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Lesefunde => Mineralien und Fossilien => Thema gestartet von: Oststeirer in 24. Februar 2005, 20:08:37

Titel: Stein???
Beitrag von: Oststeirer in 24. Februar 2005, 20:08:37
Grüss euch Mineralienkenner
Ich bin mir vollkommen im Klaren, dass eine solche Ferndiagnose fast unmöglich ist.
Mich interessiert was für ein Stein das sein könnte und wie seine Entstehung eventuell verlaufen ist.
Der Stein befindet sich nicht in meinem Besitz. Ich habe ihn vor ein paar Jahren bei einem Verwandten in den USA gesehen und war so fasziniert, dass ich einige Fotos gemacht habe.
Gefunden wurde er in Washington State. Leider kann ich keine Gewichts- oder Grössenangaben machen. Er liegt auf einem stabilen Verandageländer und wiegt einige Kilo.
Titel:
Beitrag von: Oststeirer in 24. Februar 2005, 20:13:12
Sehr bemerkenswert finde ich die Farben mit den teilweise exakten Abgrenzungen. Die Bruchstellen sind scharfkantig-muschelig.
Titel:
Beitrag von: Oststeirer in 24. Februar 2005, 20:27:41
Besonders auffällig sind die Löcher. Sie sind sowohl an den Randzonen der Farben als auch in den einfärbigen Bereichen enthalten. Einige Bereiche erinnern an gefalteten Teig.
Auf jeden Fall vermute ich, dass grosse Hitze eine Rolle bei der Entstehung gespielt hat.
Auf die Antworten ich bin wirklich neugierig.

Vielen Dank für die Mühen

fredy
Titel:
Beitrag von: RonnyNisz in 26. Februar 2005, 19:18:54
Moin Oststeirer,
sicher bin ich mir auch nicht, habe aber mal vor Jahrenden auf Murano (Venedig) beim Abstich einer fehlerhaften Glasschmelze zugesehen, sah im Farbspiel und besonders im Bruch ähnlich aus. Vielleicht Industrie(schmelzen-)abfall??

Gruß Ronny
Titel:
Beitrag von: Northrock in 26. Februar 2005, 22:32:39
hi Fredy, hi Ronny

aus welchen teil der USA stammt das stück denn? was für Industrie ist denn da in der nähe? es ist sehr gut möglich, dass es sich, wie Ronny schon vermutet hat um schlacke handelt. Natürlich sieht mir das nicht aus

@Ronny, wie war Langeland? :-)

ciaoi, Nico
Titel:
Beitrag von: Oststeirer in 26. Februar 2005, 22:44:05
Servus Ronny

Es ist sicher keine Glasschmelze, Ähnlichkeit ist aber  vorhanden. Sie stammen von einer Rockhounding Area in Washington State. Es sind noch einige andere Steine vorhanden, aber dieser hat mir am besten gefallen.
Soviel ich weiss ist da keine Industrie in der Umgebung.

Vielen Dank für deine Antwort

fredy

[Bearbeitet am 26-2-2005 von Oststeirer]
Titel:
Beitrag von: Spuernase in 27. Februar 2005, 19:46:13
Zeig doch mal die anderen, vielleicht kann man das dann eher bestimmen?
Mich erinnert es irgendwie an Kaubonbon-Masse mit Kirschgeschmack....:narr:

Wenn es wirklich natürlich wäre, käme irgendeine Achatform/Calcedon/Opal  oder Sinterbildungen (Richtung Rhodochrosit vielleicht) am ehesten in Frage, aber irgendwie auch wieder alles nicht!

Bin im Augenblick überfragt!

Aber schlotz mal dran, obs nach was schmeckt!?

[Bearbeitet am 27-2-2005 von Spuernase]
Titel:
Beitrag von: Oststeirer in 01. März 2005, 15:22:42
Servus Spuernase

Hier noch ein Foto von einem anderen Stein.
Ich habe probiert mich im Internet schlau zu machen und bin auf folgende Site gestossen     http://www.washington-state-rockhounding.info/Co_Yakima.htm    
Die Steine sollen aus dem Yakima County stammen.
Ich kenne mich nicht so mit Steinen aus, aber vom Gefühl her könnte Nr. 4 irgendwie passen.
Wäre froh über deine Meinung.

