Hallo zusammen,
wer kann mir bei der Bestimmung dieses Tiers helfen.
Das Unterkieferfragment dürfte von einem Pflanzenfresser stammen. Ich habe überhaupt keine Peilung zu welchem Tier dieser ansich massiv ausgebildete Kiefer stammt (bei einer Länge von 6 cm, eine breite von 2,5 cm). Interessant die miteinander verwachsenen Zähne.
Das Fragment stammt aus einer röm. Abfallgrube und mich würde brennend interessieren, was da auf dem Teller gelandet ist.
Gruß Jörg
Abgekauter SUS Zahn
Gruß Rambo
Hallo Rambo,
vielen Dank für die Antwort.....aber was ist ein SUS-Zahn :kopfkratz:
Gruß Jörg
PS......jetzt hat er´s SUS= Schwein. Bist Du Dir sicher? Ich habe solche Verwachsungen bei Schweinen noch nie gesehen.
Gruß Jörg
Das Schwein hat sicher ein hohes Alter erreicht, so wie die abgenuzt sind.
Müssen höllische Zahnweh gewesen sein. :dumdidum:
:winke: Manfred
Ich denke nicht, dass es sich um ein Schwein handelt, da selbst Hausschweine am vorderen Teil des Gebiss, Haken, bzw. Reisszähne haben. Könnte natürlich ein annormales Gebiss sein, wo der Abstand sehr groß ist, und diese Zähne in dem abgebrochenen Stück sind.
Ich halte aber ein Reh/Hirsch für wahrscheinlicher.
Zitat von: geohans in 15. November 2010, 12:17:58Ich denke nicht, dass es sich um ein Schwein handelt, da selbst Hausschweine am vorderen Teil des Gebiss, Haken, bzw. Reisszähne haben.
Stimmt schon, aber sowohl Haus- als auch Wildschwein haben im Unterkiefer eine Lücke zwischen den Backen- und den Hakenzähnen. So gesehen
könnte man die Zähnreihe als die vorderen drei Backenzähne rechts indentifizieren. Allerdings steht beim Schwein jeder Zahn für sich, Verwachsungen der Backenzähnen zu solchen Kau"bänken" wie auf dem Foto kommen aber beim Schwein nicht vor.
Zitat von: geohans in 15. November 2010, 12:17:58Ich halte aber ein Reh/Hirsch für wahrscheinlicher.
Reh würde ich ausschließen, beim Reh fällt der Unterkiefer vor den Backenzähnen zu den Schneidezähne kurz steil ab.
Hirsch halte ich für am wahrscheinlichsten, bei denen knickt der Unterkiefer von den Backenzähnen nicht so ab wie beim Reh
Zitat von: geohans in 15. November 2010, 12:17:58Könnte natürlich ein annormales Gebiss sein, wo der Abstand sehr groß ist, und diese Zähne in dem abgebrochenen Stück sind.
Das ist natürlich nicht ganz von der Hand zu weisen.
Egal ob Schwein, Reh oder Hirsch, die Kauflächen sind stark abgenutzt und das Tier scheint recht alt geworden zu sein.
Hat wohl regelmäßig die Zähne geputzt, siehe unten :zwinker:
Hier könnt ihr vergleichen :winke:
Rothirsch:
(http://img405.imageshack.us/img405/7592/img2057fa.jpg)
Rothirsch:
(http://img585.imageshack.us/img585/645/img2058l.jpg)
Wildschwein:
(http://img441.imageshack.us/img441/865/img2054r.jpg)
Wildschwein:
(http://img231.imageshack.us/img231/5626/img2060q.jpg)
Erst mal vielen Dank an alle, die sich bemühen mir weiterzuhelfen. Es ist wirklich nicht einfach ein solchen Fragment anhand von Fotos zu beurteilen. Ich habe noch einen weiteren Scann gemacht, der möglicherweise weiter hilft. Er zeigt die Innenseite des Kieferfragments. Interessant die v-förmige Grube, die vor den Backenzähnen vorhanden ist. Was mich an einem Schwein zweifeln lässt ist die Verwachsungen der Backenzähne zu einer Zahnleiste. Auch unter dem Mikroskop sind einfach keine Spalten zu erkennen.
Gruß Jörg
Damit ihr seht was noch so für Knochen aus der Grube kamen.
Hier eine Übersicht. Interessant das Fragment des Kiefers eines Hechtes, oben mittig.
Gruß Jörg
Man hat die "Grube" schon auf dem ersten Bild gesehen, deshalb dachte ich sofort an ein Reh. Der Hirsch sieht aber auch nicht schlecht aus. Ich denke eigentlich, dass man davon ausgehen kann das es sich um Damm- Schalen oder Rotwild handelt.
