Meteoriten

Begonnen von Ölfinger, 27. Juli 2011, 12:45:43

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Ölfinger

Hallo,
diese beiden Meteoriten konnte ich sehr günstig in Schweden erwerben.
Es handelt sich um Eisenmeteoriten aus Kitikiöjärvi, Norbotten in Norwegen.
Einer der Meteoriten wurde angeätzt. Der Ausschnitt mit den Widmannstättenschen Figuren ist ca. 2 x 2 cm groß.
Habe ich sehr darüber gefreut.
Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

Waldemar


Söndli

Schöner Anblick :super:

Danke fürs Zeigen :winke:

LG Söndli

Levante

Hallo,
über die zwei Stücke hätte auch ich mich sehr gefreut.

Kannst du uns noch etwas zum Gewicht des ungeschnittenen Exemplars sagen?
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Söndli

Hallo Ölfinger :winke:,

woran erkennt man eigentlich die Echtheit :kopfkratz: Gabs die mit Zertifikat?
Mich interessiert auch mal einer in der Sammlung :narr: dürfte man die Preisklasse erfahren?

Grüßle vom öndli

Levante

Hm..

fälschen kann man ja nahezu alles, wenn man den Aufwand nicht scheut.


Mal ganz vereinfacht:

Man braucht nur die Zusammensetzung von einem Meteor den man fälschen will.

Dann stellt man sich die Mischung zusammen, da ich in einer Eisengießerei arbeite, könne man das schon bewerkstelligen, anschließend muss man noch von allen Seiten große Hitze einwirken lassen, um den Eindruck zu erwecken, das Teil sei durch die Atmosphäre geflogen. Dabei ist aber die Flussrichtung zu beachten.

Aber ob sich der Aufwand wirklich lohnt und ob man das Metallgitter so schön hin bekommt???


Ich hätte sicherlich auch schon ein Exemplar in meiner kleinen Sammlung, leider habe ich noch keinen schönen, zu einem mir angemessenen Preis angeboten bekommen.  :zwinker:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Söndli

Hallo Levante,

hat mich nur interessiert da ich gerne mal einen in Die Sammlung aufnehmen möchte :zwinker:
Am besten man sucht selbst welche :narr: evtl. komme ich ja mal zur Meteroitensuche :narr:

LG
Ingo

Ölfinger

Hallo nochmal,
ganz so einfach ist es doch nicht: Damit Widmannstättensche Figuren im Gefüge entstehen, darf sich das Material nur um wenige °C pro Million Jahre abkühlen. Zum Fälschen sollte man also Zeit mitbringen. :frech:
Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

geoexploration

Sehr schönes Teil, herzlichen Glückwunsch.

Geo

mc.leahcim

Zitat von: Ölfinger in 27. Juli 2011, 23:05:36
Hallo nochmal,
ganz so einfach ist es doch nicht: Damit Widmannstättensche Figuren im Gefüge entstehen, darf sich das Material nur um wenige °C pro Million Jahre abkühlen.

Hmmmm, Eisen schmilzt bei ca. 1800°C. Kann mir mal jemand erklären wo Meteoriten sooo langsam abkühlen? Unsere Meteoriten kommen meistens aus der Oortschen Wolke. Die ist ca. 1.6 Lichtjahre von der Sonne entfernt. Dort dürfte es kalt sein. Sehr kalt, so bis max -273°C. Da kann er nicht langsam abkühlen. Also müsste es am Enstehungsort sein. Das kann dann nur eine Supernova, die ein vielfaches unserer Sonne war, erbrütet haben. Unsere Sonne wird max. Sauerstoff durch Kernschmelze erzeugen wenn sie explodiert. Wenn aber so eine gigantische Sonne explodiert wird das entstandene Eisen nicht lange in der Nähe bleiben und dann wird es wieder recht schnell kalt.

Also wooo findet das statt?

Gruß vom ratlosen

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Levante

Moin,

gefunden habe ich diese Behauptung schnell im Netz, aber die Erklärung fand ich leider nicht.

Aber die Aussage, das man diese "Widmannstättensche Figuren" noch nicht künstlich herstellen konnte steht schon mal für sich.

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

mc.leahcim

#11
Ja, mir lässt das keine Ruhe.
Wenn nun ein Planet, ähnlich unserer Erde, der ja nun zufällig einen Eisenkern hat aus irgend einem Grund zerbirst. :kopfkratz: Da komm ich nicht weiter.

Der Innerste Kern soll ja fest sein, aber nur durch den hohen Druck. Hier müsste das Eisen bei Druckentlastung auf Grund der hohen Temperatur das es hat gasförmig werden oder zumindestens schmelzen. Also auch hier keine Zeit für "Widmannstättensche Figuren"

:irre:

Michael

P.S. Zur Entstehung der Elemente habe ich mal bei den "Goldflinselsuchern" (sorry   :schaem: :narr:) ein Filmchen reingesetzt. Der Ursprung des Goldes
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McSchuerf

Hallo Ölfinger,

der Fundort liegt auch in Schweden - nicht in Norwegen (Norbotten).  :-)

Das ist sein Name mit einigen Infos ..  :-D

http://www.muonionalustameteorites.com/

und siehe hier ..

http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=2495.0

Gruß Peter  :winke:

McSchuerf

Hallo Michael,

schau mal hier .. und lies Dir mal bitte insbesondere die Antwort vom Met-Experten "Allende" durch ..  :-D .. das sollte Licht ins Dunkel bringen ..  :zwinker:

http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=2423.0  (= 9. Posting von oben ..)

Zitat
Wir sind uns wahrscheinlich alle einig, dass Eisenmeteoriten Proben aus dem Zentrum grosser, differenzierter Körper (Asteroide mit +/-100 km Durchmesser) sind. Das Zentrum dieser grossen Asteroide sammelte über einige Millionen Jahre im heissen Kern die schweren Elemente (Eisen, Nickel, Kobalt, in Spuren auch Edelmetalle Gold, Iridium und andere). Dann irgendwann versiegte die innere Wärmequelle und der XXL-Körper kühlte langsam vor sich hin im Weltraum. Der thermische Ausgleich, bis so ein XXL-Körper innen kalt ist, hat sicher einige zig-Millionen Jahre gedauert.
Unser +/-100 km Durchmesser Körper durchlief dabei im Inneren bei seiner Millionen Jahre langen Abkühlungsdauer auch den Temperaturbereich von etwa 900 bis 700°C. In diesem Temperaturbereich bildeten sich die Widmannstättenschen Figuren im metallischen Kern unseres Asteroiden aus. Abhängig von seiner chemischen Zusammensetzung läuft der Wachstumsprozess der Widmannstättenschen Figuren unterschiedlich schnell ab. Vor bald 25 Jahren haben ...

..etc.. etc..

ZitatDer Innerste Kern soll ja fest sein, aber nur durch den hohen Druck. Hier müsste das Eisen bei Druckentlastung auf Grund der hohen Temperatur das es hat gasförmig werden oder zumindestens schmelzen.

Das ist richtig!  :-)
Gruß Peter  :winke:

Levante

Hallo Peter,

alles sehr weit hergeholt und sicherlich reine Theorie, jedoch auch hochinteressant.  :zwinker:

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

McSchuerf

Hallo Levante,

ja, letztendlich bleibt wohl das meiste davon Theorie .. denn das wird man selbst nie "reproduzieren" können .. höchstens rein virtuell mit div. Computermodellen.  :smoke:

Gruß Peter  :winke:

mc.leahcim

#16
Hallo Peter,
ich danke dir für deine Recherche. :super: An so fette Meteorite mit +/- 100 Km hatte ich garnicht gedacht. In meinem Hirn waren die Eisenlieferanten immer kleiner oder viel größer.
Bei solchen Klöpsen kann es natürlich ne weile dauern bis die ausgekühlt sind.

Ich denke das macht Sinn. :smoke:

Michael

P.S. hier noch der Rest den "Allende" (aus der Schweiz)

Zitat: von hier: Widmannstättensche Figuren
Vor mehr als 25 Jahren sprach die Wissenschaft von ,,wenigen Grad Celsius pro Millionen Jahre". Heute spricht man von Abkühlungsraten von 100 bis 200°C/Mio Jahre für IID, IIIB und IIIC-Eisen. IVA-Eisen haben sogar Abkühlungsraten von 1'000 bis 50'000°C/Mio Jahre. Auf ,,kleine Zeiträume" gerechnet (Beispiel: 1 Jahr) sind das aber immer noch irrsinnige Temperarturkonstanzen (0.001-0.005°C/Jahr für IVA-Eisen). Der Ni-Gehalt spielt bei der Strukturbildung eine wesentliche Rolle, aber es sind auch noch andere Elemente, die das Ganze rauf und runter, das heisst zu schnelleren oder langsameren Abkühlungsraten beeinflussen. Der in vielen populärwissenschaftlichen Zeitschriften und Büchern genannte Wert von ,,etwa 1°C" hat wohl wenig mit der Wahrheit zu tun, schleppt sich aber (leider) seit vielen Jahren durch die Köpfe und inzwischen (leider) auch durch viele Internetseiten, wohl, weil man sich den Wert leichter einprägen kann und weil sich einfache Bücher leichter lesen lassen als wissenschaftliche Fachliteratur (Beispiele: Die Artikel von ,,Meteoritcs & Planetary Science" und ,,Geocimica et Cosmochimica Acta"). Sehr empfehlenswert sind z.B. auch die Bücher ,,Planetologie" (L. Schultz, 1993) und ,,Meteorites" (R. Hutchison, 2004).
Zitat Ende
dort erklärt hat.

Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

McSchuerf

Zitatich danke dir für deine Recherche.

Gern geschehen.   :-D

Gruß Peter  :winke:

Ölfinger

#18
Danke nochmal und das besonders an den anderen Peter für die Hintergrundinformationen.
Die Meteoriten sind übrigens in der Tat von Thomas Österberg. :-D
Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

McSchuerf

Hallo Ölfinger,

welchen anderen Peter meinst Du jetzt?  :dumdidum: .. heißt Du auch Peter (?), dann kannst ja nur mich meinen aber ich find in dem Thread sonst auch keinen anderen Peter.  :-D

Gruß Peter  :winke:

P.S. oder doch .. heißt Levante mit Vornamen auch Peter?  :-D

Ölfinger

Du hast schon richtig geraten: Ich heiße auch Peter. :-D :winke:
Grüße
Ölfinger
was ich so treibe

McSchuerf

Na denn .. danke.  :narr: