Bei Erdarbeiten kam ein Findling zum Vorschein,
der mit seinen hell geränderten Augen meinen Blick auf sich zog.
Es dürfte sich um Aland-Rapakivi handeln,
ein Leitgeschiebe aus dem östlichen Ostseeraum.
LG
Jan
Hallo Jan,
ja, in der Tat: ein schöner Rapakiwi-Granit aus Finnland (Aland-Inseln oder südwestfinnisches Festland) mit vielen Plagioklas-umkränzten Alkalifeldspat-Ovoiden (daneben auch noch viele eckige Plagioklas-Kristalle). Plagioklas ist der hell angewitterte Feldspat.
Herkunft (wie der allermeisten Geschiebe von Rapakiwi-Granit) - und wohl auch dieses Stücks - dürfte, wie du schon geschrieben hast, Aland sein. Allerdings ist die Grundmasse ungewöhnlich dunkel (was unter Umständen auch an einem hohen Gehalt an dunklen Mineralen, zumeist Hornblende, und dunkelgrauem Quarz liegen kann).
Viele Grüße
Sprotte
PS: Welchen Durchmesser weisen die Feldspat-Ovoide etwa auf?
Danke Sprotte!
Die Feldspat-Ovoide sind so um 20 mm im Durchmesser.
Über diesen 'Charakterstein' hab ich mich besonders gefreut.
Er war noch im transportablen Format.
Auf der älteren, runden Rückseite sind die weicheren Feldspäte stärker ausgewittert.
Eine schöne Kollektion von (Leit-)Geschieben (Zwerfstenen) konnte ich im Ijstiden Museum
von Buitenpost (West-Friesland) sehen. ca. 20 cm große geschnittene Platten,
die die Textur des Steines deutlich hervortreten ließen.
http://www.ijstijdenmuseum.nl/wb/pages/rubrieken/zwerfstenen.php
Schöne Grüße
Jan
Zitat von: Steinkopf in 27. August 2013, 21:12:12
Die Feldspat-Ovoide sind so um 20 mm im Durchmesser.
Hallo Jan,
ein derartiger Durchmesser der Feldspat-Ovoide ist geradzu typisch für Aland (auch das Verwitterungsverhalten).
Viele Grüße
Sprotte
Herzlichen Dank für diese fachkundigen Ausführungen.
Die angewitterte Seite hab ich noch einmal abgelichtet.
LG
Jan
Hallo Jan,
da Plagioklas viel schneller verwittert als Alkalifeldspat, bilden sich um die Ovoide eingetiefte Ringe, wie auf der stark angewitterten Seite mehrfach schön zu erkennen ist.
Viele Grüße
Sprotte