Vielen Dank
fredy
Titel:
Beitrag von: Merowech in 01. März 2005, 18:00:58
Hallo Fredy :winke:
vorab erst mal ein paar Bilder - dann folgt mein Beitrag,schreib mir gerade die Finger wund :heul:
Titel:
Beitrag von: Merowech in 01. März 2005, 18:04:19
Das nächste !
Titel:
Beitrag von: Merowech in 01. März 2005, 18:11:41
Jetzt schau dir das noch an - dann ist die Verwirrung komplettJaspis in allen Farben (http://www.mineralminers.com/html/jassphs.stm)
Titel:
Beitrag von: Merowech in 01. März 2005, 23:13:43
Hallo Fredy,
es ist ein Jaspis.
Der Name dieses Steins bedeutet > gesprenkelter Stein <  ( griechisch: iaspis = gesprenkelt)
Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Name Jaspis zu früheren Zeiten andere Mineralien zugeordnet war.
Im antiken Griechenland wurden alle grünen Mineralien unter dem Oberbegriff Jaspis zusammengefasst. Erst die moderne Mineralogie lieferte die tatsächliche Namensgebung.
Jaspis bezeichnet bunten, undurchsichtigen Quarz.
Als ich diese schöne Stück sah viel mir sofort Jaspis ein – warum?
:staun:
Ich hatte in meiner Lehrzeit des öfteren damit zu tun , nur die genaue Bezeichnung wollte mir nicht einfallen. Es könnte Lavendeljaspis – oder doch nicht? – Silex?  Ehhh?:platt:
Jaspis absolut sicher !!!:jump:
Aber damit ist der Begriffsverwirrung aber immer noch kein Ende bereitet, denn die Vielfalt an Farben, Zeichnungen und Formen, in denen dieser Stein auftritt, sorgt auch heute immer wieder für ein Durcheinander – und für eine Vielzahl von Handelsnamen. Da beständig neue Namen auftauchen, kann eine solche Liste jedoch niemals vollständig sein.
Vor diesem Hintergrund wird auch verständlich, warum es nur sehr wenige echte Synonyme für Jaspis gibt. Hornstein, Jasper und Bayat sind die einzigen heute noch geläufigen.
Ägyptischer Jaspis, Nilkiesel – Roter oder kräftig gelber Jaspis.
Bandjaspis – Jaspis mit lagiger Struktur und einigen breiten Bändern.
Hornstein – Feinkörniger, braunroter, grauer oder schwarzer ,sehr selten auch grüner Jaspis.
Kugeljaspis – Jaspis mit kugelig runder Zeichnung.
Achatjaspis, Jaspachat – Gelber, brauner oder grün melierter, mit Achat verwachsener Jaspis.
Landschaftsjaspis – Jaspis mit brauner, landschaftsähnlicher Zeichnung, die durch eingeschlossene Eisenionen bedingt sind.
Lavendeljaspis – Violetter Jaspis.
Plasma – Gleichmäßig feinkörniges Mineral mit schmutzig grüner Farbe.
Silex –Braunrotes, gelbes oder gestreiftes Jaspismineral.
Sternjaspis – Jaspis mit kleinen eingeschlossenen Sternquarzaggregaten

:zwinker:
Vorkommen :  Weltweit – Sehr schöne aus Brasilien-Indien-Mexiko-Madagaskar-Australien-Ural.
Jaspisfelsen finden sich vor allem in den USA in Oregon und Wyoming.

Da die mikrokristalline Quarzvarietät Jaspis zur Mineralklasse der Oxide gehört, variiert seine Farbe je nachdem, welche Fremdstoffe in das Siliziumdioxid eingeschlossen sind.


Da der Bruch auf dem Bild von dir sehr uneben und muschelig ist spricht alles für einen Jaspis.

