Fundstelle: "Waldschacht", Schneeberg, Erzgebirge, Sachsen

Der heute noch erhaltene Haldenfuß der abgetragenen früheren Spitzkegelhalde der "SDAG Wismut" liegt 600 m südöstlich des 540 m hoch gelegenen Filzteiches in einem Fichtenwald; er ist von Schneeberg-Wolfgangmaßen auf einem Fußweg über die Kleingartenanlage "Grube Peter und Paul" in wenigen Minuten zu erreichen. Das Haldengebiet liegt bereits auf militärischem Gelände, konnte aber bislang problemlos betreten werden.
Die alte Spitzkegelhalde der 1952 stillgelegten "Wismut"-Anlage (ehemals Schacht 26) lieferte vor ihrer teilweisen Abtragung neben Skarnmineralen(Zinkblende, Magnetkies, Granat, Wollastonit) vorwiegend Bi-Co-Ni-Erze, darunter Federwismut, Bismutit, gelbgrüner Bismutoferrit, Erythrin und Annabergit.
Die von zahlreichen Stücken schwarzen Kieselschiefers durchsetzte, erst seit Beginn der 80-er Jahre aufgeschlossene Basispartie der Halde enthält Stufen mit creme-bis wachsgelbem Parsonsit, der auf rötlich gefärbten, traubigen Chalcedon-Krusten sitzt; das seltene Blei-Uranyl-Phosphat bildet leistenförmige Kristalle bis 3 mm Länge, oft aggregiert zu garbenförmigen, bis zu cm-großen Kristallaggregaten.
Ausgezeichnete Micromounts bilden auch Mischkristalle der Reihe Corkit-Hinsdalit als hochglänzende, oft krustenbildende Kristalle von 0,1-1 mm Größe; ihre Färbung reicht von farblos über weiß und blassgelb (Hinsdalit) bis zu dunkelbraun (Corkit).
Torbernit ist häufig und bildet typisch quadratische Tafeln bis 3 mm Kantenlänge.
Walpurgin ist ebenfalls nachgewiesen, aber hier äußerst selten; im Gegensatz zum ähnlichen Parsonsit kommt er nur in Paragenese mit Pechblende und gelben Uranocircit-Täfelchen als spanförmige gelbe Kristalle bis 2 mm Länge vor.
Karminit, der als winzige rötlichbraune Kriställchen auf weißen Mimetesit-Nadeln sitzt, ist hier ebenfalls sehr selten.

Im September 1996 konnte ich noch - neben schönen Torbernit-Rosetten auf typisch schwarzem Kieselschiefer -  sowohl mehrere Belege für Corkit-Hinsdalit - als auch einen Handstufen-Beleg mit Parsonsit auf rötlichem Chalcedon aufspüren.
Auf dem Weg zur "Waldschacht-Halde", konnte ich ferner zwei Belege mit Erythrin (röntgenanalysiert) aufsammeln (Eigenfunde - siehe Fotos).

z.T. aus Quelle: "Mineralfundstellen Sächsisches Erzgebirge", H. Vollstädt / St. Weiß, Weise Verlag
---------------------------------------------------
Eigenfunde vom September 1996 ..

Foto 1 zeigt ..

Eigenfund Torbernit-Rosette auf schwarzbrauner Kieselschiefer-Matrix
Bildbreite: 6 mm
---------------------------------------------------

Foto 2 zeigt ..

Eigenfund von rötlichem, traubigem Chalcedon
Größe der Originalstufe: 5,5 cm
----------------------------------------------------

Foto 3 zeigt ..

Eigenfund von gelbbraunen, schwach radioaktiven Krusten des seltenen Blei-Uranyl-Phosphats Parsonsit auf rötlichem Chalcedon
Bildbreite: 6 mm
----------------------------------------------------
Copyright alle Fotos und Sammlung: McSchuerf
----------------------------------------------------

.. die "Waldschacht-Halde" und der röntgenanalysierte Erythrin-Eigenfund - im September 1996 - auf dem Weg zur "Waldschacht-Halde" ..

----------------------------------------------------
Copyright Fotos und Sammlung: McSchuerf
----------------------------------------------------

Gabs hier inzwischen noch irgendwelche Neufunde von Euch?  

Gruß Peter  

Hallo Peter 

Da gabs letzts Jahr Material vom allerfeinsten als Neufunde. Ich meld mich zu dem Thema nochmal in den nächsten Tagen.

Gruß und Glück Auf

Vogtländer

Hallo Vogtländer,

ZitatDa gabs letzts Jahr Material vom allerfeinsten als Neufunde.  Ich meld mich zu dem Thema nochmal in den nächsten Tagen.

ja, gerne.. mach das. ..bin schon gespannt..kam in letzter Zeit auch nicht mehr dazu soviel über Neufunde aus aller Welt, darunter Schneeberg zu lesen ..

Gruß Peter ..

Hallo Peter

dauert mal noch ne Weile,weil ich erstmal rücksprache halten muß,nicht das ich hier was falsches verbreite. Auf jedenfall kamen absolute Topstufen mit Parsonsit. Die größte Kristallgarbe war an die  2cm. Krieg ichs nicht so schnell auf die Reihe schick ich Dir ne PM und die Mailadresse von meinem Kollegen der ist dim Schneeberger revier Stammsammler. Vielleicht kennt Ihr euch ja auch und dann könnt Ihr euch mal kurz schließen-

Ist es vielleicht L. S.? Den kenne ich gut als aktiven und interessierten Sammler von dort  

Hat denn da vielleicht eine "tiefergehende" Grabung stattgefunden?  

Gruß Peter  

Glück Auf Peter 

Volltreffer,ist er. Wenn Du Ihn gut kennst könnt Ihr euch ja mal kurzschließen. War nämlich nicht direkt die Waldschachthalde sondern eine kleinere unbedeutende daneben. Aber beredet das mal lieber privat. Bei meinem Einsatz mit L. haben wir nicht so´tief gegraben und ich würd das auch nicht als größeren Einsatz bezeichnen,eher entspanntes graben aber ganz entspannt und nicht sonderlich tief. L. hat absolute Hammerstufen von Parsonsit gefunden. Natürlich auch fast die komplette andre Paragnese. 3 oder 4 Stücken waren glaub ich auch zur  Analyse. Ergebniss ist mir aber unbekannt da Schneeberg nicht unbedingt mein Revier ist.

Gruß Vogtländer 

Ahh .. dacht ichs mir doch.. .. ja, Schneeberg ist wohl auch immer mal wieder für Überraschungen gut! 

Werde mich sicher bei Gelegenheit auch noch mal mit Lutz kurzschließen ..

Gruß Peter ..