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Lesefunde => Mineralien und Fossilien => Thema gestartet von: Daniel in 25. Januar 2004, 09:26:27

Titel: Hallo Fossilien-Experten.
Beitrag von: Daniel in 25. Januar 2004, 09:26:27
Habe diese Dinger jetzt schon lange bei mir in der Vitrine aber keine Ahnung,was es sein soll.
In meinem Handbuch für Fossilien ist diese Art zumindest nicht abgebildet.
Fundort ist die Gegend um Donaueschingenauf der Baar und da liegen diese Teile auf den Äckern rum,wie anderswo normale Steine.:icon_eek:
Kann jemand weiterhelfen?

Gruß Daniel:hallo:
Titel:
Beitrag von: Michael in 25. Januar 2004, 10:44:10
Hi

Ich halte das für Nautilus-Gehäuse. Einige Arten haben übrigens bis heute überlebt.

http://www.trias-verein.de/pages/mo/mo_nautiliden.htm


Michael:winke:
Titel:
Beitrag von: Spuernase in 25. Januar 2004, 10:44:16
Gryphaea arcuata, Jura (Sinnemur)

Eine Art Auster mit Bodenklappe, die aber oft nicht vorhanden ist.
Örtlich gesteinsbildend!

Grüßlis Nase
Titel:
Beitrag von: Michael in 25. Januar 2004, 11:05:27
Oh,Oh Spürnase hat Recht, da erkennt man doch den wahren Fachmann:super:


(http://perso.club-internet.fr/rene_bau/images/sin02b.jpg)

Michael
Titel:
Beitrag von: Daniel in 25. Januar 2004, 11:29:25
Dank an Euch!:super:
Schon wieder etwas schlauer geworden.:-D

Gruß Daniel:hallo:
Titel:
Beitrag von: Spuernase in 25. Januar 2004, 14:37:41
Oh, vielen Dank! :icon_eek::engel:
Titel:
Beitrag von: osaka in 01. Februar 2004, 00:35:24
Hallo Daniel!

Bist Du schon ein König!?:prost:
Deine Frage:
- ich glaube ,es sind sg. "Amoniten" ?
Aber auch wenn nicht,:super:

:hallo:
Titel:
Beitrag von: Daniel in 01. Februar 2004, 09:24:34
ZitatOrginal gepostet von osaka
Deine Frage:
- ich glaube ,es sind sg. "Amoniten" ?
Aber auch wenn nicht,:super:

:hallo:

Hallo Osaka.

Ne,Ammoniten sind etwas anderst.
Oben links ist der Steinkern eines Ammoniten,rechts das Gestein,in dem er lag.
Unten rechts ist noch ein kleinerer Ammonit und daneben eine von den "Austern".
Die Fundorte von beiden Arten liegen keine 10KM voneinander entfernt,da ist es schon erstaunlich,daß das Gestein schon wieder eine andere Farbe hat.:icon_eek:

Gruß Daniel:hallo:
Titel:
Beitrag von: Spuernase in 01. Februar 2004, 09:49:52
@ Daniel! Sehr schöne Stücke!!!!

Den oben habe ich früher auch schon mal so oder ähnlich gefunden. Ist natürlich schwer von weitem zu bestimmen, aber könnte es ein "Parataxioceras (inconditum ?) sein???
Diese auffällige Einbuchtung weist in die Richtung!

Wäre dann Ob. Jura, unt. Kimeridge, platynota - Zone?

Grüßlis
Titel:
Beitrag von: Daniel in 01. Februar 2004, 10:59:44
@Spürnase

Da hast Du mich aber jetzt erwischt!:lol:
Habe die Ammoniten noch nie näher bestimmt obwohl ich sie schon etliche Jahre habe.:-D
Sie gefallen mir halt auch ohne nähere Bestimmung.
Habe sie alle im Zementwerk bei Geisingen auf der Baar aus dem Gestein geklopft.
Die Teile glänzen so,da ich sie mit "Haarlack" eingesprüht habe,gefällt mir persönlich besser.
Ist halt auch Geschmackssache.:-D
In dem Steinbruch von dem Werk habe ich als nette Sachen gefunden allerdings habe ich gerade im Internet gelesen,daß die anscheinend schließen wollen,was die Fundaussichten für die Zukunft mindern dürfte.:icon_eek:
Vielleicht sollte ich doch irgendwann demnächst nochmal vorbei schauen?:platt:

Gruß Daniel
Titel:
Beitrag von: Daniel in 01. Februar 2004, 12:57:09
Die folgenden Bilder stammen auch von einem Geisinger Fund.
Für mich persönlich der interessanteste.:-D
Anscheinend ein Stückchen vom damaligen Meeresboden mit eingebetteten Seeigelstachel.

