Acker quer und längs ablaufen

Begonnen von lord3d, 01. März 2012, 17:18:56

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lord3d

Moin!

Öfter fällt hier der Hinweis, man solle einen Acker nicht nur einmal ablaufen, sondern zweimal: einmal längs, einem quer.

Wer von euch macht das? Ohne, dass der Boden zwischendurch vom Bauer bewegt wurde, selbstverständlich. Die Frage richtet sich nicht nur an die Sondengänger, mich würde auch interessieren, ob das diejenigen, die sich hauptsächlich als Oberflächenbegeher betätigen, ebenfalls so machen.

Hintergrund ist die Frage, wie viele grabungswürdige Signale nach eurer Erfahrung die ,,zweite Runde" noch liefert. Bzw. bückungswürdige potentielle Fundstücke, um es für den Survey zu formulieren.

Ich glaube, besonders in der Schlachtfeldarchäologie ist das sehr verbreitet – wie sehen hier die Ergebnisse aus?

:winke:
Habemus Nachforschungsgenehmigung.

Levante

Guten Abend,

leider habe ich keine Ahnung, mit welchem Detektor du vor die Tür gehst.

Aber meine bisherige Erfahrungen waren.


Vom ACE 250 zum GMP zum Deus, das sich das Signal je nach Schwenkrichtung verändert.

Wenn ich also die Sonde aus der einen Richtung über ein Signal schwenke, hört es sich mit unter nach Eisen an, wenn ich den Vorgang aber um 90° versetzt wiederhole, wird mit unter aus dem Eisensignal ein Gutsignal.

Ich habe das ganze auch mal getestet und fragwürdige Signale aus der einen Begehungsrichtung markiert.

Und bin anschließend noch mal aus der anderen Richtung drüber gegangen, das ergab schon gewisse Unterschiede.

Außerdem wirst du mit einer Begehung auf einem frisch gepflügten Acker nie 100% der Fläche abdecken.

Das Ergebnis wird sich eher unter 50 % bewegen. allein deshalb lohnt sich ein zweiter Suchgang noch mal.

Des weiteren bringen ja auch die unterschiedlichen Einstellungen an der Sonde noch mal  andere Ergebnisse.

Ich habe das im letzten Jahr mal ausgereizt, als mir langweilig war.  :zwinker:

Ich bin insgesamt 5 mal über einen Acker gelaufen und habe mit veränderten Einstellungen immer noch Gutsignale gehabt, auch wenn nicht mehr so viele.

Die Frage ist sicherlich berechtigt, aber die Beantwortung ist schon eine kleine Wissenschaft.

Meine Erfahrung ist, je besser ich mich mit meinem Detektor vertraut mache, desto besser kommen wir beide miteinander zurecht.

Aber bestimmt können dir andere Sondler, die schon weit länger sondeln gehen als ich, weiteres zum Thema sagen.

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

lord3d

Hallo Levante!

Ich habe ganz bewusst danach gefragt, wie die Erfahrung von Leuten ist, die das konsequent so machen, wenn ihnen ein Acker lohnenswert erscheint. Dass mit veränderten Einstellungen andere Ergebnisse kommen, ist natürlich klar.

Besonders würde es mich von den schon genannten Schlachtfeldforschern interessieren, die ja sicher relativ exakte Statistiken bieten können.

Hat man eher 75% der Signale vom längs abschreiten, wenn man quer geht? Oder 25%? Wenn man auf einem Acker beim Längs gehen fünf Funde macht und beim quer gehen drei, ist das natürlich statistisch nicht aussagekräftig. Deswegen meinte ich auch ganz bewusst "gute Signale" und nicht "gute Funde". Es gibt bestimmt einige, die bei ersterem auf eine dreistellige Zahl kommen, wenn sie einen Acker längs abgehen. Wären das 150 beim längs gehen und 50 beim quer gehen, wäre das doch schonmal eine Aussage.

Ich weiß, dass Sondengehen nix für Statistiker ist – fragen wie "durchschnittliche Fundtiefe", "Stunden gehen, pro Silbermünze" etc. sind natürlich Blödsinn. Auch wenn sicher keiner mitzählt, kann man aber hier sicher Aussagen machen, ob es eher die 75% sind oder es gegen 25% geht. Und natürlich hängt das von den Einstellungen und dem Detektor ab.
Habemus Nachforschungsgenehmigung.

insurgent

Generell wird bei einer Feldforschung die Fläche systematisch abgelaufen. Entweder die Fläche wird in Planflächen mit Pflöchen unterteilt oder mit einer "2 Stock" Methode alleine abgelaufen. Die 2 Stockmethode ist dazu da um alleine und nachvollziehbar eine Fläche zu begehen. Man fängt an einer Feldgrenze an und steckt einen Makierungpflock am Anfang neben sich in den Boden auf den man zugehen wird wenn man zurückkommt. Das macht man mit den zweiten Stock auch wenn man am Feldende angekommen ist. Sobald man beim ersten Stock angekommen ist dreht man sich um und stellt den Stock wieder neben sich etc. etc.
Braucht man eigentlich immer, weil man schnell vom Kurs abkommt und somit keine gleichmäßige Flächensuche macht.

Das Ergebniss sind ca. 70 % der Funde. Beim zweiten Ablaufen der Fläche noch mal 20 %. Beim dritten mal ca 7 % dann 2 %, 0,7 %, 01 % etc

Wenn man nicht systematisch sucht hat man länger was vom Acker ohne erneutes pflügen :smoke:

Hat aber auch kein besonders gut verwertbares Ergenis sondern nur Einzelfunde/gröbere Aussagekraft.

Ach ja, kreuz und Quer sind selbstverständlich und meine ich mit einmal ablaufen.
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