugten Schienenenden hartgelötet ( kein Problem für Römer )
Auf dem Ringriegel oder Hornamboß bekommt dann der Ring seine entgültige Form.Diese sogenannte Falz kann auch beim gegenschmieden
auf der Seite der Ringplatte entstanden sein,um die eckige Form zu erhalten.
Ein bisschen feilen und polieren -eventuell gravieren - FERTIG !
Dies ist die Ausgangsform für viele Ringdesigns.(3)
Bildmaterial : Mero
Hallo Fredy
Ich hoffe, die Zecken, die du mir schicken willst, haben dich nicht gebissen, sondern konnten vor dem finalen Biss von der Kleidung abgelesen werden. Für diese Zecken hätte ich als begnadeter Kettenbastler wirklich eine Verwendung: Ein sogenanntes
Zeckenabwehramulett, welches bei Ebay sicher zu einem stolzen Preis verkauft werden könnte. Da stellt sich lediglich das Problem, wie man ein Loch in die Zecke bringt, damit sie aufgefädelt werden können. Doch die Lösung ist nicht weit: Wir leiten die Zecken noch lebend an Flinc weiter, der mit seiner Laserkanone ein 0,02 mm grosses Loch in die zarten Zeckenleiber schiesst (natürlich erst, nachdem sie mit dem Feuerzeug betäubt wurden! Tierschutz!). Das herausgeschossene Material wird sofort analysiert , denn selbst ein Zeckenleib besteht zu einem gewissen Prozentsatz aus Gold. Sagen wir zu 7 %. Das bedeutet: 14, irgendwas Zecken ergeben 100 % Gold!
PS.:Ich weiss immer noch nicht, wer Romulus ist , der diesen Sultan kennt.....Bitte U2U an mich!
Mit liebem Sondlergruss
Grabix skurrilix
@ Grabix: Wie willst Du die Zecken mit dem Feuerzeug betäuben, ko-schlagen? :frech: Falls Du das Gas meinst: ziemlich mühsam mit Butan. Ich würde di-Stickstoffoxid (Lachgas) aus dem Rahmbläser empfehlen :narr:
Liebe Grüsse
Alfred
Zecken als Schmuckstücke zu verarbeiten ?
Nicht schlecht !
Kann man gut in Kunstharz gießen mit einer Öse rechts und links.
Zwanzig Stück einhängen und schon haben wir ein kleines Armband :narr:
Gibt bestimmt der Renner :frech:
Mal ein grober Entwurf :zwinker:
@ Merowech: Tolle Idee, schön gemacht. Ob das als Abwehr funktioniert?
Gruss
Alfred
Hallo Alfred ,
als Abwehr ? :narr: :narr: :narr: ja für Mädels vielleicht ?
Aber das wollte ich eigentlich nicht damit erreichen - obwohl es da ja auch einige Biester darunter gibt,die ( mann ) sich
besser vom Leib halten sollte :zwinker:
Ich hoffe die Damen hier im Forum fühlen sich nicht angesprochen :engel:
Hallo Merowech,
dachte eigentlich an die Abwehr von :platt:Zecken :platt:. Diese Viecher lieben mich innig.
Egal ob beim Sondeln, Biken oder Klettern, es erwischt mich immer (mindestens) eine.
Letztes Jahr hatte ich schwer Probleme mit einer verschleppten Borreliose. :wuetend:
Gruss @ GF
Alfred
@Flinc: Da sollte man vieleicht ja mal wieder eine Vergleichsanalyse machen zum Thema antikes Silber..übrignes hab ich wieder Knöpfe für dich. :D
Hallo C-4
Ja, das mit den Vergleichsanalysen hab ich mir auch schon gedacht. Allerdings mangelt es mir etwas an antikem Silber um eine einigermassen aussagekräftige Statistik zu erreichen... :besorgt:
Wenn das Knopf-Projekt noch aktuell ist, schick ruhig noch welche. Ich hab mittlerweile auch wieder ein paar interessante gefunden.
Grüsse :winke:
Flinc