Vier Luftbilder

Begonnen von reddi, 13. April 2006, 00:27:45

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reddi

Hallo,

hier mal vier Luftbilder. Alle Plätze liegen auf eine km hoch 2 beieinander.

Was meint Ihr?

Die Vierecke auf dem Feld (klein) sind 10 x 10 Meter. Die Großen in etwa 10 x 18 Meter.

Alles hat NEGATIVE Bewuchsmerkmale. Also Stein, kein Holz? Auch die Umrandung (Mauer).

gruß,

reddi

ps. Keine 100 Meter davon entfernt ist eine römische Siedlung die in unserem Jahrhundert planiert wurde  :heul: In der Literatur habe ich darüber nichts gefunden; hoffe jetzt mal, dass es kein Grabungsschutzgebiet ist... und ich dafür auch eine Genehmigung erhalte. Ist ja alles Acker.

reddi

Und noch das vierte. Hier gibt es wphl fast gar keinen Bewuchs...


Fennek

Moin Reddi,
Einziges erkennbares negatives Bewuchsmerkmal ist auf dem ersten Bild zu sehen. Ob das was ist, sei mal dahingestellt.
Auf Bild 2 sehe ich nichts. Das sollten natürliche Bodenbildungen sein. An einigen Stellen ist der Boden feuchter, als an anderen. Wo er trockener ist, kommt es vorher zur Reife (Notreife).
Nr. 3 und 4 sind definitiv anthropogen. Wenn deine Größenangaben stimmen, müßte es sich dabei um Hausgrundrisse handeln.  In meinen Breiten wären die eher positiv (also länger grün) zu sehen. Bild 3 ist wirklich hart. Wären die kleiner, hätte ich Gräber nicht ausgeschlossen, sogar favorisiert. Kommen bei euch ähnliche Grabbauten vor?
Zitat: "Und noch das vierte. Hier gibt es wphl fast gar keinen Bewuchs..." Doch, reift eher.

reddi

Mmmh Fennek,

jetzt hast Du mich aber doch ein bisserl stutzig gemacht. In der Tat, die Fotos sind von Mitte September. KÖNNTE also eine fertige Frucht sein.

ABER: Passt dann `fahle` grün? Beim ersten hat die Frucht ein sattes grün. Man sieht bei den `Mauern` auch deutlich, dass da noch was steht.

Mehrere Äcker (nebenan) sind auch gaaaanz braun; bereits geeggt oder gepflügt.

Der Acker mit den Vierecken -man sieht auch deutlich bis zum Boden (braun - Treckerspuren) - scheint eher abgeerntet zu sein... und bei den Vierecken waren die Pflanzen verkümmert (negativer Bewuchs...)

Beim ersten Bild ist die kurze Seite 95 Meter lang; das `Tor/ Eingang` 10 Meter.
Die Maßangaben stimmen wohl recht genau.
Gräber (Hügelgräber) gibt es bei uns zuhauf. Aber Viereckig und mit einer Fläche von 10 mal 15 Meter... eigentlich nicht ;-) Von Grabbauten habe ich bei uns auch noch nie gehört.

gruß,


reddi

ps. In spätestens einem Monat reiche ich neue Karten ein; vielleicht kann man mir dann schon direkt sagen, was es ist. Wenn die Archäologen es nicht wissen - vielleicht zeigt der Acker, was es mal war.
 

schatzsucher111

Hallo reddi,  3 und 4 sind definitiv Hausgrundrisse Wenn deine Größenangaben stimmen. Schon mal auf den stellen nach Scherben gesucht. :sondi:

            MFG

Fennek

Moin!
Auf dem ersten können es gut Mauern sein.
Was mich auf dem 3. Bild etwas stutzig macht, sind die grabgrubenartigen Verfärbungen in der Mitte der unteren Befunde; daher der Ansatz. Übrigens ist das Luftbild genial. So deutliche Befunde hat man nicht oft.
Mit Grabbauten meine ich keine Grabhügel :zwinker:.

reddi

Hi Fennek,

die grubenartigen Vertiefungen habe ich gestern auch entdeckt; besonders bei den beiden unteren Flecken, die zusammenliegen. Anbei noch mal eine negative Aufnahme; dort ist es noch besser zu sehen.