Er wird oft verwechselt mit Chalzedon oder Achat je nach Herkunft oder Farbe.  
:winke:
Titel:
Beitrag von: atlin in 02. März 2005, 07:49:32
hallo oststeirer

ich würde auch auf jaspis tippen. in australien gibt es einen ort an den eine mehrere meter breite jaspisader ein flussbett durchzieht und die sieht genau so aus wie deine abgebildeten steinefragmente. die entdecker des jaspisbandes hieltes es zuerst für marmor wegen der überwiegen weisses struktur des gesteins.

grüsslis

atlin:frech:
Titel:
Beitrag von: atlin in 02. März 2005, 08:16:49
hab sogar im Internet noch ein foto des jaspisbandes gefunden

ist nicht besonders gut aber guckst du

grüsslis

atlin:frech:
Titel:
Beitrag von: Oststeirer in 02. März 2005, 12:48:33
DANKE
das ist wirklich eine umfassende Information:super:

gruss fredy
Titel:
Beitrag von: RonnyNisz in 02. März 2005, 22:34:10
Sorry, Leute, aber an eure Deutungen kann ich nicht glauben. Wenn ich mir das 3. Bild vom Ostteirer anschaue, mit den geschwungenen Bögen im "Gestein" und den doch recht großen (Luft-)Löchern, dann mag ich nicht glauben, das es sich um millionenjahre altes Gestein handeln soll, das ja wohl irgendwelchen tektonischen Kräften ausgesetzt gewesen sein muß. Ich tippe nach wie vor auf ein Industrieerzeugnis.

Gruß Ronny, der hier allerdings auch nur spekuliert
Titel:
Beitrag von: Spuernase in 03. März 2005, 08:36:14
Zuerst solltest du aber schon mal den Salzsäuretest machen!
Wenns sprudelt, ist es Kalk (in irgendeiner Form).
Jaspis ist übrigens auch nix großartig anderes als Achat, beides Silizium Modifikationen! :belehr:
Titel:
Beitrag von: Merowech in 03. März 2005, 17:53:04
Es ist Jaspis - hört sich zwar komisch an - ist aber so :zwinker: :frech:

[Bearbeitet am 3-3-2005 von Merowech]
Titel:
Beitrag von: RonnyNisz in 03. März 2005, 21:57:08
Mein lieber Merowich, entschuldige, aber woher nimmst du diese Selbstsicherheit in der Aussage ohne Beleg ?!?
Titel:
Beitrag von: Oststeirer in 04. März 2005, 18:45:18
Servus Mineralienfreunde

Ich hoffe bis zum Herbst ein paar Splitter des Steins bekommen zu können. dann werde ich die vorgeschlagenen Tests, Säure und Geschmack, durchführen. (Hoffentlich beiss ich mir nicht die Zähne aus) Das Ergebniss werde ich dann natürlich hier posten.

gruss fredy :winke:
Titel:
Beitrag von: Merowech in 04. März 2005, 21:42:47
Hi Fredy !
da bin ich aber gespannt - kann's kaum erwarten :jump:

[Bearbeitet am 4-3-2005 von Merowech]
Titel: Re: Stein???
Beitrag von: Merowech in 19. Mai 2007, 15:22:27
So ! .....ich wollte mal den Beitrag wieder nach oben holen.
Gibt es da nun neue Fakten ?
Fredy hast du die Stelle nochmals besucht ?

@ Ronny - auf zur neuen Runde
Titel: Re: Stein???
Beitrag von: RonnyNisz in 19. Mai 2007, 21:11:51
Wäre wirklich toll, wenn der Oststeirer da was in Erfahrung gebracht hätte.

@ Mero: Natürlich neue Runde! Einen Abend frei Cola in "unserer" Stammkneipe bei Gerhard auf meine Aussage, das es kein Jaspis ist. Schlägste ein??

Gruss Ronny,
für den dieser thread der Start seiner bescheidenen Forumskariere war
Titel: Re: Stein???
Beitrag von: woodl in 22. Mai 2007, 12:57:36
Servas zusammen!
So wie Ronny bereits richtig festgestellt hat , handelt es sich hier um Glasschlacke!
Hier ein Stück aus meinem Bestand.
Gruß woodl
Titel: Re: Stein???
Beitrag von: Oststeirer in 22. Mai 2007, 15:09:48
@ Merowech
    RonnyNisz
    woodl

erst mal eine entschuldigung fuer meine nachlässigkeit mich nicht mehr gemeldet zu haben. bei meinem letzten besuch in den usa konnte ich ein kleines stück mit nach hause nehmen und es einem befreundeten hobbygeologen und steinesammler vorlegen. er bestimmte es als jaspis. wie weiter oben geschrieben stammen die stücke aus einer rockhounding aera in washington state.
danke allen für die hilfe
fredy