Hallo,
auf dem 72 Hektar großen Fundareal, am linksseitig gelegenen Hochuferbereich der Donau fand ich diese äusserst seltene hallstattzeitliche Sandsteingussform. Ja, so etwas gibts in Bayern auch!
Was damit hergestellt wurde........ darüber rätseln auch noch die Archäologen. Das Stück habe ich dem LFD vorgelegt, sie hatten aber mit der richtigen Einschätzung so ihre Problemchen und unter Zeitdruck standen die Herren wohl auch.
Als aufmerksamer Leser des Jahrbuches "Archäologisches Jahr in Bayern" hatte ich in Erinnerung ein ähnliches Stück schon irgend wann einmal gesehen zu haben. Ich schmöckerte sämtliche Bände und wurde prombt fündig.
Ich recherchierte den Archäologen, der damals den Bericht zu dem Vergleichsstück geschrieben hat und setzte mich mit ihm in Verbindung. Aber bitte lest selbst was er zu meinem Fund geschrieben hat.
Auszug des Schreibens folgt:
das ist ja ganz toll ! Haben Sie erst einmal vielen Dank für Ihren gestrigen Anruf, die schriftliche Info und das Bild ! Danke auch für die Ausdauer, mit der Sie mich aufgestöbert haben.
Zu diesem Fund, und erst recht zu der "Identifizierung" als vermutlich ältermetallzeitliche Gußform, die Ihnen über meinen Beitrag im Arch. Jahr in Bayern 1993, 75 ff. selbst geglückt ist, kann man nur gratulieren. Ehrlich gesagt, wenn ich das "eigene" Stück aus Inningen nicht kennen würde, wäre ich bei einem solchen Fund auch zuerst ratlos...
Das Material sieht mir, soweit anhand der Fotografie zu beurteilen, sehr sehr ähnlich aus wie das der Steinplatte aus Augsburg-Inningen. Anscheinend ist das doch ein speziell ausgesuchter feiner Sandstein, nicht irgendein "Flußkiesel", wie ich leichtsinnigerweise seinerzeit geschrieben habe...
Der vollständig erhaltene "Streifen" gleicht aufs Haar dem mittleren der Gußformhälfte von Inningen. Die anderen beiden (quer abgebrochenen) Aussparungen bringen mir in Erinnerung, daß wir uns beim Untersuchen des rechten, längs abgebrochenen "Streifen" unseres Stückes nur sehr schwer festlegen konnten, ob die Kerben tatsächlich kreisförmig und schräg geführt sind. Unser Objekt ist sehr schlecht erhalten, das Relief ganz flau und extrem flach, und auf einer Fotografie sieht man das alles überhaupt nicht. Als unsere Grafikerin Frau ...... dann die Zeichnung angefertigt hat, haben wir uns aber doch in diese Richtung "entschieden". Ihr Fund ist jetzt eine interessante Bestätigung, daß das korrekt war.
Klar scheint mir damit jetzt auch, daß meine damalige Vermutung, die gitterartigen Kerben seien eventuell nur der erste Schritt beim Ausarbeiten der ausgesparten Form"streifen" gewesen und das Stück womöglich vor Fertigstellung verworfen worden, nicht zutrifft. Damit stellt sich aber wieder die Frage, was damit eigentlich gegossen worden ist. Denn exakte Ausformungen in Buntmetall, die zu diesen Formen passen würden, habe ich bisher keine gefunden. Vielleicht muß man aber nur gründlicher suchen.
Ich würde auf die Sache gerne bei Gelegenheit zurückkommen. Verbleibt der Fund denn bei Ihnen oder geht er ins ........ Museum? Haben Sie den Kollegen vom BLfD schon eine Meldung für die Fundchronik geschickt (Sie erwähnten Ihren Kontakt mit Herrn........), oder kann ich Ihnen da behilflich sein ?Grüße
Harkonen
:super:
Der Nachweis der Herstellung von Objekten auf einer Fundstelle (als Form, Model, Halbfabrikat) sind mir auch mehr wert als das Objekt selbst.
Glückwunsch dazu!
Grüße,
Jan
Zitat von: LITHOS in 13. Oktober 2010, 21:12:03
:super:
Der Nachweis der Herstellung von Objekten auf einer Fundstelle (als Form, Model, Halbfabrikat) sind mir auch mehr wert als das Objekt selbst.
Glückwunsch dazu!
Grüße,
Jan
Hallo Jan,
danke,
interessant wäre jetzt natürlich noch herauszufinden was damit gegossen wurde und der Verwendungszweck des Produkts.
Gruß
Harkonen
Mann, das ist ein Rätsel!
Das gewaffelte Teil müsste einen dünnen Widerpart am Abbruchende haben (Gusskanal) und könnte dann tordiert zu einem "Band" , "Reif" gebogen werden....vollkommen rätselhaft sind mir auch die beiden anderen Teile. Die dünnen , kreuzförmig- abzweigenden Aus(End)läufer dürften sich wohl nicht mit (selbst flüssigstem) Metall befüllt haben. Aber dies Alles von einem Gusslaien.
Zitat von: Silex in 13. Oktober 2010, 21:55:07
Mann, das ist ein Rätsel!
Das gewaffelte Teil müsste einen dünnen Widerpart am Abbruchende haben (Gusskanal) und könnte dann tordiert zu einem "Band" , "Reif" gebogen werden....vollkommen rätselhaft sind mir auch die beiden anderen Teile. Die dünnen , kreuzförmig- abzweigenden Aus(End)läufer dürften sich wohl nicht mit (selbst flüssigstem) Metall befüllt haben. Aber dies Alles von einem Gusslaien.
Hallo Edi,
ich bin auch ständig am Rätseln und suchen. Ich dachte mir, ich stelle ich das Fundstück hier ein, dass evtl. ein Metallsucher ein passendes Stück in seinem Fundus. Vielleicht ein Ohrring, oder ein anderes Stück nur zur Weiterverarbeitung?
Gruß
Peter
Ist das obere Ende auch ein "neuer" Bruch? Es wirkt nicht so.
Vielleicht diente dann der Dorn (des linken "Stückes) als Schäftung und das obere Ende als meißelähnliches Schabgerät. Umgekehrt wäre die Waffelriffelung als Antirutschhandhabe denkbar um eine ahlenartige Verwendung zu unterstützen.
Guss - denk ich schon auch- das Material und die aufwendige Art der Einarbeitung lassen da wohl keine Zweifel ....aber - bis auf die Kreisaugenverzierung- es scheint dem anvisierten Formenkanon fremdartig.