Auf gar keinen Fall sind die auf-/ angepflügt, sonst wären die Vierecke nicht mehr so `in Form`.

Was mich stutzig macht ist, dass die Vierecke keine erkennbaren äußeren Mauern haben, sondern eine kompakte `Verdichtung` darstellen. Entweder (theoretisch) komplettes Mauerwerk (auch innen) oder vielleicht mal eine sehr, sehr hohe Last über einen sehr langen Zeitraum. (Strohballen scheiden jetzt mal aus...  :zwinker: )

Das Gelände trägt auch den Namen "...höhe" und liegt erhöht. Vielleicht mehrere Kornspeicher zur Versorgung duchziehender Truppen?

Ansonsten habe ich in der Literatur (nicht bezüglich dieses Fleckchens... sondern sehr viel weiter weg) etwas über einen Tempelbezirk gelesen. Dort gab es in der Tat Tempel, die ein solides Fundament mit 10 x 10 Metern oder 10 x 15 Metern hatten. Dort lagen die Gebäude auch teilweise verstreut. Würde vielleicht auch erklären, warum sich keine `dicke` Straße in der Nachbarschaft `zeigt`, da man einen Tempel nicht mit dem Karren besucht...  :zwinker:

Anbei noch mal ein Bild eines Tempelbezirks; achte mal auf den Wandelgang... Lubi kommt gleich.

gruß,

reddi




reddi

Die Wandelhalle hat ja eine L-Form, dürfte auch recht lang ...

Guckt Euch mal die beiden Luftbilder an; ganz links auf der Seite sieht man noch die obersten Vierecke aus den vorhergehenden Luftbildern... ca. 100 Meter daneben ein "L". Es ist NICHT der hintere Querpflug eines Feldes, der beginnt erst später. Die Ackerrichtung geht noch DIAGONAL durch dieses "L".

Das "L" hat folgende Maße: oben nach unten: 150 Meter; links nach rechts: 25 Meter. Breite: gleichmäßig 8 Meter.

Durch den rechten Winkel und die Gleichmäßigkeit mit der es sich auf 8 Metern abzeichnet würde ich sagen eindeutig von Menschenhand `erschaffen`.

Warum ist es ein bisserl krumm? Es ist ziemlich genau parallel mit dem daneben verlaufendem Graben, vielleicht war das früher mal ein kleiner Fluß?

gruß,

reddi

ps. Hatte das "L" schon direkt gesehen, konnte mir aber so gar keinen Reim darauf machen; Gebäude in dieser Form...

ps.2 Werde es über Ostern mal ein wenig `aufbereiten`/ zusammenschreiben und den für meien Ecke zuständigen Archäologen schicken; vielleicht haben die ja schon etwas in ihren Karten. Wenn nicht, umso besser... und ich darf´s eventuell prospektieren  :-D

EGS

Hallo reddi,

Vorab: Die Luftbilder sind super!
Zu den Bildern  3 und 4 möchte und kann ich ohne weitere Informationen nichts hinzufügen.
Ob es nun Gräber sind oder Gebäudegrundrisse, das wirst du schon noch herausfinden.

Aber: In Sachen der "Mauer" bist du möglicherweise auf einem Irrweg.
Bild 2 verrät die Fragen von Bild 1 und von der "Wandelhalle" in L-Form

Erklärung:
zu Bild 2
Man kann deutlich dreieckförmige Verfärbungen am Feldrand erkennen, wie an einer Perlenkette aufgereiht.
Das sind eindeutig Bearbeitungsspuren, Ergebnisse der Überschneidung von Feldbearbeitungsmaschinen,
hier eindeutig sichtbar, weil der Feldrand nicht parallel zur Feldrichtung verläuft.
Also wahrscheinlich doppelt Dünger oder Chemie auf die Fläche.
Das Ergebnis ist eine Reaktion der Pflanze, indem sie eben anderst wächst, als wenn sie normal gedüngt oder normal gespritzt worden wäre.

zu Bild 1:
Die "Mauer" ist bei genauem Hinschauen ein ebensolche Überschneidung der Feldbearbeitung.

zu Bild 5
dito
Bei den Bearbeitungsbreiten heutiger Maschinen und Geräte kann man nicht mehr einfach vom hinteren Querplug reden, 



Mit freundlichen Grüssen

egs