Sucherforum

Sondenfunde => Plomben und Bleifunde => Thema gestartet von: Sonix83 in 08. Juli 2014, 17:48:04

Titel: Bleiprofil
Beitrag von: Sonix83 in 08. Juli 2014, 17:48:04
Solche Profile kenne ich nur aus Alu.
Aber aus Blei? :nixweiss:
Hat jemand ne Idee was das mal war?
8,3 g

Danke und Gruß  :winke:
Titel: Re:Bleiprofil
Beitrag von: historia-invenire in 08. Juli 2014, 19:23:50
Könnte ein Teil einer alten Bleisprosse zum verbinden bzw. zusammensetzen von Gläsern sein (Fensterbau)

Gruß Frank
Titel: Re:Bleiprofil
Beitrag von: LITHOS in 08. Juli 2014, 19:28:52
Zitat von: historia-invenire in 08. Juli 2014, 19:23:50
Könnte ein Teil einer alten Bleisprosse zum verbinden bzw. zusammensetzen von Gläsern sein (Fensterbau)

Genau das! :super:
Titel: Re:Bleiprofil
Beitrag von: Sonix83 in 08. Juli 2014, 19:30:19
ZitatKönnte ein Teil einer alten Bleisprosse zum verbinden bzw. zusammensetzen von Gläsern sein (Fensterbau)

Das leuchtet ein!
Bis wann fand denn sowas Verwendung?

Gruß  :winke:
Titel: Re:Bleiprofil
Beitrag von: historia-invenire in 08. Juli 2014, 19:34:33
Bleiverglasungen (so nennt man diese Verglasungen) gibt es heute noch.
Früher war es nicht möglich große Glasscheiben am Stück zu fertigen. Daher wurden sie "zusammengestückelt"
Heute geht es nur noch um die Optik.
Die Sprossen sind nur "feiner" geworden
Titel: Re:Bleiprofil
Beitrag von: SalPeter in 09. Juli 2014, 10:31:11
Bleiglasfenster sind seit dem Hochmittelalter in Europa üblich. Zunächst wurde diese Technik nur für die Fenster der großen Kathedralen angewandt. Bleiglasfenster bilden ein wichtiges Merkmal der Gotik. Ab dem ausgehenden Mittelalter wurden aber auch immer mehr profane Gebäude mit Glasmalereien ausgestattet.

Das Verfahren, eine größere Glasfläche aus kleinen Stücken zusammenzusetzen, begründet sich in der Schwierigkeit, flüssiges Glas in einer größeren Fläche so abzukühlen, dass es nicht reißt. Erst mit der Herstellung von Echtantikglas wurden auch größere Glasflächen möglich, durch Flachglas wurde dieses Problem ganz gelöst. So blieb den Glasmachern des Mittelalters nur der Weg, kleine Glasscheiben herzustellen und diese mittels Bleiruten zu verbinden und zu kitten. Durch die Verwendung unterschiedlich gefärbter Glasstücke schuf man auf diese Weise Bildfenster, die den scheinbaren Nachteil in eine eigene Kunstform umwandelten. Dabei bildet das technisch bedingte Gerüst der Bleiruten ein besonderes "graphisches" Gestaltungsmittel. Die Scherben wurden vielfach mit Schwarzlot und Silbergelb bearbeitet, um feine Konturen, Schattenwirkungen und gelbe Stellen zu erzielen.

Bleiglasfenster werden auch heute noch für sakrale und profane Bauten angefertigt. Bei Glasbruch, witterungsbedingten Beschädigungen oder Restaurierungen von alten Glasfenstern ist es wichtig, die vorhandene Substanz so weit wie möglich zu erhalten. Sprünge können geklebt oder mit Sprungblei gesichert werden. Das Reinigen verschmutzter Gläser muss sehr sanft erfolgen, um eine eventuell vorhandene Bemalung und die Glasoberfläche nicht zu verletzen. Fehlende Glasstücke werden originalgetreu ergänzt, ebenso zerstörte Teile des Bleinetzes.
Titel: Re:Bleiprofil
Beitrag von: Signalturm in 09. Juli 2014, 20:29:27
Den obigen Text  gibt es hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Bleiglasfenster
Darf und sollte man(n) ruhig erwähnen. Den Verfasser wirds freuen