Ein "unglaublicher" Fund, Peter!
HdE
Edi
Das ist grandios Peter,
meinen allerherzlichsten Glückwunsch dazu.
Eine schöne Belohnung für ein langjähriges Schaffen, dazu von einem involvierten Archäologen bestätigt,
da bleibt doch kaum noch ein Wunsch offen.
@Silex,
vielleicht bedarf es bei einer entsprechenden Guss-Arbeitsweise keinen Widerpart.
Das Teil könnte doch gaaaaaanz vorsichtig vollgegossen werden und gut is.
Groot ut NL
Jürgen
Zitat von: Silex in 13. Oktober 2010, 22:18:40
Ist das obere Ende auch ein "neuer" Bruch? Es wirkt nicht so.
Vielleicht diente dann der Dorn (des linken "Stückes) als Schäftung und das obere Ende als meißelähnliches Schabgerät. Umgekehrt wäre die Waffelriffelung als Antirutschhandhabe denkbar um eine ahlenartige Verwendung zu unterstützen.
Guss - denk ich schon auch- das Material und die aufwendige Art der Einarbeitung lassen da wohl keine Zweifel ....aber - bis auf die Kreisaugenverzierung- es scheint dem anvisierten Formenkanon fremdartig.
Ein "unglaublicher" Fund, Peter!
HdE
Edi
Hallo Edi,
habe mich damit schon eingehend beschäftigt, der "Dorn" hat eine rein gussfunktionelle Aufgabe zu erfüllen. Er dient dazu, dass die Luft entweichen kann, sozusagen Ausgleichsraum schafft, sonst gibts im Gussstück Luftblasen. Ja die hatten damals handwerklich schon etwas drauf.
Gruß
Peter
@Jürgen
Hallo,
doch doch, ein Gegenstück gab es mit Sicherheit nur das besitze ich leider nicht :zwinker:
Freiguss war damals nicht.
Gruß
Peter
Zitat von: Harkonen in 13. Oktober 2010, 22:28:47
@Jürgen
Hallo,
doch doch, ein Gegenstück gab es mit Sicherheit nur das besitze ich leider nicht :zwinker:
Freiguss war damals nicht.
Gruß
Peter
Meine "Metallzeit" ist lange her, nennt man das Freiguss, was ich da meinte?
Und diese Art (Freiguss) kam demnach
nach dem "Formgießen"? :nixweiss:
Jürgen
Zitat von: Silex in 13. Oktober 2010, 22:18:40
Ist das obere Ende auch ein "neuer" Bruch? Es wirkt nicht so.
Vielleicht diente dann der Dorn (des linken "Stückes) als Schäftung und das obere Ende als meißelähnliches Schabgerät. Umgekehrt wäre die Waffelriffelung als Antirutschhandhabe denkbar um eine ahlenartige Verwendung zu unterstützen.
Guss - denk ich schon auch- das Material und die aufwendige Art der Einarbeitung lassen da wohl keine Zweifel ....aber - bis auf die Kreisaugenverzierung- es scheint dem anvisierten Formenkanon fremdartig.
Ein "unglaublicher" Fund, Peter!
HdE
Edi
oben im waagerechten Teil ist kein Bruch, dort ist der Einfülltrichter oder Kanal, der einzige Bruch ist rechts aussen.
Gruß
Peter
Zitat von: StoneMan in 13. Oktober 2010, 22:35:19
Meine "Metallzeit" ist lange her, nennt man das Freiguss, was ich da meinte?
Und diese Art (Freiguss) kam demnach nach dem "Formgießen"? :nixweiss:
Jürgen
ich kenne vorgeschichtliche Gussformen aus Bayern eigentlich nur Paarweise. Also 2 Platten mit den Negativen, den Einfülltrichter und den Luftkanal.
Kennst Du noch eine andere Variante? Ich kenne eigentlich nur "Formgiessen.
Gruß
Peter
Zitat von: Harkonen in 13. Oktober 2010, 22:38:39
...
Kennst Du noch eine andere Variante? Ich kenne eigentlich nur "Formgiessen.
Nein, ich kenne das nicht - wenn ich sage, dass ich keine Ahnung habe, so stimmt das.
Ich habe da kein Problem sowas zuzugeben :zwinker:
Insbesondere kann ich keine frühgeschichlichen Alternativ-Beispiele nennen.
Allein als Praktiker für (fast) alle Fälle, kann ich mir ein "Freigießen" für solche filigranen,
flachen Teile vorstellen.
:winke:
Jürgen
Zitat von: Harkonen in 13. Oktober 2010, 22:26:39
...
habe mich damit schon eingehend beschäftigt, der "Dorn" hat eine rein gussfunktionelle Aufgabe zu erfüllen. Er dient dazu, dass die Luft entweichen kann, sozusagen Ausgleichsraum schafft, sonst gibts im Gussstück Luftblasen. Ja die hatten damals handwerklich schon etwas drauf.
Ja so wie ich - nein noch mehr :-D
Wenn Du denselben "Dorn" meinst, wie ich (Koordinaten auf Deinem Maßstab 4/4 cm), dann kann das doch kein
Loch sein, aus dem Luft entweichen kann sein, dann müsste der "Dorn" als Kanal bis zur Kante weiter gehen.
Oder sehe ich das falsch?
Groot
Jürgen
Edit sacht OK OK,
wenn es denn ein Gegenstück gäbe, könnte das entsprechend kürzer sein, damit der "Dorn-Kanal" im Freien endet...
Gerade ergoogelt: Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Gie%C3%9Fen_(Verfahren)
Geschichtliche Entwicklung [Bearbeiten]
Im Gegensatz zu Umformverfahren wie dem Schmieden, werden bei allen Gussverfahren Gussformen benötigt. Bereits Prähistorische Kulturen entwickelten vier Haupttypen von Gussformen
1. Steinformen aus einem Stück für einseitig flache Gussstücke;
:winke:
Darüber müsste noch mehr zu finden sein - aber heute nicht mehr - N8
Dein Teil ist auf jeden Fall ein Prachtstück :prost:
Jürgen
Hallo,
wie wär's mit: Gussform für Segelohrringe.
Viele Grüße :winke:
Sprotte
Zitat von: Sprotte in 14. Oktober 2010, 12:53:27
Hallo,
wie wär's mit: Gussform für Segelohrringe.
Viele Grüße :winke:
Sprotte
Da kommt jede Menge beim Googeln, hast Du da was bestimmtes gefunden?
:winke: Jürgen
Zitat von: StoneMan in 13. Oktober 2010, 23:23:47
1. Steinformen aus einem Stück für einseitig flache Gussstücke; :winke:
Jürgen
Hallo Jürgen,
eine einseitige Gussform kommt in diesem Fall aus folgenden Gründen wohl eher nicht in Frage:
1. weil am oberen Rand der verbreiterte Einfülltrichter bzw. die breitere Einfüllöffnung erkennbar ist, die Form also flach und nach einer Seite offen ist.
Das würde doch logischer Weise bedeuten, dass die Form das Gussmaterial nicht halten könnte.
2. weil in der aus dem Sandstein gearbeiteten Form die Verdrängungskanäle oder Ausbreitungskanäle erkennbar sind.
In einem offenen Gussverfahren wären doch m.E. die Pkt. 1. und 2. überflüssig. Die Form müsste umlaufend waagerecht einen Rand bilden.
Gruß
Harkonen
Zitat von: Harkonen in 16. Oktober 2010, 15:07:41
...
In einem offenen Gussverfahren wären doch m.E. die Pkt. 1. und 2. überflüssig. Die Form müsste umlaufend waagerecht einen Rand bilden.
Ja, damit hast du recht. Ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass der Stein oben komplett ist.
Wenn es also so ist wie Du sagst, dass oben ein Trichter ist, dann wäre gegen eine doppelseitige Gussform für die Herstellung
beiderseits ausgeformter Gussstücke nichts einzuwenden.
Das sähe dann etwa so aus - beim "Deckel muss dann das unterer Ende am "Austrittskanal" unbedingt kürzer sein.
:winke:
Hallo Jürgen,
danke für deine Bemühungen und intensiven Überlegungen.
Deine Fotomontage trifft fast zu!
Aber, da diese Gussform eine Multigussform darstellt ergäbe sich bei deinem Chema das Problemchen mit den restl. Verdrängungskanälen der beiden beschädigten Teile die fast im rechten Winkel zum besprochenen Objekt hinzeigen.
Deshalb denke ich schon, dass die Form ein formgleiches Gegenstück hatte. Der Verdrängungsdorn wäre m.E. auch vollgeschlossen ausreichend.
Gruß
Peter
Ich habe es ja bewusst nur für ein Teilstück gemacht...
Denn mit "Multigussform" kommen wir zum nächsten Knackpunkt - ich stelle mir jetzt vor, dass ich das anfertigen soll... :schwitz:
Da könnte ich mir ein "Multigussform-Unterteil" und weitere einzelne Deckel auch vorstellen... :-D :-D :-D ist mein ernst.
Denn die Teile da auf Deiner Gießform gehören doch nicht zwingend zusammen (?).
Groot
Jürgen
Zitat von: StoneMan in 16. Oktober 2010, 17:43:36
Da könnte ich mir ein "Multigussform-Unterteil" und weitere einzelne Deckel auch vorstellen... :-D :-D :-D ist mein ernst.
Denn die Teile da auf Deiner Gießform gehören doch nicht zwingend zusammen (?).
Groot
Jürgen
Hallo Jürgen,
ich denke wir brauchen überhaupt nicht so komplex überlegen. Stell Dir vor, die Gussform bestünde in der Tat nur aus 2 Teilen. Dann könnte der Bronzegiesser wahlweise das eine oder das andere je nach Bedarf aus dem Sandstein geformte Stück giessen.
Gruß
Peter
Hallo Jürgen,
leider habe ich im Netz zu den Segelohrrigen kein passendes Bild gefunden. Aber diese sind mir von Abbildungen von Bronzeobjekten der Jungbronze- (Norden) bzw. Hallstallzeit (Süden) bekannt. Sie bestehen aus einem verzierten Blechstreifen der in einem Dorn endet. Außer der ohrringtypischen Krümmung von Blechstreifen und Dorn ist der Blechstreifen noch in sich - ähnlich einem Segel - gekrümmt. Auf den Dorn wurden zumeist (Glas-)Perlen o.ä. aufgesteckt. Das heißt, nach dem Guss mussten die Stücke noch "in Form" gebracht werden.
Viele Grüße :winke:
Sprotte
Hallo,
zeitlich ähnliche anzusetzende Gussformen des Jungbronzezeit hier im Norden sind z.T. ähnlich konzipiert, z.B. Gussformen für Knopfsicheln (bei denen die Rückseite flach ist). Nur in einem Teil der Gussform ist das zu gießende Objekt ausgearbeitet (lediglich dieses Teil wird gefunden). Der zweiten Teil der Gussform ist ein flacher Stein (wird meist nicht gefunden, weil es zu unauffällig ist, ist aber gießtechnisch notwendig). Die Funktionsfähigkeit dieser Konzeption einer zweiteiligen Gussform konnte ich auf einer experimentarchäologischen Vorführung zum Bronzeguss in der Bronzezeit (Detlef Jantzen) während der diesjährigen Weiterbildungsveranstaltung für Bodendenkmalpleger in Mecklenburg und Vorpommern live verfolgen.
Viele Grüße :winke:
Sprotte
Literatur: Detlef Jantzen, Quellen zur Metallverarbeitung im Nordischen Kreis der Bronzezeit
Zitat von: Sprotte in 20. Oktober 2010, 16:13:52
Hallo,
zeitlich ähnliche anzusetzende Gussformen des Jungbronzezeit hier im Norden sind z.T. ähnlich konzipiert, z.B. Gussformen für Knopfsicheln (bei denen die Rückseite flach ist). Nur in einem Teil der Gussform ist das zu gießende Objekt ausgearbeitet (lediglich dieses Teil wird gefunden). Der zweiten Teil der Gussform ist ein flacher Stein (wird meist nicht gefunden, weil es zu unauffällig ist, ist aber gießtechnisch notwendig). Die Funktionsfähigkeit dieser Konzeption einer zweiteiligen Gussform konnte ich auf einer experimentarchäologischen Vorführung zum Bronzeguss in der Bronzezeit (Detlef Jantzen) während der diesjährigen Weiterbildungsveranstaltung für Bodendenkmalpleger in Mecklenburg und Vorpommern live verfolgen.
Viele Grüße :winke:
Sprotte
Literatur: Detlef Jantzen, Quellen zur Metallverarbeitung im Nordischen Kreis der Bronzezeit
Hallo Sprotte,
vielen Dank für die Info. Werde sogleich dahingehend recherchieren. Das LFD konnte bis dato kein Bronzeobjekt zuordnen.
