Mörserstößel? Welches Gestein?

Begonnen von sven, 16. August 2010, 16:48:05

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sven

Hallo,

den hier vorgestellten Fund hielt ich im ersten Augenblick für einen Bohrkern, nachdem ich kurz zuvor ein Stück gebohrten Amphibolit gefunden hatte. Er ist aber glatt geschliffen, wobei davon auf der sehr zerstörten Arbeitsfläche kaum noch was übrig ist.
Aber was ist das für ein Gestein mit diesen blauen Sprenkeln? Aufgrund seiner Beschaffenheit und seiner ferromagnetischen Anziehungskraft (er selber zieht natürlich kein Eisen an, der Magnet zieht sich ran), halte ich es für möglich, daß es sich auch um eine Art Amphibolit handelt. (Diese Wirkung von Amphibolit auf Magneten habe ich bei vielen, aber nicht allen, bandkeramischen Amphibolitgeräten in schwächerer Form festgestellt.)
Kann man sowas datieren?

Viele Grüße

Sven

sven

Bei dem Gestein könnte es sich tatsächlich um einen Amphibolit handeln. Laut Gesteinsbestimmungsbuch (Jubelt/Schreiter 1974) setzen sich Amphibolite variabel aus vielen Mineralen zusammen. Darunter auch Zoisit (den es in blau als Tansanit gibt) und Pyrrotin und Magnetit, welche beide ferromagnetisch sind.
Nun bleibt nur noch herauszufinden, woher das Gestein kommt und wer wann daraus diesen Pistill gefertigt hat?
:winke:

Viele Grüße

Sven

sven

Im Band 3 von "Archäologie in Sachsen-Anhalt" von 2005 habe ich einen Beitrag von Winfried Thoma gefunden, der dort neben  einem Bodenfragment eines Kruges aus sächsischem Serpentin einen Mörserstößel aus dem gleichen Material vorstellt, welcher genau so aussieht, wie mein Fund. Der von ihm vorgestellte Pistill hat allerdings am tropfenförmigen Ende einen Durchmesser von 45mm, meiner nur 30mm.
Das Bodenfragment eines gedrechselten Gefäßes wird mit Deckelkrügen vom ausgehenden 16. bis zum beginnenden 18.Jh. verglichen.

Viele Grüße

Sven