Die Verwachungen sind der Schmelz, der nachträglich die Zähne zusammen wachsen lässt (Kann man auf marienbads bild gut sehen). Bei Schweinen findet man das nicht, da Schweine zuerst Michzähne haben und der Schmelz zusammen mit den Hauptzähnen kommt, bzw. die hinteren Mahlzähne sofort komplett kommen.
Hallo geohans,
Deine Schlussfolgerungen haben was. Falls niemand sonst irgendwelche anderen Erkenntnisse hat, werden meine Hinweise im Fundbericht in Richtung Rotwild gehen. Und nochmals vielen Dank an alle.
Gruß Jörg
Moin Jörg,
könntest du den re. Schädel mal näher zeigen von dem letzten Foto?
Der Unterkiefer ist sicher vom Schwein!
Gruß Manfred
Hi Manfred,
ja so wie der Mittige kenne ich Schweineunterkiefer auch. Von dem Schädelfragment mach ich noch mal ein Extrafoto. Ich schätze mal er stammt von einer Ziege.
Gruß Jörg
So wie gewünscht
Moin Jörg,
der "Kamm" auf dem Schädeldach lässt mich an einen Dachs denken. :kopfkratz:
:winke: Manfred
Zitat von: Lojoer in 15. November 2010, 19:40:40
Hi Manfred,
ja so wie der Mittige kenne ich Schweineunterkiefer auch. Von dem Schädelfragment mach ich noch mal ein Extrafoto. Ich schätze mal er stammt von einer Ziege.
Gruß Jörg
So wie gewünscht
Abgesehen davon, dass es wohl etwas anderes ist als Schaf/Ziege, begibst du / man sich auf ein sehr unruhiges Terrain, wenn man etwas als Schaf oder Ziege bestimmen willl. Gut, der Schädel geht da noch einigermaßen, aber die restlichen Knochen kann selbst ein Spezialist nicht immer eindeutig bestimmen.
Ich wollt das jetzt mal loswerden, nicht um dich Jörg irgendwie mit deienr These schlecht zu machen, sondern ganz allgemein es mal auszusprechen, da mir dieser Bestimmungsansatz in diesem Forum schon öfter mal über den Weg gelaufen ist. Ohne Vergleichsknochen würde ich keine Ziege / Schaf bestimmen wollen. :winke:
Schönen Abend,
Markus
Hallo Markus,
ich bin für kritische Worte immer Dankbar und muss Dir in vorliegendem Fall recht geben. Einige Knochen wie das Unterkieferfragment vom Hecht erscheint mir jedoch recht eindeutig. Bei anderen kann man eben nur Vermutungen äußern. Aber wie bereits gesagt es handelt sich um eine Fundmeldung und keine Veröffentlichung, da sind Spekulationen erlaubt.
Da die Funde dem LfD jedoch im Original vorgelegt werden, können dort bei Bedarf ja entsprechende Untersuchungen anzustellt werden.
Gruß Jörg
Hallo Manfred,
das mit dem Dachsschädel ist gar keine schlechte Idee. Sieht dem schon verdammt ähnlich. Könnte vielleicht auch Hund sein.
Gruß Jörg
Moin Jörg,
ich habe div. Vergleichsstücke an Schädeln und daher kann ich den Hund
sehr sicher ausschließen. Der hat keinen so ausgeprägten "Kamm" auf dem
Schädeldach. Da kommt der Dachs wieder ins Spiel, ich werde mal ein Foto
etwas später einstellen.
:winke: Manfred
Hallo Manfred,
den dachs habe ch nicht vergessen.
Ich habe jetzt eine Kontaktadresse zu eine Archäozoologien bekommen. Ich werde die nächsten Tage mal versuchen mit dieser Kontakt aufzunehmen.
Gruß Jörg.
Bild 1 Dachs-Fuchs-Hund-Marder
Bild 2 Dachs
Bild 3 Dachs
Bild 4 Fuchs
Bild 5 Hund
Bild 6 Hund
Bild 7 Marder
Alle von oben
Hallo Rambo,
vielen Dank :super:.
Die anfrage hat sich damit erübrigt. Aufgrund des Jochbeinansatzes und der Ausbildung sowie des dahinter liegenden Öffnung des Gehörangs ist meiner Meinung nach die Sache eindeutig. Das Schädelfragment stammt von einem Hund. Der Dachs hat eindeutig einen höheren Schädelkamm. Auch das Jochbein ist anders ausgebildet. Auch beim Fuchs zeigt das Jochbein eher flach an. Beim ist es eindeutig bogenförmig.
Gruß Jörg
hab hier auch ein kieferfragment. Könnte das auch Hund oder marder sein??
Nein, eher Reh
Gruß Rambo
Hi Ahrbach,
bitte immer mit Maßstab und Draufsicht,Kauflächen und Faltung des Zahnschmelzes sind wichtig,ebenso ein Anhaltspunkt ob Pferd oder Maus.
Gruß Günter