Gruß
Harkonen
Zitat von: Sprotte in 20. Oktober 2010, 16:13:52
.................... Die Funktionsfähigkeit dieser Konzeption einer zweiteiligen Gussform konnte ich auf einer experimentarchäologischen Vorführung zum Bronzeguss in der Bronzezeit (Detlef Jantzen) während der diesjährigen Weiterbildungsveranstaltung für Bodendenkmalpleger in Mecklenburg und Vorpommern live verfolgen.
Viele Grüße :winke:
Sprotte
Literatur: Detlef Jantzen, Quellen zur Metallverarbeitung im Nordischen Kreis der Bronzezeit
Wie....Du auch :engel: Dann sind wir uns ja schon begegnet :prost:
Zitat von: insurgent in 01. November 2010, 19:45:04
Dann sind wir uns ja schon begegnet
Und falls nicht, werden wir das demnächst (am 6.11. denke ich).
Viele Grüße :winke:
Sprotte
Hallo,
bezüglich des Eingangs gezeigten Fundstückes und den Empfehlungen des Dr. W. ehemals Denkmalamt Augsburg, jetzt Gastprofessur in Frankreich folgend setzte ich mich mit dem BlfD in Verbindung.
Ich übersendete Fotos und die Stellungnahme des Dr. W.... mitsamt dem Bericht eines bisher einzigen aber schlecht erhaltenen Vergleichsfundes, Zitat aus dem Archäologischen Jahrbuch Bayern von 1993 und bat des BlfD um Kontaktaufnahme und einen Termin.
Zusätzlich teilte ich dem Denkmalamt sämtl. meiner Kontaktdaten mit: Telefon Email, Adresse, sowohl Privat als auch im Büro. Dies erfolgte telefonisch als auch schriftlich.
Dieser Vorgang wurde von mir 2-malig wiederholt und irgendwann ist halt einfach Schluss mit Lustig.
Bis heute, keine Terminmitteilung, nichts es meldete sich niemand!
Bis mitte der 90-er Jahre funktionierte der Kontakt und die Fundvorlage hervorragend, danach nichts mehr.
Der einzige, bestens funktionierende Kontakt besteht zu einem mittlerweile pensionierten ehemaligen Landeskonservator.
Das finde ich sehr bedauernswert.
Deswegen habe ich mich auch dazu entschieden meine Funde keinesfalls einem staatlichen Museen oder Sammlung zu überlassen, damit diese dann in einem Archiv oder Rumpelkammer im Kellereck ihr dasein fristet.
Ich habe daraus gelernt und Konsequenzen gezogen.
Meine Sammlung geht dezentralisiert an die zuständigen Heimatmuseen der Gemeinden und wird dort in bestehenden Ausstellungen aufgenommen und eingegliedert.
Wie ich meine ist das durchaus eine Alternative.
Zudem meine ich macht diese Fundverteilung auf kleinere Museen diese dann auch für Schulklassen und Besucher durchaus attraktiver.
Grüße
Peter
Tach,
eventuell könnte es sich um Zierbleche von Gefäßen handeln siehe dazu Tafel XXIII. Seite 205 rechts unten:
HIER ! (http://books.google.de/books?id=nzIXAAAAYAAJ&printsec=frontcover&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false)
Hallo Peter,
in der Tat eine rätselhafte und interessante Gußform.
Das Wesen einer mehrteiligen Gußform besteht in der Ermöglichung, den Gießling entnehmen zu können. Es ist nicht zwingend anzunehmen, daß Dein Exemplar ein spiegelsymetrisches Gegenstück besessen haben muß. Es könnte auch anders gestaltet sein. Beispiel: halber Zylinder ( nur Denkmodell)!
Gruß
Augustin
Zitat von: Merowech in 20. Juni 2011, 10:19:46
Tach,
eventuell könnte es sich um Zierbleche von Gefäßen handeln siehe dazu Tafel XXIII. Seite 205 rechts unten:
HIER ! (http://books.google.de/books?id=nzIXAAAAYAAJ&printsec=frontcover&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false)
Hallo,
vielen Dank für die wunderbare Seite :super:
Das könnte natürlich durchaus sein, reine Zierblechstreifen für die Bügelaufnahme wäre natürlich eine Möglichkeit. In diese Richtung habe ich bislang noch nicht recherchiert!
Vielen herzlichen Dank
Grüße
Peter
Zitat von: teabone in 20. Juni 2011, 10:26:07
Hallo Peter,
in der Tat eine rätselhafte und interessante Gußform.
Das Wesen einer mehrteiligen Gußform besteht in der Ermöglichung, den Gießling entnehmen zu können. Es ist nicht zwingend anzunehmen, daß Dein Exemplar ein spiegelsymetrisches Gegenstück besessen haben muß. Es könnte auch anders gestaltet sein. Beispiel: halber Zylinder ( nur Denkmodell)!
Gruß
Augustin
Hallo Augustin,
richtig, :super:
dahingehend habe ich mittlerweile auch gesucht und habe festgestellt, dass es Gussformen gibt deren Gegenstück lediglich eine flache unbearbeitete Platte ist, also es sich um eine funktional rein abdeckende Platte handelt. Die Rückseite des zu giessenden Objektes wäre somit nur eben glatt.
Dank für deinen Hinweis.
Grüße
Peter
Zitat von: Harkonen in 20. Juni 2011, 10:32:52
Hallo Augustin,
richtig, :super:
dahingehend habe ich mittlerweile auch gesucht und habe festgestellt, dass es Gussformen gibt deren Gegenstück lediglich eine flache unbearbeitete Platte ist, also es sich um eine funktional rein abdeckende Platte handelt. Die Rückseite des zu giessenden Objektes wäre somit nur eben glatt.
Dank für deinen Hinweis.
Grüße
Peter
Moin,
...oder auch gar nicht notwendig, wie ich es bereits hier beschrieben habe > Klick< (http://www.sucherforum.de/index.php/topic,45785.msg279161.html#msg279161)
Für das Beispiel von Merowech (danke für das PDF :super:) ist es nicht nötig eine Gegenplatte zu haben.
Vorsichtig eingegossen, ist die rückseitige Oberfläche glatt, was in diesem Falle ja gewünscht ist.
Gruß
Jürgen
PS @Peter, ähnliche Erfahrungen mit Archäologen habe ich leider auch :besorgt:
Zitat von: StoneMan in 20. Juni 2011, 11:30:38
Moin,
...oder auch gar nicht notwendig, wie ich es bereits hier beschrieben habe > Klick< (http://www.sucherforum.de/index.php/topic,45785.msg279161.html#msg279161)
Für das Beispiel von Merowech (danke für das PDF :super:) ist es nicht nötig eine Gegenplatte zu haben.