Gruß Daniel
Titel:
Beitrag von: Daniel in 01. Februar 2004, 12:57:36
Detail
Titel:
Beitrag von: alibaba in 01. Februar 2004, 17:52:32
hallo daniel,

ja feine stücke hast da! :jumpb:
auf dem bild, wo die ammoniten drauf sind ist (das eine übers seeigelstachel) ist auch rechts ein ammonit drauf, sind wesentlich seltener als ammoniten.
sag mal, welches geisingen meinst du da? etwa das in an der autobahn von singen (ca. 20 km von singen aus) aus richtung stuttgart?
grüsse
klaus

[Bearbeitet am 1-2-2004 von alibaba]
Titel:
Beitrag von: Spuernase in 01. Februar 2004, 18:44:55
:-D:-D:-D
Geisingen liegt auf der Strecke nach Titisee-Neustadt (für mich, da fahren wir immer wegen den Schwarzwälder Kaltblütern hin!)
Da gibts an der Schnellstraße direkt ein Zementwerk, man muss aber noch so paar 100 Meter nen Feldweg/Waldweg hoch!
Ist das dasselbige?
Früher lagen da große Blöcke, auf deren Oberfläche die Fossis schon fast freigewittert rumlagen (die Seeigelstachel zB.)
Ahc ja, das mit dem HAarlack habe ich damals auch gemacht, kein Wunder bei dem mergeligen Gestein.....
Schau mal!:

Titel:
Beitrag von: Spuernase in 01. Februar 2004, 18:47:39
Rechts von diesem Zementwerk gibt es 500 Meter weiter einen kleinen Feldweg an den Hang hoch, da gibts immer Bauschutt zu durchsuchen (Erdaushub!), wo ich folgenden Macrocephalus gefunden habe!
Größe auch ca. 5 cm, den großen Bruder von 20 cm habe ich leider verkauft  .....:heul:


[Bearbeitet am 1-2-2004 von Spuernase]
Titel:
Beitrag von: Spuernase in 01. Februar 2004, 18:48:55
Mist, Bild vergessen:
Titel:
Beitrag von: Spuernase in 01. Februar 2004, 18:50:02
Und den da noch, wohl ein Perisphinctes spec.
war glaub ich auch von da...
Titel:
Beitrag von: Daniel in 01. Februar 2004, 18:58:06
Ja,ist das Geisingen in Richtung Singen.
Der Steinbruch selbst ist ja schon von weitem zu sehen.:besserwiss:

Gruß Daniel:hallo:
Titel:
Beitrag von: alibaba in 01. Februar 2004, 20:53:49
daniel,

auf den weissjura-steinbruch war ich ja leider noch nie, dafür einige male auf em braunjurs-steinbruch. der bietet zwar nicht soviel, dafür aber erstklasige ammoniten. früher kamen sogar welche bis 50 cm heraus, leider ist der grösste teil der schicht abgebaut. falls da mal vorbei kommst gib mir bescheid, wie es inzwischen da aussieht. jetzt wär es die beste zeit, das material ist bröckelig und somit leichter zu zerkleinern.
intressant ist der braunjurabruch schon deshalb, weil die ammoniten (fast alles brasilia sp) zum teil mit schalenerhaltung vorkommen, aber auch weil die kammern zum teil hohl sind und mit kristallen ausgefüllt sind.
grüsse
klaus

