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Lesefunde => Lesefunde => Thema gestartet von: Offa in 17. August 2007, 17:20:52

Titel: Mühlensteinfragment
Beitrag von: Offa in 17. August 2007, 17:20:52
Hier ein Stück (Mayener?) Basaltlava gefunden in Schleswig-Holstein auf einem Lesesteinhaufen.Das Stück hat eine Länge von 12 Breite 10 und Höhe von 4 Zentimetern.Einseitig hat der Stein Rillen.Ich vermute das es ein Fragment eines Mühlensteines ist.Kann man sagen ab wann und bis wann diese in Gebrauch waren ,und ob diese Steine nur in Windmühlen oder auch in Wassermühlen verwendet wurden?
:winke:Offa
Titel: Re: Mühlensteinfragment
Beitrag von: Offa in 17. August 2007, 17:22:21
Unterseite
Titel: Re: Mühlensteinfragment
Beitrag von: rolfpeter in 17. August 2007, 17:39:40
Servus Offa,
Drehmühlen gibt es seit mindestens der Römerzeit. Die haben auch Mühlensteine aus Basaltlava benutzt. Hier ist ein Fragment von einer röm. Handdrehmühle aus meiner Sammlung, auf dem Papier ist eine cm-Teilung:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,23460.msg133061.html#msg133061
Beste Grüße
RP
Titel: Re: Mühlensteinfragment
Beitrag von: Rambo in 17. August 2007, 17:40:53
Ich würde sagen: die Unterseite war die Oberseite und ... es handelt sich um das Fragment von einem Bodenstein(Steinboden)
Gruß Rambo
Titel: Re: Mühlensteinfragment
Beitrag von: rolfpeter in 17. August 2007, 17:45:39
Hmmm, Bodenplatten aus Basaltlava? Die sind doch im Nullkommanix durchgelatscht - oder?
Beste Grüße
RP

Titel: Re: Mühlensteinfragment
Beitrag von: wühlmaus in 17. August 2007, 18:05:57
Hi  :winke:

Da bin ich ganz salomonisch:

Vom Foto schaut es auf jedenfall nach einem Mayener Steinchen aus ... Diese Mühlsteine waren bis ins Mittelalter hinein - in allen Größen - ein absoluter Exportschlager unseres gottgesegneten Rheinlandes ...  :engel:

Tatsache ist aber auch ... die Dinger wetzen irgendwann mal ab und sind nicht mehr zu gebrauchen ... in der Römerzeit hat man sie dann zumindest teilweise als Wegebelag weiterbenutzt ...

:winke:
Gerd
Titel: Re: Mühlensteinfragment
Beitrag von: Offa in 17. August 2007, 18:29:57
Wie liefen denn die Rillen für so einen Mühlenstein?Kreisförmig oder quer ?Wenn ich mir vorstelle,das sie kreisförmig liefen,dann muß der Mühlenstein einen ordentlichen Durchmesser von schätzungsweise min.1,20 Metern gehabt haben.Wäre der Durchmesser wirklich 1,20 Meter.wäre dann die Dicke von nur 4 Zentimetern nicht zu dünn für einen Mühlstein?
Titel: Re: Mühlensteinfragment
Beitrag von: wühlmaus in 17. August 2007, 18:41:55
Hi  :winke:

die Rillen verliefen leicht gebogen von Innen nach Außen (also "quer"  :belehr: )

Konzentrisch macht bei Mühlsteinen keinen Sinn  :engel:

Dein Stück passt von den Maßen her perfekt zu einem Handmühlstein ...

:winke:
Gerd
Titel: Re: Mühlensteinfragment
Beitrag von: Buddelbär in 18. August 2007, 23:22:27
Moin, Moin,

Mayener Basaltlavamühlsteine finden sich beispielsweise in Haithabu, sind also nicht so exotisch, zumal im nachfolgenden späteren  Mittelalter auch viele Hansestädte im Rheinland und im Norden miteinander handelten, ich denke da nur an die ganze Siegburger Keramik in Lübeck

Grüße, Buddelbär  :-)