Vorsichtig eingegossen, ist die rückseitige Oberfläche glatt, was in diesem Falle ja gewünscht ist.
Gruß
Jürgen
PS @Peter, ähnliche Erfahrungen mit Archäologen habe ich leider auch :besorgt:
Hallo Jürgen,
danke!
Aber und darüber diskutierten wir glaube ich schon einmal, dagegen spräche der Einfülltrichter (Kanal) am Rand!
Beim offenen Gussverfahren würde die flüssige Bronze aus der Form laufen!
Grüße
Peter
es wäre so einfach aufzuklären wenn Peter das zugehörige Bronzeteil finden könnte! :glotz: :winke:
Gruß
Augustin
Zitat von: teabone in 20. Juni 2011, 11:53:37
es wäre so einfach aufzuklären wenn Peter das zugehörige Bronzeteil finden könnte! :glotz: :winke:
Gruß
Augustin
Hallo Augustin,
na das wäre ja der absolute Hammer, das wäre ein Traum.
Gruß
Peter
Moin Peter,
Würdest Du mir noch zwei Ansichten foto :glotz: fieren?
Die Pink-Pfeile a + b :-D
Danke
Jürgen
Zitat von: StoneMan in 20. Juni 2011, 14:45:49
Moin Peter,
Würdest Du mir noch zwei Ansichten foto :glotz: fieren?
Die Pink-Pfeile a + b :-D
Danke
Jürgen
Hallo Jürgen,
sorry das kann ich momentan nicht.
Ich habe die Gussform meinem Freund Moosauer geliehen, dem Finder des Kranzberger Goldfundes und Initiator und Gründer des Museums an der Autobahn München / Nürnberg. Eröffnung voraussichtlich 2012.
Grüße
Peter
Zitat von: Harkonen in 20. Juni 2011, 15:02:26
Hallo Jürgen,
sorry das kann ich momentan nicht.
Ich habe die Gussform meinem Freund Moosauer geliehen, dem Finder des Kranzberger Goldfundes und Initiator und Gründer des Museums an der Autobahn München / Nürnberg. Eröffnung voraussichtlich 2012.
Grüße
Peter
OK - hier die vergessenen "Pinkpfeile" :glotz:
Wirst den Moosauer ja vor 2012 mal wieder treffen...
Gruß
Jürgen
Zitat von: StoneMan in 20. Juni 2011, 23:29:02
OK - hier die vergessenen "Pinkpfeile" :glotz:
Wirst den Moosauer ja vor 2012 mal wieder treffen...
Gruß
Jürgen
Hallo Jürgen,
sicher werde ich ihn im Laufe der nächsten Monate treffen. Überigens die Platte endet bei "Fragezeichen und beim Buchstaben a" das ist nichts weggebrochen!
Muss jetzt leider wieder aufhören und mein Bein hoch legen!
Schwindelig ists mir auch noch und eine "klare Birne" :-D habe ich auch noch nicht.
Danke für deine Bemühungen.
Grüße
Peter
Zitat von: Harkonen in 22. Juni 2011, 11:08:25
Hallo Jürgen,
sicher werde ich ihn im Laufe der nächsten Monate treffen. Überigens die Platte endet bei "Fragezeichen und beim Buchstaben a" das ist nichts weggebrochen!
Moin Peter,
ich weiß, würdest Du bitte dennoch auch davon eine ansicht machen?
Gute Besserung :prost:
Jürgen
Zitat von: StoneMan in 22. Juni 2011, 13:39:10
Moin Peter,
ich weiß, würdest Du bitte dennoch auch davon eine ansicht machen?
Gute Besserung :prost:
Jürgen
Hallo Jürgen,
danke,
selbstverständlich mache ich diese Aufnahme der Seitenansicht.
Grüße
Peter
Moin in die Runde :-D
Wirklich ein hochinteressanter Fund ! :super:
Was ich hier nicht so recht verstehe, ist dass man sich sowohl in der Überschrift als auch in der Diskussion auf eine bronzezeitliche Bestimmung festlegt?
Warum eigentlich?
Mir scheint die Art der Verzierungen grosse Ähnlichkeit mit Funden der jüngeren germanischen Eisenzeit - Wikingerzeit des Nordens zu haben. (Karolinger-Wikinger).
In vielen der grossen Silberschätzen und auf Handelsplätzen als Hacksilber gibt es grössere und kleinere Fragmente von flachen, dünnen Armreifen aus Silber, die verschiedene Verzierungen haben. Ein paar der Verzierungstypen sind eben Kreuze und "circumpunct" (das Sonnesymbol).
Diese sind mit Sicherheit auch aus fernen Gegende, besonders im Osten in den Norden importiert, warum auch nicht aus dem Süden bei Euch?
Eine nähere Untersuchung des Fundes könnte ja feststellen, ob dadrin Silber gegossen wurde.
Meines Erachtens könnte die Gussform sowohl offen als geschlossen gewesen sein. Wenn meine Bestimmung passt, wäre der Widerpart mit recht grosser Sicherheit flach gewesen.
"Der Gusskanal" unten, könnte diese Funktion gehabt haben, aber es gibt auch sehr dünne Armreife, wo ein "Silberdrat" als abschluss des Armreifs dafür verwendet wurde, eine Öse (bzw. Haken) für eine Schliessung des Armreifs gemacht wurde.
Ich würde also vorschlagen, dass man sich (vorläufig) nicht auf eine bronzezeitliche Datierung festlegt.
:winke:
Zitat von: Der Wikinger in 26. Juni 2011, 13:20:49
Moin in die Runde :-D
Wirklich ein hochinteressanter Fund ! :super:
Was ich hier nicht so recht verstehe, ist dass man sich sowohl in der Überschrift als auch in der Diskussion auf eine bronzezeitliche Bestimmung festlegt?
Warum eigentlich?
Meines Erachtens könnte die Gussform sowohl offen als geschlossen gewesen sein. Wenn meine Bestimmung passt, wäre der Widerpart mit recht grosser Sicherheit flach gewesen.
"Der Gusskanal" unten, könnte diese Funktion gehabt haben, aber es gibt auch sehr dünne Armreife, wo ein "Silberdrat" als abschluss des Armreifs dafür verwendet wurde, eine Öse (bzw. Haken) für eine Schliessung des Armreifs gemacht wurde.
Ich würde also vorschlagen, dass man sich (vorläufig) nicht auf eine bronzezeitliche Datierung festlegt.
:winke:
Hallo,
weil es bisher ein einziges, bei Augsburg gefundenes Vergleichsstück gibt, dass dem von mir gefundenen Stück absolut ähnlich sieht.
Ich habe deswegen das Schreiben des Dr. W..... Augsburg zu meinem Fund in kursiv-Schrift im Eingangsthread siehe link eingefügt:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,45785.msg279140.html#msg279140
dort wird der Stein als Ältermetallzeitlich eingeschätzt, vermutlich aber Hallstatt oder älter.
Grüße
Peter
Das habe ich schon bemerkt.
Ich würde da aber nicht so sicher sein! :kopfkratz:
Zitat von: Der Wikinger in 26. Juni 2011, 13:40:40
Das habe ich schon bemerkt.
Ich würde da aber nicht so sicher sein! :kopfkratz:
schwierig, aber im Fundzusammenhang betrachtet und dann noch ähnliche Beifunde, auch beim ergrabenen Vergleichsfund und dann noch der Dr.W...... übrigens eine Kapazität auf diesem Gebiet?
Für mich gab es da keinen Anhaltspunkt dies zu bezweifeln oder allgemein in Frage zu stellen.
Das Gussverfahren meine ich wäre interessant zu klären.
Da das Stück in Oberbayern gefunden wurde ist das BlfD zuständig, eine Kontaktaufnahme kam leider nicht zustande sonst wäre vermutl. alles schon geklärt. Schade das auf eine Zusammenarbeit keinerlei Wert mehr gelegt wird. Früher war alles anders, ich bin da recht enttäuscht!
Grüße
Peter
Schade, dass es so ist! :nono:
Nach längerem Anschauen und Nachdenken.
Ein weiterer Gedanke zum Fund.
Ich frage mich mittlerweile, ob das überhaupt eine Gussform ist? :kopfkratz:
Normalerweise wäre ja wohl die Verzierung so gemacht, dass z.B. das Kreuz und das Punkt mit dem Ring herum, auf dem fertigen Produkt, "nach Innen" gehen würde???
Hier wäre es so, dass der Punkt und das Kreuz "hervorstehen" würde ! :kopfkratz:
Wenn man eine Negative des Bildes macht, sieht man recht gut wie so ein Schmuck (oder was es sein mag) aussehen würde.
Ich hoffe, man sieht, was ich meine ? :dumdidum:
Ich frage mich, ob der Fund vielleicht ein kleiner Teil eines vielleicht viel grösseren "Kunstwerks" sein könnte? :nixweiss:
(http://img850.imageshack.us/img850/809/stbeform.png)
(http://imageshack.us/photo/my-images/850/stbeform.png/)
Zitat von: Der Wikinger in 26. Juni 2011, 20:12:06
Ich frage mich mittlerweile, ob das überhaupt eine Gussform ist? :kopfkratz:
Normalerweise wäre ja wohl die Verzierung so gemacht, dass z.B. das Kreuz und das Punkt mit dem Ring herum, auf dem fertigen Produkt, "nach Innen" gehen würde???
Hier wäre es so, dass der Punkt und das Kreuz "hervorstehen" würde ! :kopfkratz:
Ich hoffe, man sieht, was ich meine ? :dumdidum:
Ich frage mich, ob der Fund vielleicht ein kleiner Teil eines vielleicht viel grösseren "Kunstwerks" sein könnte? :nixweiss:
Hallo Steen,
ich Danke Dir sehr für deine Bemühungen (Überlegungen) und das Bearbeiten des Fotos! :super:
Deine Ansprache bezüglich der Negativabdrücke kann ich nachvollziehen, dies muss aber am Original noch genauer überprüft werden.
Die Überlegung an ein in Sandstein geritztes Kunstwerk hatte ich bislang noch nicht bedacht. Ich sah das Stück Sandstein und analysierte es aus rein technischer Sichtweise/ Gussform/ Einlasstrichter/ Luftkanal/ war mein erster Gedanke.
Diesen Gedankengang sah ich eigentlich durch den Vergleichsfund und dem folgenden Bericht im Archäologischen Jahrbuch und dem Schriftverkehr mit Dr. W.. als bestätigt an.
Wenn das Objekt deiner Meinung nach evtl. größer gewesen sein könnte, dann aber nur nach rechts in der Verlängerung, denn dies stellt die einzige Bruchstelle des gesamten Stückes dar.
Einen weiteren Vorschlag könnte ich aber noch anbieten, falls es Interessiert?
Das wäre, dass ich den Fundbericht und die wissenschaftliche Bearbeitung des Vergleichsfundes abschreibe und hier einstelle.
Dann hätten wir als Diskussionsbasis den Text des BlfD. Wobei bei diesem Fund die Ansprache natürlich etwas neutraler ausfallen musste, da der Erhaltungszustand deutlich schlechter als bei meinem Fundstück war und einige Details deswegen auf Vermutungen basierten.
Grüße und Dank
Peter :winke:
Das wäre sehr interessant, Peter ! :super:
Nur ein ketzerischer, laienhafter Gedanke von mir: warum nicht einfach wirklich mal einen Wachs- oder Kautschuk-Abdruck machen?
Man könnte sich dann besser vorstellen, was dabei herauskommt?
Zitat von: andreasluecke in 27. Juni 2011, 06:49:41
Nur ein ketzerischer, laienhafter Gedanke von mir: warum nicht einfach wirklich mal einen Wachs- oder Kautschuk-Abdruck machen?
Man könnte sich dann besser vorstellen, was dabei herauskommt?
Hallo Andreas,
der Vorschlag ist ja prinzipiell nicht schlecht aber derzeit aus folgendem Grund nicht möglich:
siehe Link
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,45785.msg309323.html#msg309323
danke und Grüße
Peter
Sorry, das hatte ich überlesen, Peter. :winke:
Hallo,
wie versprochen habe ich jetzt schnell den Text bezüglich einer sehr ähnlichen, nahezu identischen bei Augsburg gefundenen Gussform abgetippt, Scaner liegt im Büro :-D
hier der Text:
Zitat aus dem Archäologischen Jahrbuch 1993/S. 76 u. 77 Dr. S.Wirth
Schon1989/90 konnte man hier bei der Freilegung von Teilen einer eingehegten hallstattzeitlichen Hofanlage vielfältige Hinweise auf Metallverarbeitung beobachten. Auch diesmal fanden sich Reste von von Gußtiegeln und Halbfabrikate kleiner Bronzegegenstände. Den bedeutendsten Fund stellt aber sicherlich das Bruchstück einer steinernen Gußform dar . Es handelt sich um eine 12-14mm starke Steinplatte, die wohl aus einem gewöhnlichen Flußkiesel zurechtgemacht wurde. Auf einer Seite ist sie völlig plangeschliffen und trägt 1 bis 2mm tiefe Einkerbungen. Für den Gußvorgang benötigte man eine entsprechende zweite Platte, über deren Aussehen allerdings nur Mutmaßungen möglich sind. Wie man von vergleichbaren Stücken weiß, konnten die beiden Schalen beispielsweise mit Hilfe kleiner Stifte zusammengefügt werden, auf die sich aber bei unserem Fragment kein Hinweis findet. Durch die trichterartig verbreiterte Öffnung zur Oberkante, von denen auf dem Inninger Fundstück noch zwei zu sehen sind, wurde das flüssige Metall portionsweise in die eingekerbten Vertiefungen eingegossen. Ähnlich wie bei einem vollständig erhaltenen Vergleichsstück von Landshut-Hascherkeller kamen beim Gießen auf diese Weise längliche streifenförmige Objekte mit Drahtfortsatz zustande. Diese Blechartigen >>Barren>> konnten zu Ringen zusammen gebogen werden. Allerdings ist nicht klar, ob die Inninger Gußform überhaupt fertig gestellt war, als sie zu Bruch ging. Vielleicht geben die gitterartigen Muster auf dem zweiten und ähnlich auf dem unvollständig erhaltenen dritten Streifen nur den ersten Arbeitsschritt für eine kräftiger eingekerbte Vertiefung im Stein an. Auf Bronzeringen läßt sich ein derartes Muster jedenfalls nicht belegen. Auch müsste sich bei dem ersten Streifen die Vertiefung auf die verloren gegangene zweite Schalenform beschränkt haben, da hier die Oberfläche völlig glatt belassen ist. Nur der Vergleich mit weiteren verwandten Objekten wird in dieser Frage weiterhelfen. Bedauerlicherweise läßt sich die Gußform nicht zweifelsfrei einem datierten Befund zuordnen. Sie trägt Brandspuren und wurde wenig oberhalb eines allem Anschein nach urnenfelderzeitlichen Grubenkomplexes, knapp unterhalb dem Pflughorizont, geborgen, der selbst durch jüngere Eingriffe mehrfach gestört war. Sog. Bandförmige Ohrringe die in hallstattzeitlichen Frauengräbern am Kopf der Bestatteten liegen, könnte man sich am ehesten als Erzeugnisse unserer Gussform vorstellen. Für weitere Aussagen sollte aber die endgültige Aufarbeitung des des begleitenden Fundmaterials abgewartet werden.
Zitat Ende.
seht Euch den blau markierten Textteil an!
Das interessiert heute das BlfD nicht mehr´!
Grüße
Peter
Danke, Peter :super:
Wenn ich das richtig lese, liegt doch einen erheblichen Zweifel der Datierung in der Beschreibung vor ?
Ein Foto wäre natürlich gut. :winke:
Zitat von: andreasluecke in 27. Juni 2011, 06:49:41
Nur ein ketzerischer, laienhafter Gedanke von mir: warum nicht einfach wirklich mal einen Wachs- oder Kautschuk-Abdruck machen?
Man könnte sich dann besser vorstellen, was dabei herauskommt?
Ein wichtiger Grund sowas laienhaft NICHT zu machen wäre, dass man wichtige Information am Fundstück zerstören könnte ! :belehr:
Der Fund müsste, meiner Meinung nach, von Experten mikroskopiert werden um vielleicht Metallreste auffindig zu machen.
:winke:
Zitat von: Der Wikinger in 27. Juni 2011, 11:29:01
Danke, Peter :super:
Wenn ich das richtig lese, liegt doch einen erheblichen Zweifel der Datierung in der Beschreibung vor ?
Ein Foto wäre natürlich gut. :winke:
Ein wichtiger Grund sowas laienhaft NICHT zu machen wäre, dass man wichtige Information am Fundstück zerstören könnte ! :belehr:
Der Fund müsste, meiner Meinung nach, von Experten mikroskopiert werden um vielleicht Metallreste auffindig zu machen.
:winke:
Hallo Steen,
das ist ja gerade das schöne an meinem Vergleichsstück, dass aufgrund dessen die Zweifel an der Datierung beider Stücke wohl ziemlich ausgeräummt werden konnten. Dieselben Begleitfunde wie in Inningen bei gleicher Ausführung der Gussform.
Es liegt wirklich nur daran diesen Fund wie Dr. W. vorschlug Publik zu machen und wissenschaftlich zu bearbeiten, nur am Interesse und Engagement der Behörden mangelt es mir unverständlicherweise.
Grüße
Peter
Zitat von: Harkonen in 27. Juni 2011, 09:39:37
....Wie man von vergleichbaren Stücken weiß, konnten die beiden Schalen beispielsweise mit Hilfe kleiner Stifte zusammengefügt werden, auf die sich aber bei unserem Fragment kein Hinweis findet. ...
Moin,
das ist auch ein Grund, warum ich eingangs schon einmal die These einer einteiligen Gussform aufgestellt hatte:
Zitat von: StoneMan in 13. Oktober 2010, 22:25:23
...vielleicht bedarf es bei einer entsprechenden Guss-Arbeitsweise keinen Widerpart.
Das Teil könnte doch gaaaaaanz vorsichtig vollgegossen werden und gut is.
...
Schließlich steht es doch fest, dass der vorgestellte Fundbeleg ein Fragment ist und da wo der
vermeintliche "Trichter" zum Eingießen ist, wissen wir nicht wie der Stein weiter aussah. (http://www.sucherforum.de/index.php/topic,45785.msg309419.html#msg309419)
Auch wenn ich die Gedanken von Steen ("Kunstwerk") recht interessant finde (und auch nicht abwegig), denke
ich nach wie vor, dass es eine Gussfum ist - eine einteilige.
Gruß
Jürgen
Zitat von: Harkonen in 27. Juni 2011, 12:00:40
... nur am Interesse und Engagement der Behörden mangelt es mir unverständlicherweise.
Ja, das ist wirklich vollkommen unverständlich bei einem solchen Fund ??? :kopfkratz: :nono:
Zitat von: StoneMan in 27. Juni 2011, 12:34:36
... denke ich nach wie vor, dass es eine Gussfum ist - eine einteilige.
Wenn Gussform, würde ich auch für ein einteiliges Stück plädieren ! :super:
Hallo Mitleser,
ich habe diesen Thread seit dem er existiert mit großem Interesse gelesen und empfinde diese "Gußform" als wirklich außerordentlichen Fund.
Aaaaber,
wenn ich mir vorstelle einen glühenden Tiegel mit flüssigem Metall so zu benutzen das ich das Metall auch in die Form bekomme fällt es mir einfach schwer von einer einseitigen Form auszugehen. Rein vom handling her kann ich es mir nicht vorstellen. Das Metall würde am, für mich Einfüllstutzen, herauslaufen. Die Form ansich ist ja sehr flach, sodaß aus meiner Sicht viel Metall danebenlaufen würde weil die Dosierung der kleinen Menge aus dem Tiegel sehr schwer sein dürfte. So denke ich rein aus rationalen Gründen das es einen Abdeckstein gegeben haben sollte.
Gruß
Michael
Zitat von: mc.leahcim in 27. Juni 2011, 13:57:17
Hallo Mitleser,
ich habe diesen Thread seit dem er existiert mit großem Interesse gelesen und empfinde diese "Gußform" als wirklich außerordentlichen Fund.
Aaaaber,
wenn ich mir vorstelle einen glühenden Tiegel mit flüssigem Metall so zu benutzen das ich das Metall auch in die Form bekomme fällt es mir einfach schwer von einer einseitigen Form auszugehen. Rein vom handling her kann ich es mir nicht vorstellen. Das Metall würde am, für mich Einfüllstutzen, herauslaufen. Die Form ansich ist ja sehr flach, sodaß aus meiner Sicht viel Metall danebenlaufen würde weil die Dosierung der kleinen Menge aus dem Tiegel sehr schwer sein dürfte. So denke ich rein aus rationalen Gründen das es einen Abdeckstein gegeben haben sollte.
Gruß
Michael
Hallo Michael,
so sehe ich es rein technisch gesehen exakt auch.
Danke
Grüße
Peter
[/quote]
Zitat von: mc.leahcim in 27. Juni 2011, 13:57:17
Hallo Mitleser,
ich habe diesen Thread seit dem er existiert mit großem Interesse gelesen und empfinde diese "Gußform" als wirklich außerordentlichen Fund.
Aaaaber,
wenn ich mir vorstelle einen glühenden Tiegel mit flüssigem Metall so zu benutzen das ich das Metall auch in die Form bekomme fällt es mir einfach schwer von einer einseitigen Form auszugehen. Rein vom handling her kann ich es mir nicht vorstellen. Das Metall würde am, für mich Einfüllstutzen, herauslaufen. Die Form ansich ist ja sehr flach, sodaß aus meiner Sicht viel Metall danebenlaufen würde weil die Dosierung der kleinen Menge aus dem Tiegel sehr schwer sein dürfte. So denke ich rein aus rationalen Gründen das es einen Abdeckstein gegeben haben sollte.
Gruß
Michael
Moin Michael,
ich kann es mir recht gut vorstellen, dass es doch geht - denn wir wissen nicht, wie dieser "Einfüllstutzen" dort aussah,
wo ein Teil dessen (und eben des Steines) fehlt - wie ich meine.
Und das hatte ich
nach meiner These gefunden:
ZitatGeschichtliche Entwicklung
Im Gegensatz zu Umformverfahren wie dem Schmieden, werden bei allen Gussverfahren Gussformen benötigt.
Bereits Prähistorische Kulturen entwickelten vier Haupttypen von Gussformen
1. Steinformen aus einem Stück für einseitig flache Gussstücke;
2. abnehmbare, wieder verwendbare, doppelseitige Gussformen für die Herstellung beiderseits ausgeformter Gussstücke;
...
Quelle: Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Gie%C3%9Fen_(Verfahren))
Gruß
Jürgen
PS es wäre schön, wenn sich einer der hier praktizierenden "Experimentellen" so eines Versuches des Gießens annehmen würde :super:
Zitat von: StoneMan in 27. Juni 2011, 15:25:53
Moin Michael,
ich kann es mir recht gut vorstellen, dass es doch geht - denn wir wissen nicht, wie dieser "Einfüllstutzen" dort aussah,
wo ein Teil dessen (und eben des Steines) fehlt - wie ich meine.
Und das hatte ich nach meiner These gefunden:Quelle: Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Gie%C3%9Fen_(Verfahren))
Gruß
Jürgen
Hallo Jürgen,
der Einfülltrichter, also die trichterförmige Ausarbeitung im Bereich links vom rosa Pfeil bei Buchstabe klein "a" ist komplett erhalten, da fehlt nicht ein Fitzelchen, kein Bruch nichts, lediglich die rechte Seite mit den noch erkennbaren Ausarbeitungen ist beschädigt.
Wie der Einfüllbereich aussah wissen wir doch sehr wohl.
Die Gesamtfehlstelle ab Bruch könnte aufgrund des vollständigen Teiles links leicht rekonstruiert werden.
Grüße
Peter
Halllo,
jetzt habe ich mal versucht den ganzen Artikel abzulichten, vielleicht kann man es lesen, zumindest die Fotos des Objektes müssten erkennbar sein.
Grüße
Peter und vielen Dank an alle für die Unterstützung
weiter
Zitat von: Harkonen in 27. Juni 2011, 15:36:54
...
der Einfülltrichter, also die trichterförmige Ausarbeitung im Bereich links vom rosa Pfeil bei Buchstabe klein "a" ist komplett erhalten, da fehlt nicht ein Fitzelchen, kein Bruch nichts...
Moin Peter,
ich wäre da nicht so sicher, erst recht nicht, nachdem ich das Vergleichsstück gesehen habe,
denn da ist doch noch ein Stück mehr dran - schau selber das untere Bild :glotz:
(http://www.sucherforum.de/index.php?action=dlattach;topic=45785.0;attach=266045%20;image)
Gruß
Jürgen
Lieber Jürgen,
vielen herzlichen Dank für deine großartigen Einsatz und deine Bemühungen, aber an der Gussform oben, dort ist definitiv Schluss, die Platte war nach oben hin wirklich nicht größer.
Das Vergleichsstück aus Inningen war sehr viel schlechter erhalten, die Umrisse und Strukturen wurden lediglich Zeichnerisch hervorgeholt um dem Betrachter die Gussform deutlich zu machen. Ein Foto alleine hätte aufgrund des schlechten Zustandes nichts hergegeben.
Bei dem Vergleichsstück das ich eigentlich dem BlfD nachreichen wollte oder möchte gäbe es eigentlich bezüglich der Formengebung der Gussobjekte nichts zu rätseln. Nur über den Gebrauchszweck, der ist noch nicht klar erkennbar.
Grüße
Peter