zum grössenvergleich - der grösste amonit hier hat ca. 24 cm im grössten durchmesser.
Titel:
Beitrag von: alibaba in 01. Februar 2004, 20:54:49
diese hier mit schale, zum teil abgeschliffen bis auf die lobenlinien. wie man gut sieht sind sie auch verschieden gefüllt. grösster durchmesser 20 cm.
Titel:
Beitrag von: alibaba in 01. Februar 2004, 20:56:07
der amonit selbst hat nur 3,5 cm durchmesser, aber bis ins innerste erhalten.
Titel:
Beitrag von: alibaba in 01. Februar 2004, 20:57:34
@spürnase, dein zuletzt geposteter ammonit ist wohl aus dem braunjur, schaut mir nach einem macrpcephaliten aus.
grüsse
klaus
Titel:
Beitrag von: Spuernase in 01. Februar 2004, 21:38:25
@ Alibaba!  Ja genau, Macrocephalus aus dem Braunjura, allerdings ohne genaue Fundortangabe, da er lose in dem Erdaushub lag! Aber wohl auch aus der Gegend von Geisingen.....
Dabei gabs noch lose Rhynchonellen (Brachiopoden). Hatte damals noch nicht mal ne Schippe dabei und als ich später wieder kam, war der Haufen platt und wech...Schade! :heul:
Titel:
Beitrag von: Daniel in 01. Februar 2004, 22:02:04
Wahnsinn,die Teile!:icon_eek::icon_eek::super:
Wo ist den der "Braunjura-Steinbruch"?:engel:

Gruß Daniel:hallo:
Titel:
Beitrag von: alibaba in 01. Februar 2004, 22:51:02
recht einfach zu finden:
von der autobahnaus richtung geisingen, dann rechts über die brücke in den ort selbst rein. dann leicht links halten, durch den ort durch (sind nur 500 meter), dann kommt ein kreisverkehr, da die erste rechts raus (sind nur 3 ausfahrten insgsamt), da gehts richtung nächster ort, da noch ca. 100 meter, dann geht links eine strasse ab, diese rein, und nach einem rechtsknick gleich mal nach 30 metern geht rechts ein kleiner güterweg zum bauernhof. am bauernhof vorbei bis das fahrverbotsschild kommt. dann ist shcon der bruch links beim waldrand sichtbar.
und wo findet man was?
am bruch selbst wird für die zementherstellung ton abgebaut. rechts des weges ist bereits alles weg, links wird gerade zum waldrand hin abgebaut. im ton gibt es 2 gesteinsschichten: eine hellbraune, liegt fast auf höhe des waldrandes - da finden sich muscheln darin. diese ist auch nicht die richtige. ca. 5-10 meter darunter ist eine dicke schicht, schokobraun bis rötlich, kommt vom eisenoolith, der rostet. in diesen drin sind die ammoniten. aber achtung, die ammoniten sind zum teil recht schwer zu erkennen! diese braune schicht ist innen wie auf meinen fotos sichtbar so graublaugrün.

präparationshinweise:
am besten kann man die ammoniten präparieren mit ätzkali, also kaliumhydroxid (das selbe wie natronlauge nur mit kalium als grundlage und dementsprechend stärker!). dazu wird der ammonit mechanisch vorpräpariert, dann werden ätzkali-schuppen (gibts als schuppen und in pillenform) draufgelegt, mit einem bügelspritze kurz angefeuchtet und stehen gelassen, nach einer halben stunde löst sich der mergelige anteil heraus und kann weggewaschen werden. evtl wiederholen bis sich das gestein ganz weggelöst hat. allerdings, hat die schale des ammoniten einen sprung so dringt durch diesen ätzkali in den ammoniten rein und sprengt die schale ab, also nur mit guten teilen verwenden.
auch haben manche ammoniten nach der behandlung löcher, auch wegen dem mergel.
äusserlich schlechte ammoniten lohnen sich auch zum mitnehmen, da man sie immer noch schneiden und polieren kann.
im bruch, auf der rechten abgebauten fläche zum wald hin, da wo es steil nach oben geht, finden sich gryphääneschalen (also die austern die du hier vorgestellt hast), einfach zum aufklauben.
grüsse
klaus

Titel: Gryphea arcuata - Auster aus Donaueschingen
Beitrag von: Kurt in 03. April 2004, 22:04:02
Hallo Fossilienfreund!
folgende Internetseite kann helfen:

http://www.nws-wiesbaden.de/geologie/jura_1.htm

Es handelt sich um eine kleine Auster, die massenweise vorkommt.

Grüße aus Trossingen!

Bivalvia: Pterioida:
Gryphaea arcuata Lamarck

Lias alpha, Unterer Jura
Württemberg, Deutschland.

Eine austernartige Muschel, die auf dem Meeresgrund liegend lebte.