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Lesefunde => Keramik, Glas und Porzellan => Thema gestartet von: stekemest in 01. Dezember 2012, 16:33:50

Titel: Wieder ein Spinnwirtel + Pfeifenstück
Beitrag von: stekemest in 01. Dezember 2012, 16:33:50
Hallo,

Auf einem Acker, wo laut Stadtchronik bis ins 20. Jahrhundert niemand wohnte, fand ich diesen halben Spinnwirtel sowie ein Bruchstück einer Tonpfeife. Zudem finde ich dort schon seit Längerem unzählige Keramikbruchstücke (einige im Foto gezeigt). Dabei lassen sich vor allem vier Arten unterscheiden: hellgraue, rötlich-braune, grün glasierte und braun/gelb/weiß glasierte Stücke. Da ich denke, dass die grauen Scherben etwas früher datieren als z.B. die braun glasierten, gehe ich davon aus, dass sich hier mehrere Siedlungsspuren überlagern.
Mich würde interessieren, ob sich das Tonpfeifenstück und der Spinnwirtel genauer datieren lassen. Der Spinnwirtel besteht aus ganz weichem Ton, er lässt sich mit dem Fingernagel eindrücken.

Würde mich über eure Hilfe sehr freuen! :winke:

Grüßle
stekemest
Titel: Re:Wieder ein Spinnwirtel + Pfeifenstück
Beitrag von: Levante in 14. Dezember 2012, 18:50:10
Guten Abend,

wie dir sicherlich mittlerweile schon aufgefallen ist, traut sich keiner, einen Datierungsversuch zu starten.

Ich leider auch nicht, für eine normale Tonpfeife ist das Material doch sehr merkwürdig, da kein Pfeifenton.

Des weiteren sind die beiden Stück schon sehr stark abgerollt, so das eine Ansprache sehr gewagt scheint.  :zwinker:

Die weiteren Scherben lassen sich mit dem einen Bild leider nicht richtig ansprechen, aber grob würde ich diese vom 14. bis in das 18. Jahrhundert datieren.

Die Scherbe links oben mit der grünen Glasur wird die späteste sein.

Nach meinen Erfahrungen wird nun auch noch jemand anderes etwas zu den Stücken sagen wollen. Ich bitte darum.  :zwinker:

Titel: Re:Wieder ein Spinnwirtel + Pfeifenstück
Beitrag von: hochwald in 14. Dezember 2012, 21:19:00
Aus dem Stegreif wären die bunten, glasierten Stücke im Berliner Raum ca. 16. - 17. Jhdt. und die 3 grauen ca. 12. - 14. Jhdt. .

Zum Wirtel fällt mir nix ein.


Gruß!
hochwald
Titel: Re:Wieder ein Spinnwirtel + Pfeifenstück
Beitrag von: stekemest in 10. Januar 2013, 14:44:28
Hallo, habe leider eure Antworten ganz übersehen. Ich danke euch vielamls! :winke:
Nur eine Frage hab ich noch: warum sollte das grün glasierte Stück denn das späteste sein? Ich kenne grün glasierte Keramik auch schon aus dem Spätmittelalter :kopfkratz:

Grüßle, stekemest
Titel: Re:Wieder ein Spinnwirtel + Pfeifenstück
Beitrag von: stekemest in 10. Januar 2013, 15:15:02
Zitatfür eine normale Tonpfeife ist das Material doch sehr merkwürdig, da kein Pfeifenton.

Ich habe schon mehrere dieser Bruchstücke in der Gegend gefunden, eines davon grün glasiert, die anderen aus rötlichem Ton. Über diese Art von Pfeifen habe ich leider auch noch nichts in Erfahrung bringen können - schade...

Titel: Re:Wieder ein Spinnwirtel + Pfeifenstück
Beitrag von: mc.leahcim in 10. Januar 2013, 15:36:17
Hallo stekemest,
Schau mal auf diese Seite (http://www.knasterkopf.de/htm/akreis/muster.htm)
Schon auf der Startseite sind Tonpfeifen aus dem Westerwald zu sehen. Ein Musterkasten mit Tonpfeifen aus Ransbach Baumbach. Hier sind einige braune dabei. Vielleicht setzt du dich mal mit denen (Arbeitskreis Tonpfeifen ) in Verbindung.

Gruß

Michael

P.S. Hier noch eine Seite von den Holländern (http://www.kleipijp.nl/) Da gab es schon viel früher Tonpfeifen, die waren aber so viel ich weiß immer weiß. Hier solltest du dich trotzdem mal durchklicken. Auch wenn man des Holländischen nicht mächtig ist sind die Seiten sehr interessant.
Titel: Re:Wieder ein Spinnwirtel + Pfeifenstück
Beitrag von: stekemest in 10. Januar 2013, 16:19:44
Danke Michael, für den Tipp! :super:
Titel: Re:Wieder ein Spinnwirtel + Pfeifenstück
Beitrag von: Levante in 10. Januar 2013, 18:16:59
Zitat von: stekemest in 10. Januar 2013, 14:44:28
Hallo, habe leider eure Antworten ganz übersehen. Ich danke euch vielamls! :winke:
Nur eine Frage hab ich noch: warum sollte das grün glasierte Stück denn das späteste sein? Ich kenne grün glasierte Keramik auch schon aus dem Spätmittelalter :kopfkratz:

Grüßle, stekemest

Na dann nimm dir mal eine grün glasierte Tonscherbe aus dem Spätmittelalter und lege diese neben deine Scherben, da wird dir der Unterschied schon auffallen. Grün ist nicht gleich Grün.  :zwinker:

Bei den hier gezeigten Stücken handelt es sich um eine Dicke Bleiglasur, die in Verbindung mit dem Ton sehr charakteristisch für eine späte Datierung sind.

ich weiß, z.B. in Köln wird Keramik, die bei mir in Hessen in das 16. oder 17. Jahrhundert datiert wird, gerne mal in das 13. oder 14. Jahrhundert datiert.

Ist aber eher zu bezweifeln, jedoch für mich nicht zu überprüfen.