Hauyn von Teneriffa

Begonnen von Conny3, 10. November 2002, 14:34:47

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Conny3

Hauyn von Teneriffa (urspr. Text für Lapisveröffentlichung)

Die Fundstelle: unmittelbar am Strand südwestlich von El Medano im Bereich einer eine Steilkante bildenden Ablagerung, bestehend aus vulk. Auswürflingen: Tuffen, "Porphyren", Basalten, Schlacken, Aschen und hauynführenden, grau-grünlichen Bimsauswürflingen, welche alle zu einem brekzienartigen Gestein verbacken sind. Diese Ablagerung besitzt eine geschätzte Mächtigkeit von ca. 2 m und fällt nach Südwesten zu ein, so daß sie nach etwa 200m vom ersten festgestellten Vorkommen aus (noch im Bereich
des Ortes am Strand) unter dem Meeresspiegel verschwindet (letztes festgestelltes Vorkommen nach Südwesten zu bei einem alten Bunker direkt am Meer).

Festgestellte Begleitminerale:
Sanidin XX; ; Biotit XX; Magnetit XX ; (Augit XX ?),
unbek. weißes Zeolithmineral aber auch auf allen anderen Stufen;
( evt.auch Zirkon vorhanden ?),
alle Minerale meist unter 2 mm Größe (außer Sanidin bis über 8 mm),
auch "löcherige" Basalte nur mit Olivin/Augiteinschlüssen (gelb-braun/schwarz) bis 5 mm Größe als
lose Steine umherliegend und vereinzelt auch in der Brekzie festgestellt,
die Paragenese scheint ähnlich der von der Fundstelle Niedermendig/Westeifel.

Der Hauyn: kommt relativ häufig nur in den grau-grünlichen Bimsschlacken vor,
die Größe ist durchweg nur bis max.1mm, als Einschluß  aber auch in deutlichen isometrischen XX  und XXgruppen  in den Poren dieser Schlacke, Flächen sind zum Teil angeschmolzen, die Farbe ist intensiv blau bis himmelblau durchscheinend bis klar, auch grau-blau;
zum Suchen ist eine Lupe erforderlich.

Die Fundortbedingungen: Flugsand bei häufig herrschenden Winden, der schwarze Sand dringt überall ein!, die Badegäste liegen unmittelbar unter den Aufschlüssen mit den Hauynvorkommen, da die häufig überstehenden Felsen als Wind- und Sonnenschutz dienen, unter den Felskanten mit dem brekzienart. Gestein entstanden hübsche kleine "Buchten" am Strand, welche bei Flut zum Teil überflutet werden.
Die Vegetation ist "wüstenähnlich" in der Umgebung.

Aus der Literatur: P. Rothe: Kanarische Inseln - Band 81, Sammlung Geologischer  Führer, Verlag Gebr. Bornträger Berlin, Stuttgart 1986 (1. Auflage)

So war der Einreichungstext von 1997.
Ich habe ihn mal unverändert reingegeben. Vielleicht gibt es den einen oder anderen Sammler, der mal vor hat, dorthin zu fliegen.

Gruß Conrad





[Bearbeitet am 10-11-2002 von Conny3]

Conny3


Conny3


McSchuerf

Danke Conny!

Sehr aufschlussreich!  :winke: