Hallo Gemeinde,
heute habe ich diese Lehmbrocken von einem neuem Acker aufgelesen.Einige Stücke sind mit runden Stempelmarken versehen.In den Stempelmarken zeichnen sich feine Strukturen ab,wie von feingewebten Stoff.Ein Stück ist beidseitig gestempelt.Als Beifunde gab es steinzeitliches.Ein Kratzer und drei Klingen (Steinzeitforum)sowie gebrannter Flint.Mein Archäologe hier vor Ort hat sowas noch nie gesehen,aber vielleicht einer von Euch?
achso,lasst euch von der Farbe nicht täuschen,die Stücke kommen frisch aus der Wanne
hier das beidseitig gestempelte Stück,
Hi :winke:
Da kann ich mich deinem Archäologen nur anschließen:
No way, not in a lifetime ... :staun:
Es gibt im keltischen Bereich sogenannte Tüpfelplatten mit ähnlichen, runden Vertiefungen. Diese Platten wurden zur Herstellung von Schrötlingen bei der Münzprägung benutzt ...
Das hat aber mit deinen Stücken nichts zu tun. Zum einen stimmt das Fundgebiet nicht (Nordlicht, nehme ich mal an :zwinker: ), zum anderen wiedersprechen die Textilmuster diesem Zweck ...
... echte Kopfkratzer, diese Teile :kopfkratz:
Hier mal drei Vorschläge von mir:
- Es ist eine Art Hüttenlehm, in die Vertiefungen brachte man Farbpaste an, das Textilmuster diente zur besseren Haftung auf dem Untergrund
- Es ist eine Keramik-Version der "Hand-Schälchensteine" http://www.sucherforum.de/index.php/topic,19208.0.html
- Es ist eine Plätzchenform (Das meine ich Ernst!!!) Die Platten wurden heißgemacht, Teig in die Vertiefungen, wenn genug Fett im Spiel war, dürfte sich das Gebäck auch lösen lassen ... Vielleicht eine Art "Markenzeichen": Keks mit Muster ...
:idee:
Na ja, vielleicht haben Andere hier noch andere, bessere Ideen - Ich für meinen Teil befürchte, damit schon das Maximum aus meinen Gehirnwendungen herausgepresst zu haben ...
:winke:
Gerd
Danke Gerd,Fantasie hast du ja :-D
Also Taschenaltar oder Schmeichelstein aus gebrannten Lehm sind bei uns völlig unbekannt.Und Plätzchenform halte ich auch eher für unwahrscheinlich.Deine erste Idee mit dem Hüttenlehm hatte ich auch schon,aber das passt wieder nicht mit dem beidseitig gestempelten Stück zusammen.Habe die Fotos mal ans Amt geschickt,vielleicht wissen die Archäologen watt dat iss :kopfkratz:
:winke:Offa
Hallo Offa :winke:
so was habe ich bei uns im Norden auch noch nie gesehen :staun:
Die Tupfen scheinen mit einem Stoffstempel gemacht zu sein.
Erinnert mich an Ofenkachelen.....
Schöne Grüße vom Insurgenten
Ofenkacheln ..wären auch mein erster Gedanke gewesen...aber der Zweiseiter???
Hat der Archäologe etwas zur Zeitstellung der Keramik sagen können?In balkanischen jungsteinzeitlichen Siedlungsfunden ist das Innere der Häuser oftmals mit reliefierten Innenputzstrukturen rekonstruiert worden. Frauenbrüste etc. ....
Mir kommt nach "wühlmaus" Gedankenfeuerwerk nur noch ein "Idol" als Möglichkeit in den Sinn. Eine zerbrochene figürliche Darstellung mit Strukturmustern?
Vielleicht käme auch noch eine Art "negativer Stempel" auf Weichton in Betracht. Dann käme die Textilstruktur auf die Plateaus der kleinen Hügelchen die daraus entstehen würden...Dies könnte auch Zweiseiter erklären die drübergerollt werden könnten.... aber ich merke gerade dass meine Fantasie sich in zu engen Bahnen bewegt...
Und bitte unbedingt schreiben wenn was rauskommt...denn das sind wohl seltene Fundstücke die einen seltenen Einblick geben könnten. Danke
und
Servus
Edi
Hmmm, ich schließe das mal an dieses unvollendete Thema an...
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,11541.0.html
Kleiner Zwischenbericht,
heute war ich beim Gutsverwalter und habe ihm die Lehmstücke vorgezeigt.Er konnte ausschließen,das die Abdrücke durch Landwirtschaftliches Gerät verursacht wurden.Nachmittags kam dann ein Archäologe,und hat die Stücke abgeholt.Sie sollen konserviert und weiter untersucht werden.Sobald es Neuigkeiten zu den Stücken gibt,werde ich hier berichten.
:winke:Offa
Samstag war ich mit einem Freund zur Nachsuche nochmals an der Fundstelle.Der Acker war schön abgetrocknet,und neue Lehmbrocken kamen zu Vorschein.Bis jetzt kann ich sagen,das die Brocken in einem Radius von ca.100 Metern liegen,sogar auf einem Nachbaracker,der durch einen Feldweg und Knick abgergenzt ist,fand sich ein Stück.
Das gute ist,das wir jetzt Randstücke gefunden haben.Vielleicht ein Außenrandstück,leider ziemlich aberodiert,und mehrere Stücke,von denen wir vermuten,das sie zu einen beidseitig steil zulaufendem Innenrand gehören.Zudem sind fast alle Stücke beidseitig gestempelt,also anzunehmen ,das alle Stücke einst beidseitig gestempelt waren.
Momentan schwebt mir eine beidseitig stempelverzierte Lehmplatte vor,in deren Mitte ein sich ein rundes Loch befand.
ein Stück des vermuteten Innenrandes im Profil
Mal eine Verständnisfrage: Sind alle gefundene Keramikstücke mit dieser Verzierung, oder gibt es auch welche ohne Verzierung ??
:winke:
Hallo Agersoe :-)
alle Stücke,bis auf die drei Stücke des vermuteten Innenrandes sind verziert.
:winke: